Fortsetzung vom 14. Oktober! Ein herbstlicher Oktobertag in Bückeburg: Die Bürger eilen geschäftig an mir vorbei, während ich mich auf den Weg ins Hubschraubermuseum mache. Der gläserne Anbau ist bereits von Weitem sichtbar. Schon von außen kann man in der Glasvoliere einige der guten Stücke erspähen - was mich im Inneren Beeindruckendes erwarten würde, ahne ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Das 1971 an dieser Stelle von Werner Noltemeyer etablierte und ursprünglich Anfang der 1960er Jahre in Achum gegründete Museum ist einzigartig in dieser Form in Europa und das Zuhause für 50 Hubschrauber und über 1000 Modelle und Komponenten. Hubschrauber zum Anfassen Doch der tollste Hubschrauber ist nichts ohne sein Innenleben, seine Technik. In diesem Themenbereich dürfen Besucher nicht nur Wertvolles Lernen, sie sind ebenfalls eingeladen, verschiedenste Dinge auszuprobieren, anzufassen und so mit allen Sinnen zu erleben. Ein kleiner Junge läuft mit seiner Mutter aufgeregt durch die Ausstellungshalle, die gefüllt ist mit großen, beeindruckenden Hubschraubern und so manchem kleinem Schätzchen. Mit großen Augen staunt der Bub, als Dieter Bals ihn auffordert, in die "Alouette II" zu steigen. Plötzlich macht der Hubschrauber im Herresfliegerraum Rotorengeräusche, der Junge schaut erschrocken und zugleich begeistert hoch. "Wir haben hier nicht nur Hubschrauber zum Anschauen, sondern auch zum Anfassen", schmunzelt Dieter Bals. Auch ich darf kurz einsteigen und staune über die vielen Knöpfe im Cockpit. Dieter Bals währenddessen verblüfft mit einer enormen Expertise zu den Drehflüglern - kein Wunder, ist er selber über 25 Jahre als Bordtechnischer Offizier eine Sikorsky HC53 geflogen. Sein absoluter Lieblingshubschrauber, der als mittelschwerer Transporthubschrauber Platz für bis zu 40 Soldaten bietet. Da sich diese Maschinen noch aktiv im Einsatz finden, lassen sie sich bisher kaum in Museen finden. Doch eines dieser Exemplare wird bald den Weg nach Bückeburg finden. Eine fast 50-jährige Maschine ist dem Museum zugesagt worden und wird demnächst die Ausstellung ergänzen - bisher gab es das gute Stück nur als Modell im großen Veranstaltungsraum. Zudem soll das Museum im Frühjahr eine Dauphin als Geschenk von "Heli-Flight" erhalten. Hier werden für Aufbau und die notwendigen Stelen noch Fördermöglichkeiten und Sponsoren gesucht. Eine Reporterin hebt ab Der Rundgang durch die Hubschrauberhalle führt uns weiter an so manchen raren Schätzchen vorbei bis hin zu Kerstin Bals Lieblingsstück, dem Eurocopter EC-665 "Tiger". Dieser beeindruckende Panzerabwehrhubschrauber, und zwar genau das in Bückeburg ausgestellte Exemplar, wurde 1995 bei den Dreharbeiten zum James Bond Film "Golden Eye" verwendet. Ich darf einen Blick ins Cockpit werfen, muss dafür aber meine Kletterkünste beweisen. Die technische Ausstattung im Cockpit macht mich fast sprachlos - so viele Knöpfe, eine Wissenschaft für sich. Unser Rundgang führt mich weiter durch die vollgepackte Halle, zu Staunen gibt es hier jede Menge. In der Garage erfahre ich mehr über die Tüftler und Bastler und sehe einige innovative Modelle, die es leider nicht in die Massenproduktion geschafft haben. Die Themenbereiche führen uns weiter zu den Menschen hinter der Technik bis hin zu der Zukunft des vertikalen Aufstiegs - doch soll an dieser Stelle nicht zu viel verraten werden. Was ich nach meinem informativen Rundgang jeden nur empfehlen kann: eine Führung macht einen Besuch im Hubschraubermuseum zu einem abgerundeten und äußerst interessanten Erlebnis, bei dem jede Menge gelernt werden kann. Zum Abschluss darf ich im Flugsimulator noch selber eine Runde mit dem Helikopter fliegen - natürlich mit Hilfe von Dieter Bals, der dafür Sorge trägt, dass Hubschrauber und ich keine Bruchlandung über dem schönen, wenn auch simulierten, Bückeburg hinlegen. Sicher landen wir auf einem Feld und ich fühle mich ein wenig wie ein echter Pilot. Ein tolles Erlebnis, dass ich jedem abenteuerlustigen Museumsbesucher wärmstens an Herz lege. Foto:nh
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