1. Evesen soll seinen Hybridrasenplatz bekommen

    Ausschuss stimmt "mit Bauchschmerzen" für den Bau / Auch für andere Vereine nutzbar / Antizyklisch investieren

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    BÜCKEBURG (nh). Bereits seit längerer Zeit beschäftigt sich die Bückeburger Verwaltung und der Sport- und Partnerschaftsausschuss (SPA) mit dem B-Fußballplatz in Evesen. "Der Platz ist in einem schlechten Zustand und der Unterbau ist ebenfalls nicht in Ordnung", stellte Bürgermeister Reiner Brombach in der jüngsten Sitzung des SPA erneut fest. Bereits im Dezember waren 214.000 Euro für den Bau eines Hybridrasenplatzes in Evesen im Haushalt veranschlagt worden - doch aufgrund wegfallender Einnahmen für die Stadt in Millionenhöhe, bedingt durch die Corona-Krise, und auf der anderen Seite höhere zu erwartende Kosten für den Platz, verursacht die weitere Planung bei einigen Ausschussmitglieder durchaus "Bauchschmerzen". Dennoch wurde sich mit einer Gegenstimme für den Bau des Platzes entschieden. Die erste Idee war die eines Kunstrasenplatzes - diese wurde aber schnell verworfen, zum einen aufgrund der Umweltbelastung durch den Abrieb der Kunstfasern als auch hinsichtlich der Kosten. Nach einem Ortstermin in Bielefeld wurde die Form "Hybridrasenplatz" in Augenschein genommen und sich dafür entschieden. Hierfür wurden bereits im Dezember 214.000 Euro in den Haushaltsplanungen der Stadt veranschlagt. Dann kam jedoch Corona und damit verbundene wegfallende Einnahmen für die Stadt, unter anderem durch fehlende Steuereinnahmen und Gebühren. "Wir rechnen in diesem Jahr mit Einbußen von bis zu 2,5 Millionen Euro", informierte Brombach. Dennoch solle die Kommune nicht "in die absolute Sparsamkeit" gehen, so Brombach weiter. Besser wäre, nun antizyklisch zu investieren und damit auch die Wirtschaft zu stärken. Laut Vorausrechnungen würden sich die Kosten für den Platz samt Ent- und Bewässerung und Bodenausgleich auf insgesamt rund 364.000 Euro belaufen - und dies ist bereits die "abgespeckte" Version nur für den Platz, ohne Flutlicht und weitere Maßnahmen. Rund 100.000 Euro hierfür könnten als Zuschuss vom Landessportbund kommen, hinzu käme eine Selbstbeteiligung des VfR Evesen um rund zehn Prozent. Es ergibt sich nach dieser Rechnung dennoch ein Fehlbetrag in Höhe von voraussichtlich 13.534 Euro welcher durch eine überplanmäßige Auszahlung als Zuschuss durch die Stadt bereitgestellt werden könnte. Um die Förderung durch den Landessportbund nicht zu gefährden, schlägt die Verwaltung daher vor, den Platz umgehend zu bauen. Mögliche Bedenken zum Umweltschutz konnten gleich ausgehebelt werden: man würde die Variante mit abbaubaren Kunstfasern wählen und die Bewässerung nicht mit Trink-, sondern Grundwasser vornehmen. Cornelia Laasch (Grüne) äußerte dennoch Bedenken, aktuell noch weitere Schulden zu machen. Man solle die Prioritäten anders setzen und bereits getroffene Haushaltsentscheidungen unter den gegenwärtigen Aspekten erneut betrachten. Daher sprach sich die Grünen-Fraktion, wenn auch nicht einheitlich, gegen den Bau aus. Dieter Wilharm-Lohmann (CDU) sprach sich für die Fraktion grundsätzlich für den Platz aus, wenn auch mit erheblichen Bauchschmerzen. "Gesamt wird das Projekt sehr teuer und mittlerweile bekommt man dass Gefühl, dass hier inzwischen ein A-Platz geplant wird. Doch zu der in Haushalt veranschlagten Summe stehe die Fraktion, jedoch sei sie ebenfalls der Überzeugung dass, falls die Förderung durch den LSB geringer ausfällen wurde, der Verein die übrige Summe in Eigenleistung erbringen sollte. Reinhard Luhmann (SPD) entgegnete, dass bereits in der Vergangenheit der VfR mit erheblichen Eigenleistungen geglänzt hätte und es immer noch tue. Weiter kam die Frage auf, ob der Platz denn auch anderen Vereinen zur Verfügung stehen wurde. Brombach versicherte, dass dieser Platz als städtische Anlage auch weiteren Vereinen zugänglich sein würde. Die SPD-Fraktion sprach sich geschlossen für den Platz aus, Reinhard Luhmann: Ich fände es gut, wenn wir jetzt in der Krise klug und verlässlich sind und an unserem Versprechen festhalten". Dieter Everding (SPD) fügte hinzu: "Wir versuchen stets, Kinder an den Sport zu bringen, dann ist es auch unsere Pflicht, ihnen die Bedingungen dafür zu bieten". Der Beschlussvorschlag, den Hybridrasenplatz alsbald zu bauen, wurde von Ausschuss mit einer Gegenstimme angenommen, nun können also die weiteren Planungen und Ausschreibungen erfolgen. Foto:nh