BÜCKEBURG (sk). Das vergangene Geschäftsjahr 2014/2015 ist laut Vorstand, Aufsichtsrat und Geschäftsführung für die Raiffeisen-Landbund eG (RLB) erfolgreich ausgefallen. Das gaben Werner Bremer, Aufsichtsratsvorsitzender, sowie die Geschäftsführer Marco Gottschalk und Andreas Rath bei der Generalversammlung der Genossenschaft im Bückeburger Rathaussaal bekannt. Für die RLB sei das Geschäftsjahr "erneut positiv ausgefallen", bemerkte Gottschalk zufrieden. Doch sei es aufgrund der Rahmenbedingungen "immer schwerer, derart positive Jahresergebnisse wie in diesem Jahr zu erzielen", so der Geschäftsführer. "Die vielfältigen Geschäftsfelder unserer Genossenschaft unterliegen tiefgreifenden und rasanten Veränderungen. Das hat uns das vergangene Jahr schmerzlich gezeigt." Erzeuger- und Vermarktungspreise stünden weiterhin unter massivem Druck, das europäische und globale Rohstoffangebot träfe nach wie vor auf eine geringe Nachfrage und zusätzlich wirke der Russland-Importstopp sich negativ auf die Märkte von Milch, Fleisch und pflanzlichen Erzeugnissen aus. Das bedeute "wirtschaften auf kleinstem Erlösniveau" sowie "mehr denn ja vorausschauendes und risikobewusstes Handeln auf allen Ebenen", stellte das hauptamtliche Vorstandsmitglied fest.
Trotz der schwierigen Situation gelang es den 286 Mitarbeitern des Raiffeisen-Landbundes das Handelsvolumen im zurückliegenden Wirtschaftsjahr auf 688.000 Tonnen zu steigern. Aufgrund eines Preisverfalls in einigen Geschäftssparten konnten die Umsatzerlöse dagegen nicht mit dem Güterumsatz mithalten und sanken um rund 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 316 Millionen Euro. Den Jahresüberschuss nach Steuern bezifferte der Geschäftsführer auf fast 3,6 Millionen Euro. Daraus wird auf Beschluss der Generalversammlung eine Dividende in Höhe von sieben Prozent an die 2.274 Mitglieder (darunter 19 neue Teilhaber) ausgeschüttet. Darüber hinaus werden die Rücklagen der Genossenschaft mit knapp 3,4 Millionen Euro gestärkt. "An der Preissituation können wir wenig ändern, daher ist es für uns wichtiger, sich die mengenmäßige Entwicklung anzuschauen. Hier sehen wir in den letzten Jahren einen klaren Aufwärtstrend", so Vorstandsmitglied Andreas Rath. Wie bisher entfalle die Hälfte des Gesamtumsatzes (159 Millionen Euro) auf das landwirtschaftliche Geschäft mit Düngemitteln, Futtermitteln, Getreide, Raps, Saatgut und Pflanzenschutz. Die zweite Stelle belege das Viehgeschäft mit rund 90 Millionen Euro. An dritter Stelle folgt der Energiebereich mit 51 Millionen Euro Umsatz. "Wir sind und wir werden auch in Zukunft eine landwirtschaftliche Warengenossenschaft bleiben", betonte Rath. Zu dem positiven Ergebnis trugen laut Gottschalk auch die Tochterunternehmen wie die Raiffeisen Warenhandel Halle (Westfalen) bei. Dieser Betrieb erzielte einen Umsatz von 45 Millionen Euro. Ebenfalls der Bereich Biogas mit seinen insgesamt vier Gesellschaften hat gute Ergebnisse erzielt und zum Unternehmenserfolg beigetragen. Mit der Nachbargenossenschaft Raiffeisen Westfalen Mitte eG wurde ein weiteres Gemeinschaftsunternehmen gegründet: Die Raiffeisen Tankverbund GmbH. Sinn und Zweck dieser Gesellschaft ist der gemeinsame Bau und Betrieb von Tankstellen außerhalb des Geschäftsgebiet. Beim Blick auf das Geschäftsjahr 2015/2016 zeichnen sich für den Vorstand weiterhin schwierige Marktbedingungen sowie unsichere politische Rahmenbedingungen ab, die "keinen Anlass zur Euphorie" aufkommen ließen, so Gottschalk. Auch veränderte gesetzliche Vorgaben wie die Düngeverordnung würden sich unweigerlich auf die Entwicklung der Genossenschaft auswirken. "Die RLB erwartet für das laufende Jahr ein geringeres, aber deutlich positives Ergebnis. Die breite Aufstellung unseres Unternehmens wird hierzu beigetragen." Bei den turnusmäßigen Wahlen wurden die Vorstände Bernhard Förster (Rietberg) und Heinrich Schütte (Petershagen) im Ehrenamt bestätigt. Ebenso wie die Aufsichtsratsmitglieder Friedrich-Wilhelm Bartels (Lüdersfeld), Werner Bremer (Apelern), Hartmut Lührmann (Bad Oeynhausen), Arndt Nottmeier (Minden), Dirk Rodenbeck (Obernkirchen), Dietrich Völker (Petershagen) und Wilhelm Wiebke (Petershagen). Johannes Stienhans (Rheda-Wiedenbrück) wurde feierlich aus dem Aufsichtsrat verabschiedet. Bernhard Förster wurde vom Vorstandsvorsitzenden Hartmut Brunkhorst mit der silbernen Ehrennadel des Genossenschaftsverbandes für seine 25-jährige Tätigkeit in den Gremien der RLB geehrt.Foto: sk