1. "Corona war der Startschuss für die Digitalisierung der Schulen"

    Maik Beermann besucht die Schulen Dr. Kurt Blindow

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    BÜCKEBURG (em). Bevor kommenden Montag für den Bundestagsabgeordneten Maik Beermann mit der anstehenden Haushaltswoche nach der Sommerpause in Berlin wieder der Arbeitsalltag beginnt, hat er sich Zeit für einen Besuch im Bückeburger Palais bei den Schulen Dr. Kurt Blindow genommen. "Wir steigen kommende Woche im Bundestag direkt wieder in die Diskussion ein, welche Bereiche durch die Corona-Krise Überbrückungshilfen benötigen. Ich habe dazu viele Gespräche mit hier regional ansässigen Betrieben geführt. Mich interessieren aber auch die Schulen sehr. Ich frage mich, welche Herausforderungen gemeistert werden mussten und, vor welchen Herausforderungen die Schulen, ob privat oder staatlich, wohlmöglich noch stehen", so Beermann. Seinen Besuch beginnen Geschäftsführer Prof. Dr. Andreas Blindow, Fachleiterin Katrin Blindow und Schulleiter Rüdiger Maxin mit einer kleinen Führung durch einige Klassen. Natürlich mit Mund-und Nasenschutz, denn außerhalb der Klassenräume herrscht für alle Maskenpflicht. Virtueller Unterricht In der Klasse der Gestaltungstechnischen Assistenten bringt Lehrer Helmut Rinne seinen Schülern die Bedienung der Kamera mittels einer App auf dem Tablet näher, wofür der Abgeordnete direkt als Modell vor der Linse Platz genommen hat. Auf dem Weg in die PTA-Labore berichtet Schulleiter Rüdiger Maxin, dass derzeit nur etwa 50 Prozent der Schülerschaft im Schulgebäude unterrichtet wird. "Die anderen Schüler sind zuhause und werden von den Lehrern virtuell unterrichtet. Wöchentlich wird dann gewechselt. Während des Lockdowns hat unser gesamter Unterricht online stattgefunden - sogar der praktische Laborunterricht. Unsere Lehrenden haben die Versuche und die Versuchsbeschreibungen dafür genauestens für die Schüler zuhause vorbereitet", sagt Maxin und fügt hinzu: "Ein großer Teil unserer Lehrenden hat sich hervorragend auf die neue Situation, bzw. auf die für einige völlig neuen technischen Gegebenheiten, eingelassen. Sie haben die Schule und die Schüler durch die Situation getragen. "Nach dem Beschluss der Bundesregierung, die Schulen zu schließen, haben die Geschäftsführung der Blindow Schulen, Schulleitung und Lehrerschaft die zwei Wochen der Osterferien genutzt, um sich auf den virtuellen Online-Unterricht vorzubereiten. "Es war klar, dass bei uns der Unterricht online weitergehen muss. Wir hatten die besten Voraussetzungen dafür ungeahnt bereits schon vor elf Jahren geschaffen", berichtet Prof. Blindow. Die Fernstudierenden der gruppenzugehörigen DIPLOMA Hochschule nutzen die Plattform "Online Campus" als virtuellen Hörsaal, Bibliothek und Austauschmöglichkeit. "In zwei Wochen haben wir dort für jeden unserer Lehrer und 5.000 Schüler einen Zugang angelegt und alle Schulstandorte, Ausbildungsgänge und Klassenräume virtuell abgebildet. Schulung der Lehrkräfte Doch damit war es noch nicht getan. Das eine ist, die notwenige Infrastruktur bereit zu stellen. Das andere ist, die Lehrkräfte dazu zu bekommen, auch wirklich virtuell zu unterrichten. Alle Lehrer haben eine Schulung für das System und die Anwendungen bekommen. Viele hatten tatsächlich zum ersten Mal Berührungspunkte damit." Maik Beermann nickt dazu anerkennend: "Es ist wirklich bemerkenswert, dass die Lehrkräfte hier so am Ball geblieben sind." Die Rückmeldungen der Lehrer und Schüler für die neuartige Form des Unterrichts fallen ebenfalls größtenteils positiv aus. Es bereite den Lehrern zwar mehr Mühe und koste teilweise auch mehr Zeit, den Unterricht vorzubereiten, doch der Unterricht selbst laufe viel reibungs- und störungsloser ab. "Nachhaltig wird sich durch die Corona-Krise der Unterricht verändern. Corona hat uns letztendlich den finalen Anstoß gegeben, die virtuelle Online-Lehre auch für unsere berufsbildenden Schulen umsetzen und einzuführen. Von Seiten der Schulbehörde muss zukünftig viel mehr Offenheit und Flexibilität dem Thema entgegengebracht werden. Zukünftig wollen wir verstärkt auch 'Hybridunterricht' einführen, indem wir bei geteilten Klassen die Hälfte der Schüler von zuhause virtuell dazu schalten", sagt Prof. Blindow und betont: "Ich glaube, Corona war der Startschuss für die Digitalisierung der Schulen."
Foto: privat