BÜCKEBURG (wa). Seit 1964 gehört der Imbiss "Quickteria" zum Stadtbild Bückeburgs. Bei einigen als fettige Pommesbude verschrien, ist sie doch schon immer bei vielen die erste Anlaufstelle für die beste Currywurst der City gewesen. Fakt ist, Pächter Alexander Anders hat den Vertrag gekündigt. Erste Überlegungen gab es dazu Ende Februar. Leidenschaft, Herzblut und 30.000 Euro haben er und Ehefrau Nina Gotfrid vier Jahre lang in die "Quick" investiert. Anders spricht über seine Zeit in der Quickteria mit einem lachenden und einem weinenden Auge: "Wir wurden von Anfang an gut angenommen. Es war sehr familiär. Jeder kannte sich. Wenn auch nicht unbedingt den Namen, wussten wir doch immer genau, wer was bestellt", berichtet er. Von Currywurstvorbestellungen in rauen Mengen für die heimische Gefriertruhe bis hin zur Liebe auf den ersten Blick-Story unter den Gästen – in der Quickteria herrschte das pure Leben. "Als wir unseren Gästen erzählt haben, dass wir aufhören, wollten viele noch ein Erinnerungsfoto machen und sogar eine Unterschriftenliste, damit die Quickteria nicht schließt", erzählt Anders. Für Nina Gotfrid ist es besonders hart: Mit 15 Jahren begann sie in der Quick als Nebenjobberin – daraus sind 17 Arbeitsjahre geworden. Vor vier Jahren hatten Anders und Gotfrid die gesamte Grillstrecke ausgetauscht, die Fensterfront erneuert und die Terrasse komplett renoviert und modernisiert. Sogar die Theke wurde restauriert – es sollte alles Traditionelle erhalten bleiben. Trotzdem: "Ich bin Koch und ich liebe das Kochen. In einem Restaurant kann ich mich besser entfalten", sagt Alexander Anders. Er übernimmt Mitte Mai den ebenfalls sehr bekannten Gasthof "Kastanienhof" in Luhden. "Der Kastanienhof ist der Hammer, es ist ein Kamin drin, das alte Fachwerk ist einfach wunderschön – das Ambiente stimmt", schwärmt er vom neuen Objekt. Zunächst wird das Restaurant ab dem 17. Mai zum Laufen gebracht, später soll das Hotel folgen. Ein neuer Pächter für die "Quickteria" steht ebenfalls in den Startlöchern. Mustafa Esmeray Inhaber vom Restaurant Firat in Stadthagen. Er will das Angebot erweitern: Pizza, Döner und Gyros soll es zusätzlich geben. "Unser neuer Pächter führt die Quickteria professionell in der gewohnten Art weiter. Er bringt neue Ideen mit ein, die sich den heutigen Essgewohnheiten anpassen", sagt Strathmann. Für die Quickteria ein weiterer Pluspunkt: Der gegenüberliegende Imbiss "Kalimera" wird im Zuge des Hausabrisses nicht wieder eröffnet. Bis der neue Pächter die "Quick" zum Leben erweckt, wird innen gewerkelt: es kommt eine neue Bestuhlung rein und die alten Fliesen werden ausgetauscht. Foto: wa
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Nach 54 Jahren: Aus der Quickteria wird nun Firat
Koch Alexander Anders hört auf / Stammgäste sind traurig
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