1. 125 Jahre lang Geschichte und kulturelle Werten erhalten

    Schaumburg-Lippischer Heimatverein feiert Jubiläum / Gewinner geehrt

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    Zentrales Thema dabei: die Heimat. Was macht sie aus? Welche unterschiedlichen Bedeutungen hat sie für jeden Einzelnen? Kann man mehr als eine Heimat haben? Oft mit Blick auf die Menschen, die aktuell durch Krieg und Gewalt ihre Heimat verloren haben. Heimat sei ein wichtiger Teil der persönlichen Identität, betonte Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe in seiner Rede. "Nur wer weiß wo sein Zuhause ist, kann auch andere willkommen heißen." Hansjörg Küster vom Niedersächsischen Heimatbund forderte: "Wir müssen mithelfen, dass diese Menschen hier eine neue Heimat finden." Dies ließ sich Heinz Brunkhorst, 1. Vorsitzender des Schaumburg-Lippischen Heimatvereins, nicht zweimal sagen. "Wir nehmen neue Herausforderungen an!" Dem Verein sei dieses Thema sehr wichtig und er sammele Spenden für die Betreuung von Flüchlingskindern. Landesbischof Karl-Hinrich Manzke machte dem Landkreis als Zugezogener eine "Liebeserklärung": noch nie hätte er eine solche Verbundenheit von Heimatliebe und gleichzeitiger Weltbürgerschaft wie bei den Schaumburgern erlebt. Heimat sei das, "was uns am Herzen hängt". Landrat Jörg Farr sieht im Heimatverein einen "Aktivposten für Schaumburg", der durch erforschen, entdecken und bewahren von Geschichte das Leben in der Region "schöner und attraktiver" macht.

    Bei seinem Rückblick auf die vergangenen 125 Jahre des 1.000 Mitglieder starken Vereins stellte Heinz Brunkhorst den Gästen auch zukünftige Projekte vor. Die "AG Zukunft – Heimat Schaumburg" hätte bereits interessante Vorschläge geliefert, um den Verein "bunter und lebendiger" zu gestalten. Als nächstes werde geplant eine "AG Schule – Heimat Schaumburg" zu gründen, damit Heimatverbundenheit trotz aller Weltoffenheit auch der nächsten Generation erhalten bleibt. Eine kleine Überraschung bereitete Brunkhorst anschließend der ehemaligen Vorsitzenden Roswitha Sommer und überreichte ihr unter großem Applaus die Herder-Medaille. Sommer kam 1971 nach Bückeburg und war als Museumleiterin, Geschäftsführerin, Museumleiterin und Bibliothekarin für den Verein tätig. Unter ihrer Leitung habe sich die Mitgliederzahl verdreifach, betonte Brunkhorst. Weiterhin gab Brunkhorst die Gewinner der Jubiläumswettbewerbe bekannt. Anlässlich des Jubiläums hatte der Heimatverein zu einem Gedicht- und Fotowettbewerb aufgerufen. Den Fotowettbewerb mit einem Sonnenuntergangsbild vom Steinhuder Meer gewann Rolf Sander aus Emmerthal. Sein Preis: eine Übernachtung auf dem Wilhelmstein. Den 2. Platz machte Jörg Brand aus Hespe. Dritter wurde Hubertus Rudert aus Nienstädt. Aus den Bildern hatte der Verein einen Kalender erstellt, der am Abend an die Gäste verkauft wurde. Der Erlös kommt Flüchtlingskinder in Schaumburg zugute. Den Gedichtwettbewerb gewann Antje Mesdag aus Bad Nenndorf für sich. Volker Henning aus Bad Liebenstein wurde Zweiter und der dritte Platz ging an Karl Driftmeier aus Petzen. Mit den Gedichten plant der Heimatverein "einen etwas größeren Wurf", so Brunkhorst. Diese sollen im nächsten Jahr als Buch erscheinen. Foto: sk