1. Weitere Morddrohungen gegen Landschaftsschutz

    EDEKA distanziert sich von Drohungen

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    BÜCKEBURG (nh). Nachdem bereits im Oktober Mitglieder des Landschaftsschutzes Schaumburg Morddrohungen erhalten haben, sind nun auch beim neuformierten Vorstand weitere Drohungen eingegangen. Polizei und Staatsschutz haben die Ermittlungen aufgenommen. Die schriftliche Morddrohung ging am 3. November ein, es wurde Anzeige erstattet. Die Mitglieder des Landschaftsschutzes sehen hier einen direkten Zusammenhang mit den Bemühungen des Vereins, den Neubau eines Logistikzentrums der Firma EDEKA/Bauerngut in dem Landschaftsschutzgebiet Bückeburg West/Sandfurth zu verhindern, so die Verantwortlichen vom Landschaftsschutz Schaumburg. Bereits Anfang dieses Jahres waren bei einer Bückeburger Grünen-Politikerin ebenfalls Morddrohungen aufgetaucht, auch hier wurde die Polizei eingeschaltet. Die Grünen hatten sich in der Diskussion um eine mögliche Bauerngut-Erweiterung in unmittelbarer Nähe zum bestehenden Betrieb auf einer Fläche im Randbereich des Landschaftsschutzgebietes gegen das Vorhaben positioniert. Als Reaktion auf die Schaumburger Wochenblatt-Berichterstattung von vergangener Woche hatte sich SW-Leser Dr. Burkhard Fischer mit einem Leserbrief an die Redaktion gewandt: "Ein unguter Geist weht durch Bückeburg. Rechtschaffene Bürger, die sich im Sinne des Gemeinwohls engagieren, werden mit dem Tode bedroht. Der Versuch, ein Landschaftsschutzgebiete zu erhalten, reicht als Grund für eine Morddrohung. Dass der EDEKA-Konzern gerade den Versuch unternimmt, das Landschaftsschutzgebiet Bückeburg West/Sandfurth zu zerstören, ist bekannt. Mit der Morddrohung - sie ist nicht die erste gegen Aktive im Landschaftsschutz - wird der Eindruck vermittelt, eine andere rechtschaffene Person sähe ihren Arbeitsplatz und damit ihre bürgerliche Existenz so massiv bedroht, dass sie nicht umhin käme zu morden. Da derzeit in allen Branchen und Gehaltsklassen Personal gesucht wird, ist Angst um den Arbeitsplatz unglaubwürdig. Der Verdacht liegt nahe, dass die Drohungen nicht aus den Reihen der Beschäftigten kommen. Die Ermittlungsmethoden der Polizei haben inzwischen ein Niveau erreicht, dem der kriminelle Amateur nicht gewachsen ist. Wenn die polizeilichen Ermittlungen zu keinem Erfolg führen, scheint kriminelle Professionalität am Werk zu sein. Die einzusetzen kostet Geld. Über so viel Geld verfügt eine vom Arbeitsplatzverlust bedrohte Person nicht." Nach Bekanntwerden der Drohungen in der Öffentlichkeit hat auch das Unternehmen EDEKA, dem die Firma Bauerngut angehört, mit einem Statement reagiert: "Von den geschilderten Drohungen distanzieren wir uns als EDEKA Minden-Hannover ganz klar. Die EDEKA Minden-Hannover spricht sich eindeutig gegen Gewalt aus und verurteilt jede Form von Gewaltandrohung. Dies ist kein Mittel der demokratischen Meinungsbildung", teilt Unternehmenssprecherin Änne Spannuth mit. Foto:nh/pr