BÜCKEBURG (nh). Bereits im Vorfeld lange ausverkauft, warteten viele gespannt auf die Neuinszenierung des "Königs der Kindermusicals" Christian Berg. Mit "Frau Holle - Betten machen mit Musik" in Bückeburger Rathaussaal brachte der Autor, Regisseur und Schauspieler eine moderne, kindgerechte Adaption des Märchenklassikers der Gebrüder Grimm auf die Bühnenbretter. Kinder und Eltern waren begeistert - nicht zuletzt, weil ein besonderer Publikumsliebling wieder zaubern durfte: Rumpelröschen, der kleine Feenjunge mit dem auffälligen Outfit und einem Herz aus Gold sollte eine wichtige Rolle in der Geschichte um Marie, Marius und die liebenswerte Frau Holle spielen. "Klingelling, klingelling" - so klingt der Feenzauber-Song, den Kinder und Eltern am vergangenen Samtag im restlos ausverkauften Rathaussaal anstimmten. Zur Belohnung ließ sich mit diesem Lied ein guter Fee (kein Schreibfehler, die Fee ist männlich) namens Rumpelröschen anlocken. Mit Fliegermütze, Tutu und pinker Jacke gekleidet ist Rumpelröschen, gespielt von Christian Berg selbst, ein absoluter Hingucker und auch noch allzeit hilfsbereit. So kann sich die Bücher-verrückte Marie, gespielt von Leonie Fuchs, die ansonsten von Bruder Marius und ihrer Mutter, dargestellt von Toben Padanyi und Raphaela Groß-Fensen, nur müde belächelt und geärgert wird, über magische Unterstützung freuen. In Bergs Adaption des Märchenklassikers geht es farbenfroh zu und anstatt einer guten und einer bösen Schwester gibt es Marie und ihren etwas frechen und verwöhnten Bruder Marius. Während Marie fleißig, wissbegierig und ehrlich ist, ist Marius faul, geschwätzig und lügt die Mutter an, die ihrem Sohn mehr Glauben als der Tochter schwenkt. Marie entflieht diesen Situationen mit ihren Märchenbüchern und fröhlichem Gesang. Bis Marius ihr geliebtes Märchenbuch in den Brunnen wirft und die verzweifelte Marie sich nur noch mit einem Sprung in eben diesen zu helfen weiß. Hier kommt leider auch Rumpelröschen zu spät, um sie aufzuhalten. Doch was Marie am Ende des Brunnens findet, ist nicht so schlimm wie erwartet. Wundersame Gestalten und fröhliche Figuren, wie der Sandmann in Gestalt von Kai Niewandt, kreuzen ihren Weg - und Marie verzaubert diese mit ihrer freundlichen und hilfsbereiten Art. Und dass sich solche Tugenden auszahlen, beweist ihr die Begegnung mit der weisen Frau Holle. Lediglich durchs Betten schütteln kann sie es schneien lassen und auch hier hilft Marie mit Freuden. Zur Belohnung wird sie zur "Goldmarie" und bekommt ihr Märchenbuch zurück. Und auch der weitere Verlauf des Märchens ist nicht nur farbenfroh und musikalisch, er zeigt auch den Kindern und Eltern den Wert von Charaktereigenschaften wie Ehrlichkeit, Fleiß und Freundlichkeit sowie, dass sich Lügen, Geiz und Neid nicht auszahlen. Das wird auch der freche (Pech)Marius noch herausfinden. Die vielen Kinder fieberten mit Marie mit und berichteten Rumpelröschen stets über den Verlauf der Geschichte, denn auch die Kleinen durften an diesem Musical mitwirken. Als Christian Berg die Kinder fragt: "Wer von euch kann denn schon lesen?" antworteten viele der Kleinen lauthals mit "Ja". Ein kleiner Gast aus Pohle, der auf die Bühne geholt wurde, brachte es für alle auf den Punkt: "Ich lese gerne, weil lesen ja auch schlau macht!". Recht hat er und mit dem Besuch des Holle-Musicals haben bestimmt viele der Kinder auch wieder richtig Lust auf eine ordentliche Märchenstunde mit den Klassikern aus der grimmschen Feder bekommen. Die Veranstaltung, die bereits zum 17. Mal im Rathaussaal durchgeführt wurde, war auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg, freuten sich die Veranstalter vom Event Organisationsservice Andreas Steuer und dankten alle Beteiligten sowie den Sponsoren Sparkasse Schaumburg, Stadtwerke Schaumburg-Lippe, Grothe, Fahrzeughaus Matz, DiNoto, der VGH und dem Schaumburger Wochenblatt. Foto: nh
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Von Goldmarie, Pechmarius und Rumpelröschen
Moderne Adaption des Grimm-Klassikers "Frau Holle" von und mit Christian Berg / Zuschauer sind äußerst begeistert
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