1. Ein gemeinsamer Raum für alle Bürger

    Pilotprojekt "shared spaces" in der Oberen Langen Straße soll erst 2022 realisiert werden

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    BÜCKEBURG (nh). Die SPD- und Grünenfraktion des Bückeburger Stadtrats hatte bereits vor einigen Monaten einen Antrag auf die Schaffung eines "Shared Space" in der Oberen Langen Straße. Der Gedanke dahinter ist, den Straßenraum mit allen Verkehrsteilnehmern gemeinsam zu nutzen und die Verweildauer und -Qualität in diesem bisher kaum beachteten Abschnitt der Innenstadt zu verbessern, hierfür müsste jedoch der Verkehr nicht ausgesperrt, aber eingeschränkt, werden. War seitens der SPD und den Grünen eine Realisierung für den Sommer 2021 geplant, plädierte die Mehrheit im Bauauschuss nach der vorherigen Empfehlung der Verwaltung darauf, dieses Projekt um ein Jahr zu verschieben. Gedacht war das Projekt als eine Art "Pop-up-Einrichtung", die die Aufenthaltsqualität unter anderem durch zusätzliches Grün, weniger Verkehr durch Verkehrsraumteilung, mehr Sitzgelegenheiten und Außengastronomie verbessern soll, wie Björn Sassenberg, Fachgebietsleitung Planen und Bauen, nochmal erläuterte. "Die Umsetzung war eigentlich für dieses Jahr gedacht, wir von der Verwaltung schlagen nun vor dies auf 2022 zu verschieben. Das soll keine Hau-Ruck-Aktion werden, sondern sollte ordentlich vorbereitet sein. Und für diese Planungen und die Umsetung kann dann auch Geld im Haushalt bereitgestellt werden", so Sassenberg. Albert Brüggemann hingegen machte sich im Namen der SPD für die zeitnahe Realisierung stark: "Es gibt Schwerpunkte im Aufenthaltsbereich, leider fällt die Obere Lange Straße nicht darunter. Wir haben bereits in der Vergangenheit lange über diesen Punkt diskutiert und haben es bei der Langen Nacht der Kultur gesehen, wie gut es bei den Menschen ankommt, wenn wir den Verkehr an dieser Stelle verringern. Dabei können wir doch bereit mit kleinen Mitteln und Aktionen wie Außenbewirtung beginnen, zusätzlichen Grün dorthin schaffen - alles was mobil ist und nicht so viel kostet. Damit könnten wir jetzt schon beginnen ohne großen Aufwand, deswegen bitte ich darum, das vorzuziehen". Andreas Schöniger (Freie Wähler) befürwortete die Idee, schloss sich jedoch dem Vorschlag der Verwaltung an. "Es ist Corona-Zeit, zudem haben wir in der Herminenstraße (über die der Verkehr zum Teil umgeleitet werden könnte, Anm.d.Red.) eine große Baustelle. Es ist nicht die richtige Zeit dafür". Dem schloss sich auch Ulrike Eggers (CDU) an: "Lieber sollten wir weiter die untere Lange Straße stärken. Zudem brauchen die Geschäftsleute dort die Parkplätze". Sandra Schauer (SPD) merkte an, dass sowohl Geschäftsleute als auch das Stadtmarketing in die entsprechende Arbeitgruppe eingebunden würden, sodass auch deren Belange Gehör finden werden. Cornelia Laasch lobte den Ansatz: "Die Baustelle ist auch irgendwann fertig und die Straße ist nicht nur für Autos. Da spricht doch nichts dagegen, schon im Kleinen anzufangen". Friedrich Meyer CDU) sah das anders: In der Herminenstraße und Ulmenalle wird durchgehend geparkt, zudem müssten auch LKWs da lang. Das wird eng". Thorsten Buhrmester vermittelte: "Mit den Geschäftsleuten im Boot wird die Sache rund. Wir sollten in diesem Interesse zumindest anfangen zu planen, nicht erst so spät". In der anschließenden Abstimmung wurde der Antrag der SPD zur Realisierung in diesem Jahr abgelehnt, der Beschlussvorschlag, eine Projektgruppe zu gründen für eine Umsetzung im Sommer 2022 wurde angenommen. Foto:schauer