BÜCKEBURG (nh). "Das Thema begleitet uns schon seit längerem und wir immer wieder laut - nur leider Gottes ist die derzeitige Situation nicht sehr aussichtsreich", erläuterte Annika Tadge auf der vergangenen Sitzung des Kultur- und Tourismus-Ausschusses die aktuelle Situation rund um den Bückeburger Bahnhof. Das Gelände vor und um den Bahnhof sowie die Bahnhofshalle haben ein anhaltendes Problem mit Müll und Vandalismus. Auswärtige Gäste, die an der Haltestelle "Bückeburg Bahnhof" aussteigen, muss die sich dort bietende Szenerie oft schäbig anmuten, wenn man die restliche Schönheit und Sauberkeit Bückeburg bedenkt. In der Hand der Eigentümer Die Crux in der Geschichte: Der Vorplatz, der Bürgermeister-Preul-Platz und das Gelände sind im Besitz der Deutschen Bahn. Diese schickt einmal wöchentlich Reinigungstrupps zum Bahnhof, um den gröbsten Müll und Laub zu beseitigen. Nicht besonders erfolgreich: geht man an einem normalen Tag in die Bahnhofshalle, durch die Unterführung oder an die Gleise, sieht mal vielerorts das gleiche Bild: Scherben, Müll und Schmierereien. Besonders betroffen ist die Unterführung, die von Gleis 1 zu den beiden weiteren Gleisen führt. Die Fahrstühle und Treppen sind verschmutz, es stinkt nach Unrat und Urin. Die dort zur Verschönerung angebrachten Graffiti wurden bereits nach kurzer Zeit erneut verschandelt, sodass Sie bereits vor einiger Zeit angenommen worden sind, um die Kunstwerke vor weiteren Schäden zu schützen. Anfang des Jahres habe es zwar ein "halbes" Angebot seitens der Bahn gegeben, dass den Kauf des umliegenden Areals zu 2021 ermöglicht hätte, erklärt Annika Tadge. Jedoch habe die im Mai erhaltene Nachricht, dass seitens des Zentralstellwerks zu 2025 Planungen für diese Gebiet aufgenommen würden, die damalige Freude schnell zerschlagen. "Daher ist damit zu rechnen, dass bis dahin sich weder etwas am Gelände tun wird, noch dass die Stadt irgendeine weitere Chance bekommt, hier zum Eigentümer zu werden". Bückeburg nur Kategorie Vier Auch die Kommunikation mit der Bahn sei äußerst schwierig. Dazu muss zum Verständnis erklärt werden: Die Deutsche Bahn kategorisiert die rund 630 Bahnhöfe in Deutschland in sechs Kategorien. Bückeburg fällt hier in die Kategorie vier, Kriterien hierfür sind unter anderem die Anzahl von Reisenden und Zughalten pro Tag, Tourismus wiederum ist kein Kriterium. Diese Bahnhöfe sind zumeist Pendlerbahnhöfe und S-Bahnhaltepunkte, die von ihrer Relevanz nicht so hoch bewertet werden. Daher sind Maßnahmen zur Verbesserung dieser Bahnhöfe nicht so relevant wie beispielsweise in den Kategorien ein bis drei. Beim Blick auf andere Bahnhöfe mit unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen fällt auf, dass beispielsweise in Augustfehn, aber auch in Stadthagen, wo zumindest das Gebäude in privater Hand ist, das Bahnhofsmanagement besser funktioniere. In Augustfehn und Stadthagen gehören Gleise und Bahnsteig der Bahn, der Rest fällt in die Verantwortung der Gemeinde oder Privatpersonen. "Da ist es einfacher, mit den Menschen zu sprechen und konkret etwas zu erreichen", konstatierte Tadge, währenddessen Anfragen an und die Kommunikation mit der Bahn doch überaus holprig bis gar nicht funktioniere. Graffiti kommen zurück Zumindest für die Unterführung gibt es einen Hoffnungsschimmer: die abgenommenen Graffiti wurden vom Künstler wieder aufbereitet und sollen zeitnah wieder aufgehängt werden - diesmal geschützt von einer Plexiglaswand. Diese lassen sich zukünftig zumindest leichter reinigen. Herr Wache, der bereits seit langem ehrenamtlich die Unterführung von Schmierereien befreite, habe sich zudem wieder dazu bereit erklärt, dort weiter nach dem Rechten zu schauen, wenn es denn im Rahmen bleibe. Bleibt zu hoffen, dass sich die Vandalen diesmal etwas zurückhalten werden. Auch innerhalb der vergangenen Kulturausschuss-Sitzung wurde die Bereitschaft laut, in Eigeninitiative das Gelände um den Bahnhof sauber zu halten und, zumindest bei großen Veranstaltungen wie beispielsweise der Landpartie, die Bahnhofshalle grob zu säubern, um Ankommende von außerhalb nicht allzu sehr zu verschrecken. Foto:nh
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"Leider derzeit keine sonderlich aussichtsreiche Situation"
Zustand des Bahnhofs in Teilen desolat / Schwierige Kommunikation mit Bahn
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