BÜCKEBURG (nh). Mehrere Neubaugebiete hat Bückeburg in der Pipeline und somit genügend Gelegenheit, dort auch zukunftsweisende Maßnahmen umzusetzen. So hat die Bückeburger CDU-Fraktion in einem Antrag eine überwiegend klimafreundliche Energieversorgung für kommende Neubaugebiete ins Gespräch gebracht. Doch so nobel der Gedanke, so schwierig würde eine verbindliche Etablierung derartiger Anforderungen bei künftigen Häuslebauern sein. Über einen Bauträger jedoch liesse sich diese Idee als eine Art Pilotprojekt mit eigener Marke schon eher realisieren. Ein generelles Verbot fossiler Brennstoffe in Bebauungsplanen sei aufgrund mangelnder rechtlicher Grundlagen so nicht umsetzbar, konstatierte Fachgebietsleiter Björn Sassenberg in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses. Es bedürfe einer städtebaulichen Begründung, beispielsweise in einem lokalem Konzept, in dem diese Anforderungen definiert werden müssen. Dies aber direkt auf mögliche Käufer zu übertragen, sei komplex und schwierig. Einfacher sei, dies direkt auf einen Bauträger zu übertragen, der dieses Gebiet entsprechend entwickeln würde. Dies sei unter anderem beim geplanten Neubaugebiet "Am Kleinenbremer Wege" denkbar, wo bereits diverse Bauträger Interesse bezüglich einer Entwicklung bekundet hätten. Dieser könnte mit dem Neubaugebiet eine Marke entwicklen, beispielsweise eine Solarsiedlung und diese Anforderungen dort festlegen. "Uns war mit dem Antrag wichtig, dass diese Anforderungen gleich bei der Festlegung der B-Pläne festgesetzt werden", erläutert Cord Siekmeier (CDU) den Antrag seiner Fraktion. "Ich werte das als Absichtsäußerung, dass wir diese Ideen im neuen Gebiet "Am Kleinebremer Wege" umsetzen werden", so Cornelia Laasch (Die Grünen). Dieser Vorschlag fand bei den Ausschussmitgliedern allgemeine Zustimmung. Es wäre denkbar, dass der Bauträger dort Passivhäuser fertig baut und diese dann als fertiges Produkt an die Kunden verkauft, erläutert Sassenberg. Andreas Schöniger (Freie Wähler) regte an, die Energieagentur Schaumburg oder den Verein BürgerEnergieWende mit ins Boot zu holen und dass diverse Fördermöglichkeiten recherchiert werden sollten. Ausschussvorsitzende Sandra Schauer (SPD) befürwortet die Richtung des CDU-Antrags und hofft auf ein Vorreiterprojekt: "Ein guter Ansatz für ein klimafreundliches Wohngebiet. Wir sollten ein solches mit einem Bauträger entwickeln". Gerhard Schöttelndreier (SPD) befürchtet jedoch, dass der Bauträger die Objekte "dann nicht loswerden wird", jedoch sei diese Variante besser zu bewerten als diese Anforderungen auf Einzelkäufer abzuwälzen. Laasch und Schauer teilten diesen Einwand nicht, das nachhaltige Projekt sei besonders für Menschen, die diese Lebenseinstellung teilen würden, durchaus attraktiv. Insbesondere die CO2-Abgaben würden dafür sorgen, dass auch Bauträger diese Variante bevorzugen würden, zudem würden diese eh im Vorfeld über den Einsatz erneuerbarer Energien beraten. "Wir sollten "Am Kleinenbremer Wege" mit einem Pilotprojekt starten und sehen, wie es dann läuft. Ich bin da sehr zuversichtlich", bekräftige Siekmeier diese Idee. Der Beschlussvorschlag, dass die Stadt im Zuge der Entwicklung neuer Wohngebiete darauf hinwirken solle, dass klimafreundliche Energieversorgung und Bauweise anzustreben sei und entsprechende Gespräche mit Bauträgern geführt werden sollen, wurde einstimmig angenommen. Eine pauschale Festsetzung zum Ausschluss fossiler Energien im Rahmen des Bauleitverfahrens kann aufgrund fehlender rechtlicher Kriterien nicht erfolgen. Foto:nh/googlemaps
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Klimafreundliche Energie für Neubaugebiete
Antrag der CDU-Fraktion / Anforderungen formulieren
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