BÜCKEBURG (nh). Etwas unübersichtlich war es am Montagabend auf dem Bückeburger Marktplatz und in der Innenstadt. Zeitgleich fanden eine Demonstration und Kundgebung für Corona-Maßnahmen und das Impfen statt sowie ein nicht angemeldeter "Stadtspaziergang" der Corona- und Impf-Gegner. Die Polizei trennte beide Gruppen so gut es ging voneinander und war dementsprechend in hoher Zahl vertreten. Am Montag kamen in den Landkreisen Nienburg und Schaumburg erneut zahlreiche Menschen, unter anderem in Stadthagen, Bückeburg, Rinteln, Uchte und Bad Nenndorf in Bezug auf die aktuelle Corona-Situation zusammen. In der Spitze konnten knapp 1100 Personen gezählt werden, die sich an angemeldeten oder nicht angemeldeten Aktionen in den Städten beteiligten. Grundsätzlich verliefen die Versammlungen friedlich und kooperativ. Ausnahmen bildeten vereinzelt Teilnehmer in Nienburg und Bückeburg. Dort auf dem Marktplatz versammelten sich 90 Teilnehmende der angezeigten Versammlung "Ja! Zu Coronamaßnahmen + Impfpflicht" friedlich und verordnungskonform auf dem Marktplatz am dortigen Brunnen. Meinhard Behrens aus Stadthagen berichtet, dass sich hier Privatpersonen zusammengetan hätten, um sich Verschwörungsmythen und den Rechtsgesinnten unter den Querdenkern entgegenzustellen. "Manche wissen gar nicht, wo sie da mitmarschieren", so Behrens, der der Meinung ist, dass sich rechte Strömungen unter dieser Thematik vereinen. "Wir hoffen auf eine solidarische Pandemiebekämpfung, bei der wir aufeinander aufpassen". Um weiter darauf aufmerksam zu machen, haben die Initiatoren für das gesamte kommende Jahr jeden Montag im 17.30 auf dem Marktplatz eine Kundgebung als Veranstaltung angekündigt. Kundgebungsteilnehmerin Andrea Tiedemann-Malek erinnerte an die Bestrebungen Dr. Fausts, dass sich die Menschen impfen lassen sollten. "Deswegen feiern wir nch heute in Bückeburg das Krengelfest". Zu einer im Vorfeld nicht angezeigten Versammlung der "Freien Niedersachsen" versammelten sich gegen 18 Uhr knapp 300 Personen zu einem Spaziergang durch die Innenstadt. Ein Versammlungsleiter gab sich gegenüber der Polizei nicht zu erkennen. Zum Teil mit Kerzen und Grablichtern ausgestattet zog die Gruppe über die Lange Straße an der Stadtkirche vorbei weiter, dabei waren häufiger zum Teil lakonische Äußerungen über die aktuelle Corona-Politik zu vernehmen. Während des Spazierganges trug ein Großteil der Teilnehmenden keine Mund-Nasen-Bedeckung und hielt auch die erforderlichen Abstände zueinander nicht ein. Die Stimmung unter den Teilnehmenden war zeitweise aggressiv, so die Polizei. Die Einsatzkräfte leiteten in diesem Zuge insgesamt 12 Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen des Verstoßes gegen die Beschränkungen ein. Des Weiteren mussten die Polizeibeamten mehrmals deeskalierend auf die Versammlungsteilnehmenden einwirken. In einem Fall kam es dennoch zu einer Widerstandshandlung seitens einer Teilnehmerin gegenüber einem Polizeibeamten. Die Frau, die im Vorfeld gegen eine Beschränkung verstoßen hatte, weigerte sich ihre Personalien anzugeben. Durch ihren Widerstand verletzte sie einen Polizeibeamten leicht. Der Beamte ist weiterhin dienstfähig. Gegen Sie wurde zusätzlich zu der Ordnungswidrigkeit eine Strafanzeige wegen des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Foto:nh
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Hunderte gehen auf die Straße
"Spaziergang" gegen Corona-Maßnahmen / Kundgebung für Impfen und Regeln
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