1. Rasanter Spukabtausch 
mit einem Happy End

    "Das Gespenst von Canterville" im Ratssaal / Christian Berg übernimmt die Hauptrolle

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    BÜCKEBURG (wa). Nichts ist so wie es scheint: Sir Simon, der seit weit über 400 Jahren nicht mehr schläft und isst, vom Leben als Geist geplagt, wünscht sich nichts sehnlicher als den Tod. Denn: Wirklich Angst hat vor ihm schon lange keiner mehr. Noch nicht mal die Familie um den amerikanische Botschafter Hiram B. Otis, die nun sein Schloss gekauft und bezogen hat. Ganz im Gegenteil, die beiden Otis-Jüngsten, die Zwillinge (als Handpuppen dargestellt) hecken sogar aus, wie sie das Gespenst so richtig erschrecken können. Butler und Haushälterin, gespielt von Peter Bjällo, der mit Handpuppe zwischen den beiden Rollen hin und her schwingt – und singt, sind eher genervt. Malt er doch mit Tochter Virginias Tuschkasten immer wieder einen alten Blutfleck auf den Boden, den Miss Otis täglich wieder weg wienert. Dort, wo er damals angeblich seine Ehefrau ermordet haben soll und der Grund, warum er sein Dasein nun schon Jahrhunderte als Geist fristet. In einer Szene offenbaren Butler und Haushälterin, dass Virginia den Mut haben wird, Sir Simon zu seinem innigsten Wunsch zu verhelfen. Vorher kümmert sie sich allerdings um den reichen und charmanten Herzog Francis. Nachdem sich die Zwillinge und Sir Simon dann in einer Nacht einen rasanten Spuk-Abtausch samt Tanzeinlage mit vier Hilfsgespenstern in Ritterrüstung liefern, kommt es zum großen Showdown. Sir Simon offenbart sich Virginia und bittet sie, ihn ins Jenseits zu befördern. Das geht ganz einfach in dem beide hinter einem Spiegel verschwinden. Kurze Zeit später taucht die junge Amerikanerin dann wieder auf – im Beerdigungsdress. Mit "Das Gespenst von Canterville" hat Deutschlands bekannter Autor und Produzent für Familienmusical Christian Berg erneut eine berührende Geschichte für Jung und Alt bühnenfähig gemacht. Berg erfüllte sich nach  zwei Stücken von Charles Dickens "Scrooge: Eine Weihnachtsgeschichte" und "Oliver Twist" einen weiteren Traum und übernahm selbst die Titelrolle des Gespenst. Die Musik zum Musical lieferte Paul Glaser. Übrigens: Vor 15 Jahren hatte Andreas Steuer vom Steuer Eventservice aus Obernkirchen die Idee, die Familienmusicals von Christian Berg nach Bückeburg zu holen. Nicht umsonst nennt Berg den Bückeburger Ratssaal sein zweites Wohnzimmer. Nachdem er vor knapp drei Jahren entschied, nicht mehr auf Tournee in Deutschland zu gehen sondern nur noch in der Komödie Winterhuder Fährhaus in Hamburg zu spielen, ist Bückeburg sein einziger auswärtiger Gastspielort. Und so kann sich die Schaumburger Fangemeinde glücklich schätzen, weiterhin in den Genuss der Familienmusicals zu kommen. Denn mit Bergs trockenem Wortwitz und Anspielungen zum aktuellen Weltgeschehen bietet er auch den "Großen" eine tolle Show. Foto: wa