1. Jahre, die Schaumburg maßgeblich prägten

    Bucherscheinung "Schicksalsjahre in Schaumburg"

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    LANDKREIS (nh). 1618, 1848, 1868, 1918 und 1938 - diese Jahreszahlen haben mehr als nur die "8" am Ende gemein. Sie waren allesamt prägende "Schicksalsjahre", die die Region maßgeblich prägten. Ob der Auftakt der Dreißigjährigen Krieges oder das Ende des ersten Weltkrieges oder aber die Novemberpogrome - sie alle haben tiefe Spuren in der Gesellschaft hinterlassen. Stefan Brüdermann hat, basierend auf der Vortragsreihe von 2018, als Herausgeber diese Vorträge in leserlicher Form zusammengebracht. In der Reihe "Kulturlandschaft Schaumburg" der Schaumburger Landschaft erscheint das 128 Seiten starke Buch am 17. August. Stefan Brüdermann selber behandelt als Autor den 1618 begonnenen Dreißigjährigen Krieg und die weitreichenden Folgen für die in Schaumburg lebende Bevölkerung. In dieser Zeit wurde Schaumburg nicht nur geplündert und verwüstet, ebenfalls verarmt das Land und seine Bevölkerung unter der immer wieder auftretenden Besetzung oder dem Durchziehen feindlicher Truppen. Die Schlacht bei Hessisch Oldendorf und das Aussterben der Grafendynastie Holstein-Schaumburg waren hier traurige Höhepunkte. Nicolas Rügge beschäftigt sich mit den Ereignissen der gescheiterten Revolution im Jahr 1848. Zwar habe es bemerkenswerte Initiativen und Versuche eine Demokratie "von unten" derzeit hierzulande gegeben, diese seien jedoch in der Kleinstmonarchie versandet. Jörn Ipsen hat sich mit dem "Verfassungsjahr" 1868 beschäftigt, das weitreichende politische Bewegungen begründete und notwendig war, um Teil des neuen Staates zu werden. Karl H. Schneider hingegen betrachtete den Wen Schaumburg-Lippes in die Revolution und der Abdankung des Fürsten seinerzeit. Diese verlief - im Gegensatz zu anderen Orten - in Schaumburg recht versöhnlich, nicht zuletzt weil der Weg gemeinsam von Fürstenhaus und Sozialdemokraten beschritten wurde. Zu guter letzt setzt sich Frank Werner mit einem äußerst dunklen Kapitel der Schaumburger Geschichte auseinander: die Novemberpogrome von 1938, denen auch zahlreiche Juden in Schaumburg zum Opfer fielen. "Es soll auch mit der Legende aufgeräumt werden, dass in der NS-Zeit in Schaumburg die Judenverfolgung "nicht so schlimm" wie andernorts gewesen wäre", sagt Stefan Brüdermann. Die informativen Vorträge wurden der Leserlichkeit zuliebe mit wenig Fußnoten ausgestattet, ein Literaturverzeichnis findet sich am Ende. Zahlreiche Abbildungen flankieren die Informationen. "Es soll lesbar sein und nicht zu wissenschaftlich, wir wollten diese Schlüsseljahre für ein breites Publikum aufarbeiten", so Brüdermann. Ab Montag, dem 17. August, ist das Buch im Handel erhältlich sowie auf allen gängigen Online-Plattformen. Foto:nh