1. Zur Freude der Kinder – zum Leid der Ponys?

    Fragwürdiges Ponykarussell erneut beim Herbstmarkt

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    BÜCKEBURG (wa). Direkt gegenüber vom stark frequentierten und laut beschallten Fahrgeschäft "Musik-Express" hatte auch diesmal wieder das ethisch äußerst fragwürdige Ponykarussell in Bückeburg Einzug gehalten. Der Herbstmarkt soll ein Erlebnisparadies für die ganze Familie bieten und so gibt es mithilfe einer Menge technischer Raffinesse in Form von Karussells oder auch dem beliebten Kinder-Bungee-Jumping viel zu erleben. Die laute Musik, ständig dröhnende Bässe, Menschenansammlungen, starke Gerüche durch die Imbissbuden, unzählig tätschelnde Hände und stundenlanges im Kreis gehen: Gerade für das hochsensible Wesen von Pferden beziehungsweise Ponys ist eine derartige "Nutzung" ganz offensichtlich ein Missbrauch. Auf Nachfrage dieser Zeitung bei der Stadtverwaltung Bückeburg gab es als Antwort nur den Kommentar, dass der Betreiber mit seinen Ponys "ja schließlich auch Geld verdienen müsse". Ein Totschlagargument. Ist es in einer zivilisierten Gesellschaft tatsächlich notwendig Tiere – mit der gleichen Empfindungsebene eines Menschen – unter diesen Bedingungen für die Bespaßung von Kleinkindern einzusetzen? Hier sollten sich auch die Eltern die Frage stellen, welche ethischen Werte sie ihrem Kind näherbringen möchten. Die Tiere eines solchen Betriebes sind eine ganze Saison über im Einsatz - jedes Wochenende woanders. Laut Angaben der Organisation "Peta" haben die Stadtverwaltungen in Konstanz, Mainz, Neuss, Dinkelsbühl, Zerbst und Andernach sowie die Stadtparlamente von Dachau, Schweinfurth, Lindau und Berlin Treptow-Köpenick beschlossen, keine Ponykarussells mehr zuzulassen. Ebenso haben die städtischen Veranstalter der großen Beecker Kirmes in Duisburg, des weltweit größten Schützenfestes in Hannover, der Rheinkirmes in Düsseldorf und der Pfingstkirmes in Neuwied beschlossen, keine Ponykarussells mehr anzubieten. Im wahrsten Sinne sind sie die Vorreiter. Vielleicht auch bald Bückeburg? Foto: Wa