1. Die Honigbiene ist ein echtes Erfolgsmodell

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    LANDKREIS (mk). Die Honigbiene gibt es bereits seit 40 Millionen Jahren auf der Erde. Sie ist nicht nur überlebenswichtig für Mensch und Natur, sondern auch ein sehr facettenreiches und faszinierendes Nutztier. Grund genug, einen näheren Blick auf das Leben der Honigbienen zu werfen. Wie leben Honigbienen? Wie entsteht Honig? Warum sterben Bienen? Welche Folgen hätte ein Bienensterben? Wie kann man der Honigbiene helfen? Weltweit gibt es neun Arten von Honigbienen. In unseren Breiten ist die Honigbienenart Apis mellifera (die westliche Honigbiene) heimisch. Honigbienen unterscheiden sich wesentlich von Wildbienen, vor allem darin, dass Honigbienen in einem Volk in einem Bienenstock leben, während Wildbienen vorwiegend als Einzelgänger in der Natur nisten. Honigbienen haben einen faszinierenden Körper: Mit ihren Hinterbeinen sammeln sie Pollen und mit ihren Flügeln können sie nicht nur durchschnittlich 24 km/h schnell fliegen, sondern sogar Wärme erzeugen oder den Bienenstock kühlen. Ihre Facettenaugen ermöglichen es ihnen, ultraviolettes Licht zu sehen. Dafür sind sie rotblind und nehmen die Farbe Rot als Schwarz wahr. Honigbienen sind staatenbildend, leben also nicht alleine, sondern in einem Bienenstaat. Ein Volk umfasst zur Hochsaison im Frühsommer bis zu 50.000 Bienen und besteht aus einer Königin, Arbeiterinnen und Drohnen. Arbeitsbienen, mit Ausnahme der Winterbienen, leben durchschnittlich circa 35 Tage. Das Bienenjahr besteht aus vier verschiedenen Phasen, die eng mit unseren vier Jahreszeiten verbunden sind. Der Lebenszyklus ist besonders für den Imker wichtig, da er sich dem Leben der Bienen anpassen muss. Im Sommer zum Beispiel schwärmen Bienen aus, im Winter hingegen bleiben sie im Stock. Honigbienen sind für uns in vielerlei Hinsicht unabdingbar, unter anderem weil sie leckeren Honig erzeugen. Dazu sammeln die Arbeiterinnen den Nektar von Blütenpflanzen oder den Honigtau von Nadelbäumen und speichern diesen in ihrer Honigblase. Zurück im Bienenstock lagern sie die Ernte in Waben ein, die im Anschluss von den Stockbienen weiterverarbeitet wird. Die Bienen sind dabei so fleißig, dass ein Imker bis zu vier Mal im Jahr Honig ernten kann. Varroamilbe auf Bienenlarve Für das Bienensterben sind mehrere Faktoren ursächlich, die oft gemeinsam die Ursachen eines Bienensterbens darstellen. Zum einen finden Honigbienen nicht mehr genug vielseitige Nahrung. In der Landwirtschaft werden immer häufiger Monokulturen angebaut, die nur kurze Zeit blühen. Auch eingesetzte Pestizide bedrohen das Leben der Biene. Es sind aber auch natürliche Feinde der Bienen, die ihnen das Leben schwer machen. Neben Parasiten wie dem Kleinen Beutenkäfer oder dem Bienenwolf und der Bienenlaus ist der größte tierische Feind der Biene die Varroamilbe. Diese aus Asien eingeschleppten Milben befallen die Brut und die Brutzellen und schleppen Viren und Bakterien ein. Wird der Parasit nicht richtig bekämpft, kann dies das Ende für ein ganzes Bienenvolk bedeuten. Zuletzt ist es auch der Klimawandel, der unseren Bienen zu schaffen macht, weil er ihren natürlichen Lebenszyklus ins Wanken bringt. Gäbe es keine Bienen mehr, hätte dies große Auswirkungen auf unsere Ernährung, da die Ernten stark zurückgingen. Alle Nutzpflanzen, die unsere Nahrung sichern, aber vor allem Obst und Gemüse, wären rar. Nicht zuletzt hätte auch die Wirtschaft mit der mangelnden Qualität und dem Rückgang unserer Nutzpflanzen stark zu kämpfen. Jeder Einzelne von uns kann Bienenhelfer werden und unsere Honigbienen ganz einfach unterstützen. Maßnahmen zum Schutz der Bienen sind meist nicht aufwendig und bewirken viel: In unseren Gärten und auf unseren Balkonen können wir zum Beispiel bienenfreundliche Blumen pflanzen, die unseren Bienen Nahrung bieten. Wer keinen Garten besitzt, kann in ganz Deutschland beim Urban Gardening aktiv werden. Auch hilft es, den örtlichen Imkerverein zu unterstützen, z. B. indem man Honig von örtlichen Imkern bezieht. Foto: AdobeStock