In den letzten Jahren melden sich jedoch unangemeldet falsche Support-Mitarbeiter von Microsoft bei den PC-Nutzern, weil diese angeblich einen Trojaner auf ihrem heimischen Rechner haben und dieser von Microsoft mittels einer besonderen Software entfernt werden könnte. Diese Anrufe dienen einzig und allein betrügerischer Vorbereitungshandlungen von meist aus dem Ausland agierenden Betrügern. Die Täter behaupten, man müßte ein (legales) Fernwartungstool, beispielsweise einen Teamviewer, installieren, damit man dem Support den Zugriff auf das System ermöglicht. Wird die Installation durchgeführt und dieser Zugriff gewährt, so haben die Täter freies Spiel. Hier stehen die Möglichkeiten offen, die vorhandene Antivirensoftware zu deaktivieren, Schadsoftware zu installieren oder Bezahlvorgänge zu manipulieren. In der Regel findet im Anschluss auch eine Zahlungsforderung statt, die zum Teil beim Bezahlen noch auf eine höhere Summe manipuliert wird. Einen solchen Anruf erhielt heute Mittag eine 83jährige Bückeburgerin, die von zwei schlecht Deutsch sprechenden Männer aufgefordert wurde, ihren PC zu starten und eine Internetadresse einzugeben. Die Seniorin wurde nach der Eingabe einer Internetadresse skeptisch und unterbrach das Telefonat, was die beiden Männer am anderen Ende der Telefonleitung offenbar in Rage brachte, die wüste Drohungen aussprachen. "Sehr wahrscheinlich hat die Dame noch rechtzeitig reagiert und vor einer wahrscheinlichen Installation einer Software das Telefonat beendet", so der Sprecher der Polizei Bückeburg, Matthias Auer. Polizei gibt Hinweise Lassen Sie die Anrufer oder den gefälschten angerufenen Support nicht auf Ihren Computer. Installieren Sie keine Fernwartungstools nach Aufforderung. Klicken Sie auf keine Links in den gefälschten Support Webseiten. Microsoft und auch andere Firmen führen keine solche Anrufe durch! Tätigen Sie keine Zahlungen und geben Sie keine Logindaten für Zahlungen oder Bezahldaten ein. Beenden Sie idealerweise ohne weitere Gesprächsführung das Telefonat. Sind Sie bereits in die Falle der Täter getappt? Beenden Sie die Netzwerkverbindung (Netzwerkstecker ziehen / Wlan beenden). Informieren Sie Ihre Bank, deren Zahlungsdaten Sie für eine geforderte Zahlung angegeben haben. Lassen Sie die Karte ggf. sperren. Prüfen Sie Ihre Kontoauszüge. Erstatten Sie Anzeige bei Ihrer örtlichen Polizei. Notieren Sie die Rufnummer, auch wenn diese durch Call-ID-Spoofing gefälscht sein kann. Wenn es Verbindungsdaten aus den Fernwartungstools gibt (Nummer des Remote-Rechners, also dem Computer, den die Täter verwendet haben), schreiben Sie dies auch auf. Wenn Sie einen Router haben, der eingehende Rufnummern sperren kann, können Sie beispielsweise die Nummer des angeblichen Supportes ggf. sperren, für den Fall, dass sich die Anrufe häufen und lästig werden. Notieren Sie die Gesprächsdaten (Zeit, Inhalte, welche Software wurde installiert).
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Falsche Kundenbetreuung
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