BÜCKEBURG (nh). Der Waldkindergarten für Bückeburg steht in den Startlöchern, bereits nach den Sommerferien in diesem Jahr soll es losgehen mit der Kinderbetreuung am Waldrand. Die Ausschreibung für eine Trägerschaft fand bereits im März statt, drei Angebote sind bei der Stadt Bückeburg eingegangen. Nun hat der Jugend- und Familienausschuss (JFA) für eine Trägerschaft durch die AWO (Arbeiterwohlfahrt) votiert. In Obernkirchen betreibt die AWO bereits einen Waldkindergarten in Schaumburg und konnte sich schlussendlich bei der Entscheidung gegen die Bewerbung des DRK durchsetzen. Das Grundstück am Südharrl, der ehemalige Bolzplatz an der Schölbeeke, ist bereits gepachtet, nun folgt die Ausschreibung für den sogenannten "Bauwagen". Die Grundsatzentscheidung für den Waldkindergarten wurde bereits im Oktober gefällt, in der nun erfolgten Ausschreibung wurde ein passender Träger gesucht. Von den drei Bewerbungen musste eine unvollständige ausgemustert werden, übrig bleiben die Bewerbungen von der DRK Kinder- und Jugendhilfe Hannover und dem AWO-Kreisverband Schaumburg. Beide betreiben als Träger bereits Waldkindergärten im Landkreis. In der Bewerbung enthalten waren das pädagogische Konzept, Referenzen, eine Betriebskostenaufstellung, und Versicherungsnachweise, all diese Faktoren wurden inhaltlich in einem zweistufigen Verfahren bewertet, in der Kommission vertreten waren unter anderem auch die Kindergartenleitungen Iris Wilkening, städtische Kindertagesstätte, und Nicolas Vatbois, Julianen-Kita Hannoversche Straße. Die freien Träger bekommen von der Stadt einen Defizitausgleich, die nicht gedeckten Mittel werden übernommen. Die Höhe des Defizitausgleichs orientiert sich unter anderem auf dem Personalstand und der Mindest-Betreuungsauslastung. Hier zeigten sich deutliche Unterschiede: Während beim Angebot der AWO der Defizitausgleich auf 57.000 Euro beziffert wurde, kam das DRK auf 81.000 Euro. Diese Kostendifferenz ergibt sich aus einer höheren Verwaltungspauschale, die das DRK berechnet. Damit ergab sich die Schwierigkeit, dass das DRK den Musterkooperationsvertrag mit der darin befindlichen Verwaltungskostenpauschale in Höhe von zwei Prozent so nicht anerkennen und unterschreiben wollte. "Daher mussten wir das DRK leider ausschließen und die AWO bleibt über. Die notwendigen Mittel in Höhe von 57.000 Euro sind bereits im Haushalt berücksichtigt", erklärt Christian Schütte, Fachgebietsleitung Familie und Soziales, in der jüngsten JFA-Sitzung. Zwar sei bei der Analyse das pädagogische Konzept vom DRK aufgrund verschiedener Faktoren besser bewertet worden, was im Umkehrschluss jedoch nicht heiße, dass das Konzept von der AWO nicht gut sei, erklärte Schütte nach einer Nachfrage von Dieter Wilharm-Lohmann (CDU) weiter. Was sich günstig für das DRK in der Bewertung auswirkte, war der geplante Einsatz von bereits im Waldkindergärten erfahrenem Personal, was aber nicht heiße, dass das AWO-Personal nicht ebenfalls sehr gut qualifiziert sei. Ausschussvorsitzende Iris Gnieser (CDU) fasste es passend zusammen: "Wir freuen uns alle auf den Waldkindergarten und darüber, einen guten Träger gefunden zu haben". Dem Beschlussvorschlag, die AWO die Trägerschaft zu erteilen, folgte der Ausschuss einstimmig. Das Interesse am Waldkindergarten sei übirgens groß, so Schütte. Bereits zu diesem Zeitpunkt hätten einige Eltern Anmeldungsversuche gestartet. Diese könnten aber erst erfolgen, wenn der Betriebsstart feststehe, dennoch könnten sich Interessenten gerne bereits jetzt melden. Foto:nh BU: Nach den Sommerferien heißt es auch für Bückeburger Kinder wie hier im Rintelner Waldkindergarten: Lernen, spielen und größer werden in unmittelbarer Nähe zur Natur. Bu2: Der Jugend- und Familienausschuss der Stadt Bückeburg votiert einstimmig für die AWO als Träger für den Waldkindergarten.
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Nach den Sommerferien geht’s los
Waldkindergarten soll unter AWO-Trägerschaft realisiert werden / 57.000 Euro aus Haushalt anwenden
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