Augen zu. Ein tiefer Atemzug. Der erdig, frische Duft umhüllt und verführt die Sinne. Alexander Zierleyn aus Nordhorn ist Aussteller auf der 18. Landpartie. Mit seinem Stand "Kräuter für die Sinne" bietet er Interessierten einen ganz besonderen Einblick in altbekannte und beliebte Kräutersorten aber vor allem in echte Raritäten. Immer mehr Menschen entdecken ihre Lust am Gärtnern, am Kochen mit naturreinen Zutaten und an der Kräuter- und Wildpflanzenvielfalt. Mit seiner Kräuter-Gärtnerei bietet Zierleyn in der Grafschaft Bentheim ein kleines Paradies mit über 300 verschiedenen Sorten.
Gärtner Zierleyn ist zudem echter Basilikum-Fan und züchtet etwa 18 verschiedene Sorten. Zum Beispiel den Roten Strauchbasilikum. Er hält sich bis der erste Frost einsetzt, bietet eine lange und stetige Blatternte und ist besonders witterungsbeständig. Seine Nützlichkeit und sein wunderbares Aroma leiten sich schon vom Namen ab: Basilicos "das Königliche". "Ich versuche immer zu vermitteln, dass sich ganz viel mit den Kräutern machen lässt. Nicht nur das Übliche: Tomate-Mozzarella oder Rosmarin-Kartoffeln", sagt Zierleyn. Auch köstlicher Tee lässt sich mit Basilikum aufbrühen oder Eis verfeinern. Generell sollte Mensch einfach viel experimentierfreudiger sein und die Vielfalt der Kräuter voll ausschöpfen. Das Wissen rund um Kräuter liefert Zierleyn in Nordhorn bei Kräuterseminaren und Wildpflanzenführungen sowie in Kochworkshops mithilfe eines begeisterten Kräuter-Kochs. Neben den altbekannten und beliebten Kräutern ist die Kräutergärtnerei Zierleyn auch für spezielle Sorten bekannt, für den Tasmanischen Bergpfeffer beispielsweise. "Als wir den Pfeffer vor ein paar Jahren vorstellten, schlug er ein wie eine Bombe", erzählt der Kräuterexperte. Normalerweise wächst er im australischen Regenwald, der Pfeffer ist dementsprechend teuer. Doch die ganze Pflanze ist nutzbar und bis Minus 8 Grad winterhart. Wer keine sozialen Konsequenzen fürchten will, der sollte beim Südseeknoblauch zuschlagen. In Südfrankreich und Portugal wächst die Zitronenverbene. Grandios zitronig-frischer Duft und sein zartes Aroma machen die Pflanze zu einem echten Allrounder als Tee, im Salat, in der Kräuterbutter und auch gern im fruchtigen Topfkuchen. Alte, fast vergessene Lauchsorten kehren in Nordhorn zurück in die heimischen Gärten: So die Etagenzwiebel, die statt Blüte eine neue Zwiebel bildet – sie ist besonders winterhart und liebt ein kühles Klima. Ebenso die Winterheckzwiebel, die auch im Winter bei uns grünt: sie kommt ursprünglich aus dem Orient, wurde in China kultiviert als man die Speisezwiebel noch nicht kannte und wächst heute noch wild in Sibirien im Altai-Gebirge und am Baikalsee. "Wir unterscheiden zwischen den Breitengraden. Wir haben sowohl winterharte einheimische Kräuter im Angebot als auch echte Exoten", erzählt Alexander Zierleyn. So beispielsweise auch den Japanischen Wasserpfeffer und die Kardamompflanze. Was man nicht vergessen sollte: Jede Kräuter- beziehungsweise Wildpflanzenart hat gleichzeitig auch eine Heilwirkung bei bestimmten Beschwerden. So wird beispielsweise Beinwell, der in Deutschland an fast jeder Ecke wächst zu einer Schmerzsalbe verarbeitet und teuer in der Apotheke verkauft. "Wildpflanzen waren immer mein Hobby. Ich habe mit meiner Frau seltene Pflanzen gesammelt und damit herumexperimentiert", erzählt Zierleyn, der vor ein paar Jahren noch eine normale Gärtnerei betrieb, bis er sich auf Kräuter und Gemüseraritäten spezialisierte. Jedes Jahr findet in der Gärtnerei Zierleyn "Kräuter für die Sinne" außerdem ein großer Kräutertag statt. Warum? Damit immer mehr Menschen auf den Geschmack der gesunden und leckeren Geschenke der Natur aufmerksam werden. Denn bei Kräutern gilt: Mutig sein, Neues wagen und auch mal andere Wege gehen. Foto: Wa BU 01: Gärtner Alexander Zierleyn aus Nordhorn liebt Kräuter: Seine Leidenschaft? Menschen neugierig machen auf über 300 verschiedene Sorten. BU 02: Nie mehr Basilikummer: Der Rote Strauchbasilikum ist witterungsbeständiger als sein handelsüblicher Bruder. BU 03: Interessiert: Immer mehr Menschen experimentieren mit traditionellen und exotischen Kräutern.