1. 1,7 Millionen für das "Perpetuum mobile"

    Startschuss für das Endlos-Energie-Zentrum Schaumburg

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    BÜCKEBURG (nh). Feierstunde in der Kreuzbreite bei Ahrens Solar- und Dachtechnik: Das innovative Projekt, zugleich Prototyp, des Endlos-Energie-Zentrums (EEZ) erhält von Olaf Lies einen Förderbescheid über mehr als 1,7 Millionen Euro Fördersumme für die Wasserstofftechnik, ohne die das Projekt nicht energieautark funktionieren würde, überreicht. Auf dieses Pilotprojekt werden große Hoffnungen gesetzt, die Beteiligen erhoffen sich einen großen Schritt zum Gelingen der Energiewende. "Das Projekt liegt uns sehr am Herzen, daher freuen wir uns über die Unterstützung des Landes Niedersachsens", sagt Ahrens-Mitarbeiter Sascha Backhaus. Die Vision von Geschäftsführer Dieter Ahrens und seinem Team umfasst ein gewerbliches Gebäude, dass sich komplett selbst mit Energie versorgt und von fossilen Brennstoffen gänzlich unabhängig ist. Der Strom wird über Photovoltaik ohne CO2-Ausstoß erzeugt. Jedoch gebe es das Problem, dass im Winter nicht genügend Sonnenenergie produziert werde, um die Energieversorgung aufrechtzuerhalten. Diese Lücke wird mit der innovativen Wasserstofftechnik geschlossen, für die es nun auch die Fördersumme auf Grundlage der 2019 beschlossenen "Wasserstoffstrategie" gab. "Die Technologien sollen so miteinander verknüpft werden, dass im System 24 Stunden rund um die Uhr Energie bereitsteht", erläutert Ahrens-Mitarbeiter Thomas Mahrenholz. Mit der vor Ort CO2-frei erzeugten Energie versorgt sich das EEZ nicht nur selbst, sondern gibt die überschüssige Energie ab wenn möglich. So wird zudem das regionale und lokale Stromnetz entlastet. Den Entwurf für das rund 100 Quadratmeter große Gebäude hat das Ingenieurbüro Wehmeyer angefertigt, das EEZ soll laut Plan im Laufe des kommenden Jahres fertiggestellt werden. Eine E-Tankstelle sowie eine Wasserstofftankstelle werden das Konzept abrunden. In einer zwei- bis dreijährigen Phase soll die Technologie erprobt und die Wasserstofftechnik weiter ausgebaut werden. Danach soll dieses Konzept in weiteren Quartieren geplant und umgesetzt werden. "Wir haben gesteckte Ziele und brauchen konkrete Maßnahmen, um diese zu erreichen. Um 2040 Energieneutralität zu erreichen, müssen wir grünen Strom erzeugen. Unsere Beteiligung hier ist ein wichtiges Signal, auch der ländliche Raum soll etwas von der Energiewende haben. Dennoch machen wir uns auch Sorgen: Schaffen wir es, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten? Dafür müssen wir nicht nur im "All-electric-Szenario" denken. Energie muss gespeichert werden, egal ob Elektronen oder Moleküle, was uns wieder zum Wasserstoff führt. Das Projekt hier zeigt, dass das System in sich geschlossen funktioniert und ist somit ein Vorreiter", so Olaf Lies, Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz des Landes Niedersachsen. Zwar könne die Energieneutralität noch nicht wirtschaftlich umgesetzt werden, doch die Grundlage für die Zukunft werde geschaffen. "Ich wünsche mir, dass aus diesem Pilotprojekt neue Erkenntnisse gewonnen werden, dafür investieren wir gerne die 1,772 Millionen Euro an Fördergeldern", sagt Lies weiter. "Danke für den Mut, über den Tag hinaus zu denken". Foto:nh