BÜCKEBURG (nh). Die Bühnentechnik im Rathaussaal und der sogenannte Eiserne Vorhang sind in die Jahre gekommen. Größere Sorgen bereitet aber der Brandschutz. Eine brandschutztechnische Ertüchtigung würde ins Geld gehen und wäre auch in den Folgekosten intensiv. Als Alternativlösung soll eine Zwischendecke in den Bühnenturm gezogen werden, die den Einbau einer Sprinkleranlage erübrigen würde. Im Zuge dessen wird auch die Bühnen- und Vorhangtechnik ein Update erfahren. Brandschutzmaßnahmen Das Konzept wurde in der Sitzung des Ausschusses der Bückeburger Wirtschaftsbetriebe von Lutz Hassenstein, Hassenstein Ingenieurbüro Duisburg, vorgestellt. Die Rathaussaal-Bühne kommt auf eine Fläche von 178 Quadratmeter. Die Reglementierungen richten sich hier nach der Niedersächsischen Versammlungsstättenverordnung für Großbühnen. Zwar hat der Rathaussaal keine Unterbühne, durch das Portal und die Gesamtfläche ergeben sich jedoch die Kriterien für eine Großbühne, für die brandschutztechnische Maßnahmen notwendig gewesen wären. Die Installation samt Sprinklersystem hätte rund 350.000 Euro gekostet. Hinzu käme eine über 100 Jahre alte Bühnentechnik, die Gefahr einer Havarie durch die Sprinkler und immense Wartungskosten. Zwischendecke Die Lösung ist simpel: Im Bühnenturm soll eine Zwischendecke gezogen werden, dieser fällt dann aus den Berechnungen heraus. Die Bühne würde nicht als Großbühne gelten. Dafür werde unter der Decke eine Stahlträgerkonstruktion angebracht, an der Hubeinrichtungen mit Seilen und Umlenkrollen für die Bühnentechnik befestigt werden. Dieser Seilzug könne aber nicht szenisch verwendet werden. An der Stahlkonstruktion sollen zudem Hängepunkte für Kettenzüge zum Einhängen von Lampen angebracht werden. Dadurch entfällt der "Eiserne Vorhang", ein neuer Hauptvorhang würde eingebaut. "Die vorhandenen Oberlichter an der Decke entfallen dann für den Betrieb, eine Ersatzmöglichkeit könnte aber auf der Galerie geschaffen werden", schlägt Hassenstein vor. Für diese Maßnahmen würden rund 212.000 Euro fällig. Hinzu kämen noch gut 60.000 Euro für die Decke und zusätzliche Planungskosten, sodass sich der Gesamtkostenrahmen auf rund 410.000 Euro brutto belaufen würde. Langfristig eine zukunftsweisendere Investition, da die veraltete Bühnentechnik ebenfalls ausgetauscht werde. Eine genauere Kostenkalkulation samt Detailplanung folge zeitnah nach der Vergabe. Zeitliche Planung Insgesamt sind 12 Monate für die Maßnahme vorgesehen, der erste Probebetrieb könnte Mitte März 2022 stattfinden. "Jedoch gestaltet sich die Werksplanung schwierig wegen den Bestellzeiten. Wir sprechen hier von Lieferungszeiten von zwölf bis 14 Wochen", dämpft Hassenstein die Erwartungen. Bis zu 30 Jahre sei die Technik problemlos nutzbar, müsse natürlich regelmäßig gewartet werden. Die Planung ist auch an ein Akkustikbüro vergeben werden, erste Messungen wurden bereits durchgeführt, damit eine negative Einflussnahme auf die Akkustik vermieden werde. Generell sollen beide Projekte zunächst die Aufträge bis Leistungsphase drei vergeben werden, damit man flexibel bleibe und noch mit Anpassungen am Bau umdisponieren zu können, empfiehlt Hassenstein. Darüber hinaus empfahl er, die Infrastruktur für die Technik nur von der Basis her aufzubauen, das restliche Equiptment könnten entweder die Veranstalter selber mitbringen oder es kann für wesentlich günstigere Konditionen angemietet werden. Der Ausschuss nahm schlussendlich die Planungen zustimmend zur Kenntnis. Foto:nh
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Der "Eiserne Vorhang" hat ausgedient
Konzept zur Sanierung der Rathaussaal-Bühne vorgestellt
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