BÜCKEBURG (nh). Schlösser sind nicht nur überwältigend schöne Symbole von gesellschaftlicher Stellung und Macht in alten Zeiten. Sie waren und sind bis heute immer auch Treffpunkte ganz außergewöhnlicher und bedeutender Menschen. Könnten Schlossmauern sprechen, würden wir Tausende spannender Geschichten erfahren: wer mit wem heimlich paktierte, wer wen zu einem Friedensschluss überredete, wer sich mit wem schrecklich langweilte oder wer sich in wen verliebte. Es gab und gibt Staatsbesuche genauso wie private, manche haben etwas hinterlassen, andere sind durch diese Begegnung geprägt oder zu hohen Ehren gekommen. Auch die Sieben Schlösser Weserbergland können von so manchem VIP-Besuch berichten. König Hussein nicht ohne Vorkoster auf Schloss Bückeburg Ein König, der bereits mehrere Attentate überlebt hat, ist - wer will es ihm verdenken - besonders vorsichtig. Als auf Schloss Bückeburg im November 1978 ein Festbankett zu Ehren des Staatsbesuches von König Hussein und seiner Frau, Königin Nūr von Jordanien, gegeben wurde, waren die Vorsichtsmaßnahmen natürlich enorm. Das Land Niedersachsen hatte nach einem geeigneten Ort für dieses besondere Bankett gesucht. Der damalige Ministerpräsident Ernst Albrecht, Vater der ersten weiblichen Präsidentin der EU- Kommission, Ursula von der Leyen, kannte Schloss Bückeburg gut. Er war mit Philipp Ernst und Benita zu Schaumburg-Lippe eng befreundet und wusste, dass dieses Schloss alle Voraussetzungen für ein glanzvolles und sicheres Bankett erfüllte. Und so wurde nun das Schlosspersonal mehrfach auf Herz und Nieren überprüft, Kanaldeckel wurden verschweißt - und Polizeitaucher suchten den Schlossgraben ab, um sicherzustellen, dass aus keiner Richtung Gefahr für König und Königin drohte. Und als das Königspaar mitsamt den Gastgebern und allerlei Honoratioren unter den hell erleuchteten Lüstern im Großen Festsaal Platz nahm, standen noch dazu mehrere Vorkoster bereit. Sie gewährleisteten, dass auch von den dampfenden Porzellantellern, die am Tisch gereicht wurden, keine Gefahr drohte. Die aufwändigen Vorbereitungen hatten ihren Zweck erfüllt: Niemand kam zu Schaden, nicht das Königspaar, und zum Glück auch nicht die Vorkoster. Foto:nh
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Schlösser als Treffpunkte berühmter Gäste
Die Sieben Schlösser im Weserbergland erzählen von ihren prominentesten Besuchern aus alten und neuen Zeiten
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