"Wer rein will, der kommt rein" - "Bei mir gibt es eh nichts zu holen" - "Einbrecher kommen am häufigsten in den Sommerferien". Mit diesen und ähnlichen "Weisheiten" räumte Gröger in der knapp dreistündigen Info-Veranstaltung auf und erläuterte den knapp 20 Zuhörern zahlreiche Methoden zum Einbruchschutz. Wie die polizeiliche Kriminalstatistik 2015 zeigte, ziehen Einbrecher die dunklen Monate des Jahres vor und sind am häufigsten zwischen 14 und 20 Uhr aktiv. Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist so stark gestiegen wie schon seit Jahren nicht mehr. Allerdings sei die Zahl der erfolgreichen Einbrüche ist gesunken, wusste Gröger zu berichten. Dies könne auch auf modernen Einbruchschutz zurückgeführt werden. Schließlich verschafften sich die Täter im Großteil der Fälle Zutritt über Fenster und Terassentüren. Auf Platz eins steht daher für den Sicherheitstechniker der mechanische Grundschutz, damit Einbrecher gar nicht erst die Möglichkeit zum Einsteigen bekommen. Schlecht gesicherte Fenster und Türen sind nämlich innerhalb von Sekunden mit einem einfachen Schraubendreher aufgehebelt. Abhilfe schaffen sogenannte Pilzkopfzapfen, die sich leicht nachrüsten lassen. Diese rasten beim Verschließen ein und verhindern wirksam ein Aufhebeln. Ebenso lassen sich verschließbare Fenstergriffe einfach nachrüsten. An den Außentüren erhöhen spezielle Schließzylinder, Sicherheitsbeschläge und Sperrriegel zusätzlich den Einbruchschutz. Gleichfalls bewährt haben sich Sicherheitsfolien, die an Fenstern und Türen angebracht werden können. Mit ihnen lässt sich Glasbruch durch besonders rabiate Täter wirksam verhindern. Erst an zweiter und dritter Stelle stehen für Gröger elektronische Alarmtechnik und Videoüberwachung. Denn: "Was nützt Ihnen ein Video vom Einbrecher, wenn er sich letztendlich doch Zutritt verschafft hat?" Aber auch mit ganz einfachen Maßnahmen kann das Risiko von Einbruch und Diebstahl gemindert werden. Nur "mal kurz" eine Besorgung machen, das Kind von der Schule abholen, da lassen Viele gerne aus Bequemlichkeit das Fenster gekippt oder ziehen die Tür einfach nur ins Schloss. Solche Nachlässigkeiten spielen Einbrechern in die Hände. "Auch wenn sie nur eine halbe Stunde unterwegs sind: Verschließen sie Fenster und Türen", riet Gröger den Zuhörern eindringlich. Ebenfalls ratsam ist eine ausreichende Beleuchtung im und um das Haus herum. Bewegungsmelder und starke Lichtquellen nehmen den Tätern den Schutz der Dunkelheit und enttarnen. Eingeschaltete Lampen im Haus, bei Abwesenheit mit Zeitschaltuhren versehen, suggerieren, dass jemand zuhause ist. Sollte es doch einmal zum Fall der Fälle kommen, helfen vorher aufgestellte Listen über die persönlichen wertvolle Gegenstände die Papierarbeit zu verringern. Schließlich riet Frank Gröger den Teilnehmern dazu, an der Haustür und am Telefon nicht allzu vertrauensselig zu sein. Trickbetrüger ließen sich immer wieder neue Methoden einfallen, um in Häuser und Wohnungen zu gelangen. An diesem Punkt wies auch Stadtwerke-Geschäftsführer Eduard Hunker daraufhin, dass die Zeit der Jahresverbrauchsabrechnung vor der Tür stehe und Mitarbeiter zum Ablesen in die Haushalte kommen. Diese hätten aber immer einen Dienstausweis dabei. "Bitte lassen Sie Sich ruhig den Ausweis unserer Mitarbeiter zeigen. Falls Sie unsicher sind, dürfen Sie auch gerne bei uns anrufen und sich erkundigen, ob unsere Mitarbeiter in Ihrem Gebiet unterwegs sind. Fragen Sie lieber einmal mehr nach." Vorsicht gehe schließlich vor.Foto:sk
-
Wie man Einbrechern die Arbeit schwer macht
Vortrag informiert über Einbruchschutz / Frank Gröger räumt mit "Volksweisheiten" auf / Mechanischer Grundschutz
Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum