BÜCKEBURG (nh). Ungewöhnliche Zeiten erfordern manchmal ein Umdenken - so war es auch vor rund 16 Monaten, als die Corona-Pandemie das normale Leben weitestgehend kalt stellte. Das Umdenken war in vielen Bereichen gefragt - angefangen mit Kontaktbeschränkungen und Hygienemaßnahmen. Auch für die Bückeburger Tafel wurde es schwierig - zahlreiche der 200 Kunden sind Rentner und somit Risikopatienten, diese mussten besonders geschützt werden. Kurzerhand wurden diese Personen in ihrem Zuhause mit Waren beliefert - und dabei half der VfL Bückeburg tatkräftig mit. Als im März 2020 die neuen Regeln und Schutzmaßnahmen Einzug hielten, stand die Tafel vor großen Problemen, berichtet Vorsitzender Wolfgang Raschke zurückblickend. Zum einen mussten die Kunden, viele von ihnen Risikopatienten, aber natürlich auch die Mitarbeiter vor einer Corona-Infektion geschützt werden. Zum können nicht alle Kunden so gut Deutsch, sodass sich auch mit Händen und Bilder verständigt wurde, um die neuen Regeln zu kommunizieren. Schnell kam die Idee, auf Liefertermine für die besonders bedrohten Kunden umzustellen und die andere Kundschaft in Kleingruppen zu steuern, so Raschke. Doch so ein Lieferdienst muss natürlich auch mit Personal ausgestattet werden, während der übliche Betrieb weiterläuft. Da kamen der VfL Bückeburg und einige weitere, private ehrenamtliche Helfer ins Spiel. "Ohne euch wäre es nicht möglich gewesen, auf euch konnten wir uns verlassen", lobt Raschke in einer kleinen Feierstunde die anwesenden VfL-Mitglieder. Neben Bufdi Kevin Dewuki waren Jugendvorstand Wolfgang Keusch, Pressewart Wilfried Rösch sowie die Vorstandsmitglieder Jürgen Rinne und Gerhard Hävemeier persönlich im Dienst für die Tafel. Christine Baumgärtner hat diese logistische Aufgabe angenommen und die Termine und Fahren organisiert. Für die Helfer hieß es dann zweimal die Woche bis zu 30 Pakete und Taschen packen, Wagen beladen und die Kunden in mehreren Fuhren in Bückeburg bis nach Bad Eilsen und Müsingen beliefern. Besonders hervorgetan hat sich Bufdi Dewuki, der zuverlässig aus Sachsenhagen zur Tafel kam und einen großen Anteil der Fahrten übernommen hat. Natürlich sah sein Bufti-Jahr damit anders aus als eigentlich erwartet, dennoch hat auch er den Kontakt zu den Menschen und die Möglichkeit zu helfen, sehr genossen, wie Dewuki berichtet. "Auf Kevin konnten wir uns verlassen", lobt auch Christine Baumgärtner, deren Ehemann Michael Baumgärtner ebenfalls in die ehrenamtliche Hilfsaktion helfend involviert war. Nun wurde nach rund 16 Monaten die Kooperation beendet - die zahlen sinken, die Regeln werden lockerer und viele Kunden sind bereits geimpft. "Eine tolle Sache, dass ihr uns geholfen habt. Ohne euch hätten wir das den Kunden nicht anbieten können. Ihr wart eine wirkliche Bereicherung", konstatiert auch Baumgärtner. "Besonders Kevin und Jürgen haben so viel gemacht, ihr seid die Retter der Tafel", adelt Raschke die VfLer. "Wir wollen nicht nur für uns selber sorgen, sondern auch der Stadt und der Gesellschaft helfen. Wenn ihr wieder Hilfe braucht, wisst ihr, wo ihr uns findet. Wir behalten uns gegenseitig im Hinterkopf", sagen diese unisono. Zum Dank und zeitweiligem Abschied gab es noch kleine Präsente: für die logistische Leistung an das Ehepaar Baumgärtner personalisierte Tassen, einen VfL-Schal für Raschke und Merci für Wolfgang Keusch. "Das war eine tolle Erfahrung und ein besonderer Zug eines Sportverein", so Raschke. Foto:nh
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Großer Dank für die "Retter der Tafel"
Bückeburger Tafel und VfL beenden Kooperation
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