1. Schäfer‘s-Produktion wandert in den Osten

    260 Mitarbeiter in Kleinenbremen betroffen / "Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden"

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    PORTA WESTFALICA/
MINDEN (mh). Eine lange Tradition steht vor dem Ende – und einhergehend damit bangen über zweihundert Beschäftigte um ihren Arbeitsplatz. Die Edeka Minden-Hannover hat angekündigt, bei die Schäfers-Backwarenproduktion am Stammsitz in Kleinenbremen einzustellen. Die Brot- und Kuchen/Tortenproduktion soll zukünftig in Lehrte (Region Hannover) geschehen. Die Brötchen-Produktion wird ab Mitte 2017 im neuen Werk in der Nähe von Magdeburg am Standort Osterweddingen (Landkreis Börde) betrieben. Kleinenbremen soll weiterhin als modernes Verwaltungs- und Logistikzentrum dienen. Laut Unternehmen werden insgesamt rund 130 neue Arbeitsplätze geschaffen. Insgesamt seinen rund 330 Arbeitsplätze von Veränderungen betroffen, hat die Edeka Minden-Hannover mitgeteilt. Diese Veränderungen werden über 260 Mitarbeiter in Kleinenbremen wohl ihren Job kosten, rechnet die Gewerkschaft NGG vor und zweifelt an Perspektiven im Unternehmensverbund. "Kaum vorstellbar, dass Bäcker oder auch Konditoren in das 85 Kilometer entfernte Lehrte oder gar in das 219 Kilometer entfernte Osterweddingen pendeln oder umziehen werden", erklärte Thorsten Kleile, Gewerkschaftssekretär der NGG. Aktuell gebe es laut Gewerkschaftsangaben keine konkreten Arbeitsplatzangebote. Derzeit werde nur eine Umfrage zur Qualifikation und der Bereitschaft eines Wechsels durchgeführt. Hintergrund der Verlagerung ist die Neuausrichtung der Brötchenproduktion. Bis Ende 2017 soll diese vollzogen sein, Edeka Minden-Hannover investiert hierfür rund 75 Millionen Euro. Im neuen Betrieb in Osterweddingen werden ab kommenden Jahr Brötchen zentral als tiefgekühlte Teiglinge hergestellt. Im Einzelhandel werden die Brötchen dann nach Bedarf gebacken. "Unternehmen aus der Backwarenproduktion agieren unverändert in einem schwierigen und sich weiterhin im Umbruch befindlichen Branchenumfeld", stellte der Vorstand kürzlich in seinem Geschäftsbericht fest. "Wir sind sehr bestrebt, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden und jedem betroffenen Mitarbeiter eine neue berufliche Perspektive im Unternehmensverbund der Edeka Minden-Hannover anzubieten", betonte Vorstandsprecher Mark Rosenkranz. Dafür werde an jedem Schäfer’s-Produktionsstandort eine Anlaufstelle für die Erarbeitung von individuellen Beschäftigungsalternativen innerhalb des Edeka-Verbundes eingerichtet. "Wir werden die Schließung der Produktion nicht verhindern können. Wir können nur versuchen sie für den Konzern so teuer und für die Kolleginnen und Kollegen so sozialverträglich wie nur möglich zu gestalten", kündigte Gewerkschaftler Thorsten Kleile an. Foto: Edeka