BÜCKEBURG (nh). Mit einem Ehrenempfang, 100 geladenen Gästen und klassischer Musik geht in Bückeburg eine wahre Ära dem Ende zu: Nach 32 Jahren an der Spitze der Stadt, davon 16 Jahre als Bürgermeister, wurde Reiner Brombach aus dem Amt verabschiedet. Dabei ließen es sich viele Weggefährten nicht nehmen, wohlwollende Worte an den scheidenden ersten Bürger der Stadt zu richten. "Du hast immer als oberster Repräsentant die Stadt vertreten und fachkundig, charmant und mit einem Augenzwinkern die richtigen Worte gefunden", konstatierte Ratsvorsitzender Jens Meier zur Begrüßung. Die hohe Anzahl von Ehrengästen zeige die Wertschätzung, die Brombach entgegengebracht würde. "Eine überaus erfolgreiche Ära geht zu Ende, wir sind dir zu großen Dank verpflichtet", so Meier weiter. Dirk-Ulrich Mende vom Niedersächsischen Städtetag schloss sich dem an: "32 Jahre für Bückeburg, das ist eine lange Zeit. Für Sie ist Bürgermeister sein nicht nur ein Job, sondern eine Berufung. Sie brennen noch immer für diese Aufgabe und haben sich bereits das nächste Ehrenamt gesichert. Zentrale Punkte haben Sie in der Stadt mitgestaltet und große Herausforderungen gemeistert". Im Niedersächsischen Städtetag habe er sich engagiert, seine Erfahrungen ein- und Neues auf den Weg gebracht.Landrat Jörg Farr stellte fest, dass sich auch die Aufgaben des Verwaltungschefs mit den Jahren verändert hätten - es kamen neue für die Kommunen hinzu, andere originäre Aufgaben hätten sich weiterentwickelt. Exemplarisch nannte der Landrat die Wohn- und, die Gründung der Stadtwerke-, Bäder- und Hafen GmbH sowie die umfangreichen Sanierungsprogramme. Durch seine Weltoffenheit und sein Interesse habe Brombach ein herzliches Verhältnis zu den Partnerstädten gepflegt. Auch auf dem internationalen Parkett habe er sich immer sicher bewegt. Gut erinnern würde er sich noch an die Reise mit der deutsch-amerikanischen Gesellschaft nach Schaumburg, Illinois, USA. "Ich möchte mich für die gute Zusammenarbeit bedanken, in deiner vermittelnden und ausgleichenden Art, dabei immer klar in der Haltung, werde ich dich sehr vermissen. "Du hast den Schalk im Nacken, das kann noch so schwierige Situationen auflösen", so Farr anerkennend. Horst Schwarze, erster stellvertretender Bürgermeister, fügte hinzu: "Du hast nicht lang gebraucht um herauszufinden, wie Bückeburg tickt. Zu tun gab es mehr als genug, doch es gibt nicht viel, was dich aus der Ruhe bringt, und auch nicht viel, was du hättest besser machen können. Dein Engagement für die Partnerstädte zieht sich wie ein roter Faden durch deine Amtszeit. Du hinterlässt große Fußstapfen hier in der Stadt, bleibst uns aber glücklicherweise als Vorsitzender des Museumsvereins und als DRK-Präsident erhalten". Han Weber, Bürgermeister der Partnerstadt Zuidplas, schätzt Brombachs Freundschaft sehr: "Freundschaft ist nicht anhand Quantität, sondern Qualität zu bewerten. Ich finde die Art und Weise, wie du diese 32 Jahre umgesetzt hat, unvergleichlich. Du hast das Amt mit viel Einsatz gepflegt, ebenso unsere Partnerschaft. Unsere Gemeinde möchte dir für die langjährige Freundschaft danken", so Weber und überreichte Brombach "Die Welle von Zuidplas" als Auszeichnung. "Danke für die lieben Worte", entgegnete Brombach in seiner Rede. Mit Horst Schwarze habe er annähernd am Längsten zusammengearbeitet, und auch die Städtepartnerschaften waren ihn ein großes Anliegen. "Wir haben so lange Frieden in Europa wie nie zuvor, und die Städtepartnerschaften sind ein Mosaikstein dazu", so Brombach. Seinerzeit im Jurastudium habe er alles vorgehabt, nur niemals Beamter zu werden. Doch in seiner Referendariatszeit bei der Stadt Porta Westfalica habe er gesehen, wie lebendig das soziale Leben ist. "Das hat mich begeistert. Ich hatte dann Glück, dass ich nach Bückeburg gewählt wurde. Hier kann man alles machen, außer Hochseesegeln und alpines Skifahren. Ich möchte mich bei allen bedanken, die die 32 Jahre mit mir verbracht haben. Es hat Spaß gemacht, hier zu arbeiten, auch wenn es vielleicht nicht allen Spaß gemacht hat, mit mir zu arbeiten. Alles Lob an mich gilt auch direkt den städtischen Mitarbeitern, ohne sie wäre es nicht möglich gewesen. Durch das Zusammenwirken der Menschen ist Bückeburg zum Erfolg geworden. Das möchte ich auch Axel Wohlgemuth auf den Weg geben. Ich hoffe, dass die Entwicklung so gut weiterläuft und das Wohle aller im Blick bleibt. Ich habe mir als Aufgabe das DRK gewählt. Und dem Museum bleibe ich erhalten, falls man mich nicht irgendwann dortbehält und ausstopft", scherzt er. Foto:nh
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Ehre, wem Ehre gebührt
Reiner Brombach feierlich aus dem Bürgermeisteramt verabschiedet
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