1. Farbenfroher Blütenrausch entführt in die Hippiezeit

    "Flower Power": Landpartie holt ab Donnerstag die 70er-Jahre nach Bückeburg

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    BÜCKEBURG (jl). Knallige Blumenleinwände, überall "Love & Peace"-Symbole, blumenverzierte Kehrbleche, schrille Blütenregenschirme, eine floral gemusterte Tischdecke, auf der alte Schallplatten liegen. Und mittendrin schwärmen Alexander zu Schaumburg-Lippe und Mechthild Wilke von einer Zeit, die sich der Liebe, den bunten Farben und der Musik verschrieben hat – von den späten Sechzigern und frühen Siebzigern. Denn schon kommenden Donnerstag, dem 4. Juni, verwandelt die Landpartie das Schloss Bückeburg für vier Tage in ein Blumenmeer, das in die unvergessliche "Flower Power"-Ära entführt. Noch einmal die Hippiezeit erleben, den Geist der "Blumenkinder" wieder entdecken, noch einmal wild und verrückt sein: Der Schlossherr und die Cheforganisatorin verliehen bereits der Pressekonferenz am Mittwoch nostalgischen Charakter. An Jimi Hendrix, Eric Burdon, die frühen Stones und an einen aus mehreren Fahrzeugen zusammengebauten Bulli, den sein Bruder im Winter beim Herunterfahren vom Felsenkeller "mal aufs Dach gelegt hat", erinnerte sich etwa der Fürst. Er blickte aber auch auf die Gegenwart und den Erfolg der Traditionsveranstaltung. "Man darf langsam sagen, dass die Landpartie zu einer Institution geworden ist, zur festen Säule des Fremdenverkehrs und sicherlich auch der heimischen Wirtschaft", betonte zu Schaumburg-Lippe.

    Mit Haarbändern, farbenfrohen Dekostoffen, flatternden Tuniken, verspielten Blütenkränzen, ausladenden Sommerhüten und natürlich jeder Menge Blumen wollen die Verantwortlichen das prägende Jahrzehnt um den Hippie- und Ibiza-Look wieder aufleben lassen. 220 Aussteller beleben die nun mehr 16. Landpartie. "Es sind ganz viele neue dabei, die viele Sachen selber machen, die es woanders nicht gibt", schwärmte Wilke. Von Mode und Accessoires bis zur handgeschöpften Tafelschokolade. Und die Pflanzen, die die Siebziger prägten, bringen Züchter aus dem Ammerland mit: Rhododendren. Dazu gibt es inspirierende Fachvorträge etwa über Rosen und Buchsbäume. Aus der Wiese an der Westseite entwächst eine "Woodstock-Area", statt monotoner Holzoptik laden knallpink angestrichene Stühle zum "Chillen" mit Blick aufs Wasser ein. Auch das Landpartie-Dorf kleidet sich in ein zweitgemäßes Ambiente mit Designklassikern der Siebziger. Die Hofreitschule ist auch wieder dabei und reitet dreimal am Tag gen Spanien. Unter anderem in bunten Gewändern aus Sevilla, wie Hofreiterin Christin Krischke schwärmend das diesjährige Thema verriet. Interessierten empfiehlt sie eine halbe Stunde vor Beginn der Vorführungen vor Ort zu sein. Drumherum lässt ein ebenso kunterbuntes Rahmenprogramm wie immer keine Wünsche mehr offen: Livebands, die die Musik der Siebziger spielen, Jazz, Swing, Kammerchor, kleine und große Revuen, Malerei- und Porzellanvorführungen, Modenschauen, Blütenballet, Hutprämierungen und ein Oldtimertreffen des Motorclubs Bückeburg mit sonntäglicher Ausfahrt und Schätzchen, die mindestens 50 Jahre alt sind. Und während die Erwachsenen längst vergangene Zeiten aufleben lassen, gibt es für den Nachwuchs eine kostenlose Kinderbetreuung und für die Errungenschaften einen Depot-Service. Pkw-Anreisende können auf dem Großraumparkplatz am Hasengarten parken, von dort fährt ein Shuttle-Service. Die Landpartie öffnet Donnerstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 19 Uhr. Ein Ticket kostet14 Euro, für zwei Tage 20 Euro. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre haben freien Eintritt. Mehr Infos unter www.landpartie-schloss-bueckeburg.de. Foto: jl