BÜCKEBURG (nh). Von 1771 bis 1776 lebte Literat und Philosoph Herder in Bückeburg und war als Hauptprediger angestellt. Seine Jahre hier waren für ihn und sein weiteres Schaffen von großer Bedeutung, die Bückeburger Gespräche zeugen davon und bilden heute die Grundlage für viele folgende Klassiker. Um seine Zeit in Bückeburg und das anstehende 250. Jubiläum dieser Zeit angemessen zu würdigen, lobt die Stadt Bückeburg in diesem Jahr erstmalig einen Herderpreis aus. Dieser wird sich auf zwei Preisträger verteilen - zum einen ein dotierterter Preis für eine wissenschaftliche Nachwuchsarbeit über Herder, zum anderen wird es ein Forschungsstipendium für eine entstehende Arbeit geben. Auf die Idee kam Johanna Harmening, Geschäftsführerin des Kulturvereins. Diese trat im September vergangenen Jahres an Professor Dr. Lothar van Laak von der Universität Paderborn heran, seines Zeichens Mitglied der Herdergesellschaft. Bei einem Besuch in Bückeburg wurden gleich auch Dr. Stefan Brüdermann, Landesarchiv, und anschließend Landesbischof Dr. Karl-Hinrich Manzke ins Boot geholt. Auch der Kulturausschuss der Stadt unterstützt das Vorhaben finanziell. "Ich war sofort Feuer und Flamme, die "Bückeburger Gespräche" waren einst meine erste Begegnung mit Herder. Eine tolle Idee, auch mit jüngeren Menschen über sein Werk zu sprechen", konstatiert Professor Laak. Herder kam damals nach einer größeren Europareise nach Bückeburg, die Stelle hier war erst seine zweite überhaupt. Nach seinem Wirken in Bückeburg zog es ihn nach Weimar, wo er mit den Großen der Klassik, Goethe und Schiller, wirkte. In Bückeburg habe sich die Grundidee seines Klassikprogramms geformt, hier war der Ort "an dem all dies entstehen konnte". Mit dem Herderpreis soll nun die Tradition der "Bückeburger Gespräche" wieder aufgegriffen und mit einem aktuellen Forschungsinteresse fortgesetzt werden. Insgesamt ist der Preis mit 4000 Euro dotiert, diese teilen sich auf auf 2500 Euro als Dissertationspreis für eine abgschlossene Arbeit und 1500 Euro für ein Forschungsstipendium zu einem entstehenden Disstationsprojekt. Die Ausschreibung sei bereits angelaufen und werde noch bis Ende Juni für Bewerbungen offen stehen, anschließend wird eine Fachjury die Bewerbungen überprüfen. Diese wird neben Bürgermeister Brombach aus Johanna Harmening sowie Karl-Hinrich Manzke, Dr. Stefan Brüdermann, Prof. Dr. Stefan Greif, Prof. Dr. Marion Heinz und Prof. Dr. Lothar van Laak bestehen. Am 16. September soll dann in der Stadtkirche die Preisübergabe stattfinden. Anschließend am 17. September, passend zum Auftakt der Langen Nacht der Kultur, wird zudem eine eintägige Fachtagung zu Herder mit einer Weiterführung der "Bückeburger Gespräche" stattfinden. "Wir feiern Herder als Bückeburger Autor sowie seinen Beitrag für die kosmo- und kulturpolitische Entwicklung", so Laak. Landesbischof Manzke lobte die Erstrebungen: "Wir hatten in der Landeskirche schon lange überlegt, wie wir diese fünf Jahre würdigen könnten. Der Preis ist ein wunderbarer Auftakt dafür. Wir planen mit verschieden Akteuren in der Zeit bis 2023 verschiedene Projekte, unter anderem Schulen und einen Besuch der Herdergesellschaft in 2023 in Bückeburg". Dank ging an die Landeskirche und die Volksbank in Schaumburg für die finanzielle Unterstützung dieses Preises. Bewerben können sich Arbeiten aus verschiedenen Fachrichtungen. Bewerbungen können noch bis zum 30. Juni in Form einer pdf- oder Zip-Datei an JHarmening@bueckeburg.de gesendet werden. Für inhaltliche Rückfragen steht Professor Laak unter Lothar.van.Laak@uni-paderborn.de zur Verfügung. Informationen gibt es beim Kulturverein Bückeburg unter 05722-3610 oder unter kulturverein@bueckeburg.de. Foto: nh Foto:nh/Kulturverein
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"Wo all dies entstehen konnte"
Stadt lobt Herderpreis zum 250. Jubiläum seines Wirkens in Bückeburg aus
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