1. Baukulturelles Erbe erhalten und pflegen

    Familie Blindow erhält Bronze-Plakette der Deutschen Stiftung Denkmalschutz / Weiterhin das Palais sanieren

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    BÜCKEBURG (nh). "Wir ziehen den Hut vor dieser Leistung, das baukulturelle Erbe ihrer Stadt zu erhalten und wünschen Mut, weiterhin bei dieser anspruchsvollen Aufgabe der Sanierung dieses historischen und kulturellen Hauses an der Stange zu bleiben" - mit dieses lobenden Worten gratulierten Dietrich und Elke Burkart, Deutsche Stiftung Denkmalschutz, und Dr. Petra-Kristin Bonitz, Lotto Niedersachsen, der Familie Blindow bei der feierlichen Übergabe der Bronzeplakette von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die größte private Stiftung Deutschland hatte die Sanierungsarbeiten an der Fassade des Palais mit rund 100.000 Euro Fördergeldern unterstützt. Das von 1893 bis 1896 im Stil der Neorenaissance erbaute "Neue Palais" mit seinen großzügig angelegtem Hauptportal, seinen vorgeblendeten Pilaster und auskragenden Konsolen ist ein imposanter Bau, der jedoch umfangreicher Sanierungsmaßnahmen bedarf. Doch wie es nun bei historischen und denkmalgeschützten Gebäuden dieser Größenordnung ist, sind Sanierungsmaßnahmen sehr aufwendig und kostenintensiv. In drei Bauabschnitten soll das Palais saniert werden, der erste umfasste die Grundreinigung der Fassade, die Beseitigung von Rissen sowie Dachdeckerarbeiten mit einem Gesamtvolumen von 300.000 Euro. Hiervon wurden 100.000 Euro von der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz mit Unterstützung von Lotto Niedersachsen gefördert - auch für diese Stiftung eine enorm hohe Fördersumme. Insgesamt wird die Sanierung in drei Abschnitten rund 1,5 Millionen Euro kosten, der zweite Bauabschnitt mit einem Volumen von 400.000 Euro wird nun in den nächsten zwei bis drei Jahren realisiert werden. Unter anderem sollen weitere Beschädigungen am Dach und an der Fassade angegangen werden. "Unsere Hochachtung dafür, wie sie über Generationen dieses Kulturdenkmal erhalten haben. Hier ist an allen Ecken etwas zu tun, daher geben wir dieses Geld gerne. Auch ein Anschlussantrag auf eine weitere Förderung durch unsere Stiftung ist möglich", so Burkart. Als die Familie Blindow das Gebäude in den 1960er Jahren erwarb, war das Palais sogar ohne Dach - dieses wurde erst in den 80er Jahren wiederaufgebaut. Bernd Blindow berichtete bei der Gelegenheit über die zahlreichen Maßnahmen, die bereits in der Vergangenheit durch mehrere Generationen am Palais vorgenommen wurden. "Die Idee meiner Großeltern und Eltern, in diesem Haus eine Schule zu etablieren und die Bestrebungen der vergangenen Jahre, es außerdem mit Veranstaltungen für die Öffentlichkeit zu öffnen, haben aus diesem Ort etwas wirklich Tolles erwachsen lassen. Ich freue mich, dass ich diese Aufgabe weiterführen darf, auch wenn die Erhaltung dieses Gebäudes alleine schon eine große Herausforderung ist. Daher sind wir besonders stolz, dass wir diese Förderung durch die Deutsche Stiftung für Denkmalschutz erhalten haben", sagt Andreas Blindow, Geschäftsführer Blindow Gruppe. Auch Schulleiter Rüdiger Maxin berichtet, dass man stetig bemüht sei, dass Gebäude zu erhalten und die Schüler dementsprechend sehr sorgsam mit den Räumlichkeiten umgehen würden. "Sie alle lernen hier in einer wirklich besonderen Atmosphäre, darauf darf man stolz sein", so Maxin. So konnten auch die Schülerzahlen in den vergangenen Jahren stetig gesteigert werden. Er selber, bereits seit 25 Jahren hier Schulleiter, war maßgeblich daran beteiligt, dass das Projekt Sanierung zustande gekommen ist. "Bereits seit vergangenem Jahr haben wir hier einen festangestellten Maler, der sich nach und nach die Räume und Fenster vornimmt. Es gibt sicherlich noch viel hier zu tun, doch wir sind stetig dabei", bestätigt der Schulleiter. "Wir sind sehr angetan von dem, was hier geleistet wird - Glück auf weiterhin", war das anerkennende Resümee der Stiftungsvertreter. Zur Visualisierung dieser Anerkennung hatten Burkart und Bonitz eine Bronzeplakette für das Palais mitgebracht, die im Eingangsbereich angebracht wurde und alle Eintretenden an die Verdienste um die Denkmalspflege informiert. Foto:nh