BÜCKEBURG/LANDKREIS (jb). Vergangenes Wochenende fand eine Fahrradtour der Wegraine-AG Schaumburg statt. Etwa 20 Kilometer haben Mitglieder der Initiative und weitere Gäste - unter anderem von der Stadt Bückeburg, aus NABU, Landwirtschaft und Politik, darunter auch Staatssekretär Prof. Dr. Ludwig Theuvsen vom Landwirtschaftsministerium - zurück gelegt. Ziel war es herauszufinden, wie die Wegeseitenstreifen künftig gepflegt werden können, um eine erhöhte Artenvielfalt zu erreichen. Im "Niedersächsischen Weg" stehe, dass die sogenannten Wegraine als wichtiger Teil des Biotopverbunds genutzt werden sollen, erklärt Karl Heinrich Meyer der Wegraine AG. Auf der Tour habe man nun herausgefunden, nachdem man sich verschiedene Wege angeschaut hatte, dass eine Erhöhung der Artenvielfalt nur erreicht werden kann, indem das Mahdgut abgefahren wird. Doch auch hier liegt das Problem: denn momentan habe man weder die richtigen Gerätschaften dafür, noch wisse man, was mit der Mahd danach passieren soll. Stadt Bückeburg erhält Kritik vom NABU Daniela Maaß, Stadt Bückeburg, stellte im Anschluss das Pflegekonzept der Stadt Bückeburg für die Wegeränder, das im Juli 2020 fertig gestellt wurde, vor und ging dabei auch auf dieses Problem ein. Laut Kreislaufwirtschaftgesetz sei der Grünschnitt nämlich als Abfall zu bezeichnen und oftmals auch durch Hundekot verunreinigt. Man könne ihn also nicht einfach verfüttern oder für eine Biogasanlage nutzen. Im Konzept der Stadt sei deshalb die Mähgutabfuhr noch nicht verzeichnet. Dafür erhielt die Stadt Kritik seitens des NABU und verfasste im Nachhinein noch eine Stellungnahme zum Thema, wie Maaß gegenüber dem Wochenblatt mitteilte. Dennoch wolle die Stadt an dem Konzept festhalten und es zunächst für mindestens fünf Jahre im Probebetrieb auf ausgewählten Wegen umsetzen. Man wolle das Konzept beobachten und nach Möglichkeit anpassen. Finanzierung ist ein Problem Letztendlich läge die Lösung jedoch in der Vielfalt und nicht in einem einheitlichen Mähkonzept, erklärt Meyer gegenüber unserer Zeitung. Doch dafür sei auch eine finanzielle Förderung nötig. Ein Konzept hierfür würde derzeit im Rahmen des Niedersächsischen Weges jedoch erst noch ausgearbeitet werden. Am 6. Juli planen die Wegraine AG und das Landvolk zudem eine digitale Veranstaltung, bei der die Ergebnisse der bisherigen Wegschauen Bückeburg und Hohnhorst (wir berichteten) und der am gleichen Tag vormittags stattfindenden Expertenrunde der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. So soll unter anderem geklärt werden, was mit dem Mahdgut gemacht und wie es abtransportiert werden könnte. Im Endeffekt sind sich auf jeden Fall alle einig: Nur eine Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutz und Politik kann eine Lösung schaffen. Foto: Landvolk
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Nur Zusammenarbeit kann Lösung schaffen
Wegeschau in Bückeburg zur Erhöhung der Artenvielfalt / NABU kritisiert Bückeburgs Konzept
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