BÜCKEBURG (nh). Das neue Jahr fängt mit guten Nachrichten für das Hubschraubermuseum an: die umfangreiche Ausstellung wird um einen besonderen Hubschrauber reicher werden: der Hubschrauber Bell UH-1D (Huey), der bereits über 50 Jahre bei der Bundeswehr und im SAR-Dienst (Source and Rescue) im Einsatz ist. Dieser Hubschrauber mit Sonderlackierung wird Mitte des Jahres 2021 seine Abschiedsflüge beendet haben und wird nach dem letzten Flug in Bückeburg landen, um anschließend im Hubschraubermuseum Bückeburg seinen letzten Standplatz zu finden. Besonderes Stück Das Museum besitzt zwar bereits seit Juni 2011 einen Hubschrauber dieses Typs, aber nicht in dieser besonderen Lackierung. Der "Goodbye Huey" wird den vorhandenen Bell UH-1D ersetzen und ein besonderer Blickfang in der Ausstellung werden. Nur so kann diese Lackierung wetterfest für die Nachwelt erhalten werden. Dabei blickt dieses Fabrikat auf eine bewegte Geschichte zurück: Die Bell UH-1 gilt als der meistgebaute Hubschrauber der Welt. Bis heute wurden mehr als 16.000 Hubschrauber dieses Typs produziert. Nach über 2,3 Millionen Flugstunden und einer Einsatzdauer bei der Bundeswehr von 1968 bis 2021 wird sie nun voraussichtlich am 30. Juni 2021 ausgephast. Die letzte Huey der Bundeswehr wird bis zum Juni 2021 im Flugbetrieb sein. Die Geschichte der Huey Im Februar 1954 schrieb die US-Army einen Wettbewerb für einen turbinengetriebenen Mehrzweckhubschrauber aus, der für Transport-, Blindflug und zur Evakuierung von verletzten Soldaten eingesetzt werden sollte. Die Firma Bell erhielt im Mai 1955 den Auftrag, drei Prototypen zu bauen. Der Erstflug fand im Oktober 1956 statt. Es folgten neun Vorserienhubschrauber unter der Bezeichnung HU-1. Die Soldaten gaben ihm wegen der Buchstabenfolge den Spitznamen 'HUEY', offiziell erhielt der Hubschrauber den Namen des Indianerstammes 'Iroquois'. Am 30. Juni 1959 erfolgte die erste Auslieferung der HU-1A. 7.000 Bell UH-1 in der Rolle als Luftnahunterstützer waren in Vietnam eingesetzt. 1963 zeigte Bell die 'Delta' erstmals in Europa. Die wesentlichen Unterschiede waren ein verlängerter Rumpf und ein vergrößerter Innenraum, Sitzplätze für 14 Soldaten, große Schiebetüren mit zwei Fenstern an jeder Seite des Laderaumes, ein größerer Kraftstofftank und einer verbesserte Triebwerksleistung. Das Verteidigungsministerium der Bundesrepublik Deutschland beschloss dann am 01. April 1965 die Einführung der Bell UH-1D. Die UH-1D flogen im Laufe der vergangen Jahrzehnte Ihre Einsätze oft auch im Ausland, Einsatzgebiete waren neben Iran, Kroatien, Kosovo, die Türkei, Somalia . Vergessen werden sollen auch die vielen AMF-Übungen zwischen Nordnorwegen und der Türkei der Staffel aus Niederstetten. Von 1971 bis 2006 stand der Hubschrauber ebenfalls im Dienst der Deutschen Luftrettung. Foto: Sven Sommerfeld
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Letzte Landung
Hubschraubermuseum erhält den letzten Bell UH-1D
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