BÜCKEBURG (nh). In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kultur und Tourismus der Stadt Bückeburg kam neben der Erläuterung der Sachstände "Museum" und "Musikschule" auch eine Mitfinanzierung des von der Historikerin Roswitha Sommer geschaffenen "Häuserbuch Bückeburg" auf den Tisch. Dr. Stefan Brüdermann von der Historischen Arbeitsgemeinschaft erläuterte das Vorhaben und würde gerne eine Unterstützung in Höhe von 10.000 Euro bekommen. Historisch wertvoll In einer "sehr wichtigen Angelegenheit" war Dr. Brüdermann zum Ausschuss gekommen. Unter Flankendeckung von Bürgermeister Brombach und Ausschussvorsitzendem Albert Brüggemann stellte er das Projekt von Dr. Roswitha Sommer vor: Die Historikerin hatte sich über einen Zeitraum von 15 Jahren mit der Häusergeschichte der Stadt bis zurück ins Mittelalter beschäftigt und hierfür 40 Straßen samt deren Bewohnern bearbeitet. Herausgekommen ist ein 2400 Seiten starkes Werk mit über 400 Abbildungen, dass in drei Bänden beim Verlag für Regionalgeschichte publiziert werden soll. Die Druckkosten würden sich auf 36.000 Euro belaufen. Dem gegenüber stehen voraussichtliche Einnahmen von gut 10.000 Euro, sodass sich ein Netto-Fehlbetrag von etwa 26.000 Euro ergebe. Daher würde die Historische Arbeitsgemeinschaft gerne einen Zuschuss von der Stadt in Höhe von 10.000 Euro bekommen. Der Schaumburg-Lippische Heimatverein beteilige sich ebenfalls mit etwa 10.000 Euro, auch die Schaumburger Landschaft möchte sich mit einem noch nicht bekannten Zuschuss beteiligen. Der Lions-Club und Bückeburger Firmen sowie die Historische Arbeitsgemeinschaft selbst werden sich ebenfalls an den Kosten beteiligen. Dass das Werk eine hohe historische Bedeutung habe und Alleinstellungsmerkmal für die Stadt fungieren könnte, darüber waren sich die Ausschussmitglieder weitestgehend einig. Denn in seinem Detailreichtum und Umfang sei das Werk wahrscheinlich bundesweit einzigartig. Doch über die Höhe des Beitrages haben sowohl die CDU-Fraktion als auch die Mehrheitsgruppe der SPD gewisse "Bauchschmerzen" in Anbetracht der finanziellen Situation der Stadt. Da sich das Buch doch sehr wissenschaftlich lese, sei es keine Lektüre für jedermanns Nachttisch, habe aber einen historisch-bedeutsamen Wert. Sowohl Axel Wohlgemuth (CDU) als auch Jens Bartling (SPD) strebten eine erneute Erörterung über die Höhe des Zuschusses in den Fraktionen an. Man sei bereit, einen Beitrag zu leisten, jedoch wäre eher ein Beitrag in Höhe von 5000 Euro denkbar. Daher wurde der Vorschlag erneut in die Fraktionen zurückgegeben. Museum auf Zukunftskurs In einem kurzen Bericht legte Anke Twachtman-Schlichter den aktuellen Status quo des Bückeburger Museums dar. Am 4. Mai findet die Preisübergabe des Förderpreises der VGH Stiftung statt, den das Museum zum dritten Mal in Folge erhält. Nach Zusage der Förderung über 852.000 Euro für die Erneuerung der Ausstellung werden aktuell die Inhalte geplant und vertieft. Hierfür werde im März ein Gestaltungsbüro ausgewählt. Des Weiteren will das Museum das "Museumsgütesiegel" des Museumsverbands Niedersachsen erwerben - ein umfangreiches Verfahren, welches jedoch von den Fördergeldgebern gefordert werde. "Ziel ist es, dass sich Museen fokussieren und sich Alleinstellungsmerkmale erarbeiten", so Twachtmann-Schlichter. In Bückeburg könnten dies beispielweise die zahlreichen Trachten und Bekleidungsstücke im Museum sein. In den Mitteilungen der Verwaltung informierte Annika Tadge, Wirtschaftsförderung, über die Fertigstellung der öffentlichen Toiletten am Rathaus und die anstehenden Sanierungen der WCs an der Parkpalette und hinter der Stadtkirche. Darüber hinaus finde das Maibaufest wieder am 30. April, das Sattelfest samt verkaufsoffenen Sonntag am 3. Mai statt.
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"Häuserbuch Bückeburg" in der Diskussion
Stadt soll sich an Druckkosten beteiligen / Förderung über 852.000 Euro der VGH Stiftung
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