1. Keine Tiere als Weihnachtsgeschenke

    Regionaler Tierschutz gegen das Verschenken von Haustieren / Zeit für die Eingewöhnung

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    BÜCKEBURG (nh). Heiligabend steht vor der Tür. Das Fest der Familie, der Nächstenliebe und des Zusammenseins. Oft steht man vor der Frage: Was schenke ich den Liebsten? Worüber freuen sich die Kinder? Einige Menschen möchten gerne zum Fest ein Haustier verschenken - an den Partner, die Familie oder an die Kinder. Doch gerade über das Verschenken von Haustieren sollte langfristig nachgedacht und gesprochen werden - bevor aus den gut gemeinten Geschenk ein ungewolltes Haustier wird und dieses im schlimmsten Falle nach Weihnachten weitergegeben, im Tierheim abgegeben oder gar ausgesetzt wird. Tierheime und Tierschutzvereine in dieser Region geben aus diesem Grund zum Fest oft keine Tiere mehr heraus und raten von flauschigen Geschenken zum Fest ab. Keine Tiere zum Fest Das Bückeburger Tierheim, Anlaufstelle in tierischen Angelegenheiten für die Kommunen Bückeburg, Rinteln, Obernkirchen, Eilsen und Auetal, handhabe die Ausgabe von Tieren vor dem Fest je nach Situation. "Viele Menschen haben zur Weihnachtszeit Urlaub und somit viel Zeit für die Eingewöhnung des Tieres. Weihnachten darf durchaus ein Anlass sein, aber nie der Grund für die Anschaffung eines Tieres", erklärt Tierheimleiterin Tanja Tiedtke auf SW-Anfrage. Wenn sich nämlich herausstelle, dass bei den Menschen zu Weihnachten zu viel Trubel ist, gebe das Tierheim die Tiere erst danach raus und dies werde auch von den Adoptanten verständnisvoll angenommen. "Ein Geschenk sollte ein Tier niemals sein!", stellt Tanja Tiedtke klar. Reiflich überlegen "Jeder Mensch muss in der Lage sein, selber zu entscheiden, ob er die Verantwortung für ein Tier über Jahre tragen möchte oder nicht, dies sollte nicht von Dritten entschieden werden". In solchen Fällen würden die Verantwortlichen vom Bückeburger Tierheim eine Vermittlung deutlich ablehnen. Glücklicherweise sei bei vielen Menschen der Gedanke inzwischen aus dem Kopf verschwunden, ein Tier verschenken zu wollen. "Unserer Erfahrung nach gab es in den letzten Jahren keine erhöhte Abgabe von Tieren nach den Feiertagen. Auch die Anzahl der Fundtiere zu dieser Zeit ist, auf das Jahr gesehen, nicht höher", so die Tierheimleiterin. Lediglich zu Silvester gebe es ein erhöhtes Aufkommen an Fundhunden, die aus Schreck vor der Böllerei entlaufen. Ein Tier adoptieren Generell ist die Anschaffung eines Haustieres, vor allen Dingen für Kinder, eine tolle Sache, die aber eben gut überlegt sein sollte. Das Bückeburger Tierheim vermittelt gerne heimatlose Tiere in gute und sorgsame Hände. Eine Schutzgebühr ist hierbei obligatorisch. Wenn die Tiere vermittlungsfähig sind, werden sie über die "Tiervermittlung online" auf der Homepage veröffentlicht. Katzenbabys sind ab 12 bis 16 Wochen für die Adoption frei, müssen später jedoch noch kastriert werden (Kastrationspflicht). Hier können Adoptanten sich für das Kastrationspfand für den eigenen Tierarzt oder für die Kastration durch das Tierheim entscheiden. Bei der Adoption eines Tierheimhundes empfiehlt sich, von Anfang an mit einem Hundetrainer zu arbeiten. Kaninchen werden ausschließlich in Gruppenhaltung abgegeben. Bei allen Adoptionen erfolgt eine Vorkontrolle, ein ausführliches Infogespräch und gerne ein anschließender Austausch nach der Ankunft im neuen Zuhause. In dieser Thematik sind sich sowohl der regionale Tierschutz als auch Experten einig: Wer sich, unabhängig von den Festtagen und nach reiflicher Überlegung, ein Haustier anschaffen möchte, kann sich gerne bei den Tierheimen in der Region informieren und sich genau überlegen: Welches Tier passt zu mir und kann ich ihm das geben, was es braucht? Denn wenn diese Umstände geklärt sind, wird einem glücklichen Zusammenleben mit einem flauschigen Familienzuwachs auch nichts mehr im Wege stehen. Foto:nh/nh Archiv/fotolia