1. "Das perfekte Timing und Bauchgefühl gibt es nicht!"

    Ortsversammlung der Volksbank in Schaumburg / N-TV Börsenexpertin Carola Ferstl referiert über Aktien

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    BÜCKEBURG (nh). "Geld tut Frauen richtig gut - aber Männern auch!", startete Carola Ferstl in ihren Vortrag im Rahmen der Ortsversammlung der Volksbank in Schaumburg im voll besetzten Bückeburger Rathaussaal. Rund 400 Mitglieder waren auf Einladung der Volksbank erschienen und lauschten, neben den durchaus interessanten Zahlen und Bilanzsummen der Volksbank samt praktischer Tipps zum Thema Sparen, Geldanlagen und Vermögensaufbau, den versierten Worten der N-TV-Expertin, die Nützliches und Wissenswertes über Finanzmanagement und Aktienanlagen im Gepäck hatte. Stabiles Fundament "Wir besitzen ein stabiles Fundament und sind weiterhin geschäftlich sehr erfolgreich", begrüßte Vorstandsmitglied Anja Bracht die anwesenden Mitglieder.Die Bilanzsumme der Volksbank sei im Jahr 2018 auf 1,79 Milliarden Euro angewachsen, damit habe sich das Bilanzvolumen seit 2009 mehr als verdoppelt. "Das Wachstum wird sich auch weiter fortsetzen", ist sich Bracht sicher. Das bilanzielle Eigenkapital der Volksbank habe sich auf mehr als 163 Millionen Euro erhöht. Dabei schrumpfe die deutsche Wirtschaft, so Bracht. Handelskonflikte, Brexit und Krisen würden die Konjunktur dämpfen. Erfreulich sei die anhaltend hohe Zahl der Erwerbstätigen und der Boom im Bau- und Dienstleistungsgewerbe. Die Zinsen hingegen hätten nun ein historisches Tief erreicht. Zur Freude der Investoren und Bauherren. Sparer schauen leider in die Röhre - doch dafür hatte Privat-Banking Experte Bernd Siepert einige nützliche Tipps, wie sich aus Geldanlagen trotz niedriger Zinsen Renditen herausholen lassen würden. Bankstellenleiter Manuel Wiegand erläuterte im Anschluss das umfangreiche soziale Engagement der Volksbank in Schaumburg, das insbesondere auf die Förderung von Kindern und Jugendlichen in der Region Wert legt. Einige Beispiele sind unter anderem die Unterstützung der Schaumburger Märchensänger als auch die hiesigen Kindergärten und Schulen. "Geld tut Frauen richtig gut" Inhaltlicher Höhepunkt war jedoch der Auftritt der Finanzexpertin Carola Ferstl, die sich als TV-Wirtschaftsspezialistin und TV-Moderatorin diverser Ratgebersendungen rund um das Thema Finanzen einen Namen in Deutschland gemacht hat. Als erste weibliche Moderatorin der "N-TV Telebörse" sammelte Ferstl schnell eine große Fangemeinde, die es unter anderem schätzt, dass Ferstl komplexe Finanzinhalte nicht im "Börsianer-Deutsch", sondern einfach und verständlich vermittelte. In ihrem Vortrag "Geld tut Frauen richtig gut!", gleichzeitig auch der Name ihres Buches zum Thema Frauen und Finanzen, gab die Expertin nützliche Tipps für den Einstieg in das Aktiengeschäft und das nachhaltige Management seiner eigenen Finanzen. "Ich möchte Frauen Mut machen und Ihnen sagen: Ihr könnt das auch!", sagte Ferstl eingangs. Grundlegendes Problem sei die mangelnde Risikobereitschaft von Frauen, die sie oft von Aktiengeschäften abhalten würden. Jedoch seien Eigenschaften wie das ordentliche Abwägen von Möglichkeiten und das Einholen umfangreicher Informationen eigentlich optimale Voraussetzungen für erfolgreiche Investitionen in diesem Bereich. Doch in Geldangelegenheiten würden sich Frauen oft zurücknehmen und, beispielsweise bei Gehaltsverhandlungen, zu niedrig pokern. Bei finanziellen Fragen würden sich auch heute noch zu viele Frauen auf männliche Berater verlassen, zudem seien viele Finanzapps und entsprechende Tools einfach auch für Männer gemacht. Mit diesem Muster möchte Carola Ferstl brechen und gibt den Anwesenden im gleiche Atemzug nützliche Strategien für den Aktienmarkt mit auf den Weg. Die richtige Strategie "Hin und her macht Taschen leer", so die Börsenweisheit, an der einiges Wahres dran ist. Soll heißen: nicht so viel umschichten, sondern abwarten und ruhen lassen. "Einfach eine Schlaftablette nehmen und wenn ich aufwache, habe ich mehr Geld", wie der legendäre Börsenexperte André Kostolany mal sagte. Ein langweiliger Aktiensparplan kann hier die Lösung sein. Oder aber für die Risikobereiten: in die aufstrebenden Tec-Unternehmen investieren und sich aus mehreren dieser Aktien ein Depot aufbauen - und dann eben abwarten. Eine Garantie gebe es nie, so Ferstl. Aber ebenso gebe es auch eben nicht das perfekte Timing, das ultimative Bauchgefühl. Ein wenig Mut gehöre schon dazu, und Geduld natürlich. Die Gäste dankten Ferstl mit gebührendem Applaus, diese stellte sich dem Abend über noch den vielen Fragen der Besucher. Am nächsten Tag ging es dafür für Ferstl gemächlicher zu - bei einem Besuch im schönen Bückeburger Schloss.