1. Vielfalt schützen – Zukunft retten

    Volksbegehren zur Rettung der Artenvielfalt / Grüne unterstützen Unterschriftensammlung

    Dieser Eintrag wird bereitgestellt durch Schaumburger Wochenblatt | Impressum

    BÜCKEBURG (nh). . Ein hoher Prozentsatz aller Insekten ist schon verloren - und es kommt noch schlimmer, sagen Prognosen. Um zu retten was noch zu retten ist, startet ein Verbund aus über 20 Initiativen - vom Nabu über den Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund bis zur Partei Bündnis 90/Die Grünen - im gesamten Land Niedersachsen eine breit angelegte Unterschriftensammlung. Ziel ist die Einbringung eines Gesetzesentwurfes zum Schutz von Natur und Artenvielfalt. Naturschutz ist Ländersache - und so sollten in den kommenden Monaten mindestens zehn Prozent aller Niedersachsen Name und Adresse in einzelne Wohnortlisten eintragen. Sobald die Unterschriften melderechtlich geprüft und dem Landtag vorgelegt wurden, hat dieser die Möglichkeit den Gesetzesentwurf der Initiatoren unverändert anzunehmen, oder er muss ein eigenes Gesetz erarbeiten . Zwischen beiden Entwürfen wäre in diesem Fall durch eine Volksabstimmung zu entschieden. Auch in Bückeburg wird die Aktion ,,Vielfalt schützen- Zukunft retten ? ? stark unterstützt. "Wir brauchen endlich die richtigen Grundlagen für den Arten- und Biotopschutz ? ? fordern etwa die Sprecher Wilhelm Klusmeier und Cornelia Laasch vom Stadtverband Bückeburg ,,Bündnis 90/Die Grünen. Unterschriftslisten nur für die Einwohner Bückeburgs liegen unter anderem in den Geschäften Fahrrad Pelzing, Lange Str. 1, Buchhandlung Scheck, Lange Straße 67, und im Bioladen, Lange Str. 53, aus. Das Artensterben habe drastische Ausmaße angenommen und beruhe auf mannigfaltigen Ursachen, betonen Laasch und Klusmeier. Klar sei aber, dass die intensive Landwirtschaft mit hohem Dünger und Pestizideinsatz ebenso zu den wesentlichen Ursachen zähle wie die Vereinzelung der Lebensräume für Bienen, Käfer und Co. Der Gesetzesentwurf für den jetzt um Zustimmung geworben werden soll, beinhaltet aber nicht nur Einschränkungen, sondern soll die regionale Landwirtschaft auch nicht im Regen stehen lassen. Landwirte sollen zum Ausgleich von Einschränkungen bei Ackerbau und Viehzucht ausreichende finanzielle Entschädigungen erhalten. Gefordert wird neben einer erweiterten Abstandsregelung zu Gewässern beim Gülleeintrag, Biotopvernetzung und mehr Bio-Anbauflächen aber auch der Einsatz insektenfreundlicher Straßenlaternen sowie ein Verbot von Himmelsstrahlern. Um Ökosysteme, heimische Wildpflanzen, Insekten und zahlreiche Wirbeltiere vor dem Aussterben zu retten, haben bislang weder die Bundes- noch die Landesregierung ernsthafte Maßnahmen ergriffen, mahnen die Bückeburger Grünen. Sie bekräftigen: ,,Jede Unterschrift zählt". In den kommenden Tagen wollen sie mit dem Sammeln auf dem Wochenmarkt beginnen. 
Foto:nh archiv