1. „Wir brauchen neue Touristen“

    Eilsener Samtgemeindebürgermeister informiert über das Ziel des Business-App-Projekts

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    "Wir wollen Bad Eilsen für alle Besucherinnen und Besucher rund um die Uhr und an sieben Tagen die Woche interessant machen", erklärt Samtgemeindebürgermeister Hartmut Krause in dem bereits in der letzten Ausgabe angekündigten Redaktionsgespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt und fasst damit die primäre Aufgabe der digitalen Anwendung zusammen. Das 92.000 Euro teure Projekt, das zu 90 Prozent vom Land Niedersachsen über die N-Bank gefördert wird (wir berichteten), umfasst neben der technischen Bereitstellung der App auch die Produktion von Videomaterial und das Installieren von QR-Stelen im Kurpark.
    Bad Eilsen mache sich damit unabhängig von Öffnungszeiten der Touristen-Information und könne direkt und vor Ort allen Touristen einen Mehrwert bieten. Von der reinen kulturellen Information bis hin zur digitalen Bezahlung der Touristenabgabe auf dem Wohnmobil-Stellplatz - das soll ab Mitte Mai über die Web-App möglich sein. Die neue App soll sich dabei in erster Linie an Tagestouristen und Kurgäste richten, indem sie sowohl neue als auch bereits vorhandene digitale Angebote und Produkte integriert und über eine einheitliche Oberfläche anbietet.
    Darüber hinaus soll bis zum geplanten "Go-Live" eine GPS gesteuerte Audio- und Videoführung durch das Kurgebiet realisiert werden, die anhand von QR-Codes auf installierten Stelen auf einem sogenannten Digitalpfad verfolgt werden kann. Wo die insgesamt 18 Stelen genau platziert werden sollen, hat Krause anhand einer Karte aufgezeigt.
    Aktuell sei man daran, Schauspieler und Sprecher zu sichten, damit zeitnah Film- und Bildmaterial erstellt werden kann. Inhaltlich ist vorgesehen, dass die in den Videos gezeigte Szenerie die 20/30-er Jahre mit der jeweils verknüpften Historie widerspiegelt. Momentan sei das aktuelle Wetter noch nicht ideal für die Durchführung von Video-Content. Das Projekt muss jedoch bis zum 15. Mai diesen Jahres fertiggestellt sein. Den Fertigstellungstermin gibt der von der N-Bank eingeräumte Bewilligungs-Zeitraum vor, der bereits einmal verlängert wurde. Warum diese Verlängerung? "Die Beantragung der Fördergelder erfolgte bereits im März letzten Jahres", so Krause. "Die Genehmigung dieses Antrags wurde jedoch erst nach fünf Monaten Bearbeitungszeit im Februar 2023 erteilt. Der ursprüngliche Bewilligungszeitraum war bis zum 31. März begrenzt, das wäre nie zu schaffen gewesen", so Krause weiter.
    Technisch setzt der Kurort auf ein geschlossenes Baukasten-System einer Bonner Software-Firma. Die mit der Business-App beauftrage Werbeagentur ToppWebb Internetservice aus Heeßen ist seit mehreren Jahren Reseller dieses Baukasten-Systems. Laut Aussage der Agentur besitze die digitale Lösung Schnittstellen, über die Informationen im- und exportiert werden können. Damit sei man dem Ziel nahe, die gesamte Wertschöpfungskette in Bad Eilsen darzustellen und potenzielle Gäste über touristische Angebote lückenlos zu informieren.
    Die Darstellung der zukünftigen App, die frei über das Internet verfügbar sein wird, soll auf allen digitalen Endgeräten funktionieren. Des weiteren ist es geplant, anhand von anonymisierten GPS-Daten die Verweildauer an einzelnen Stationen zu "tracken", um daraus zu neue Erkenntnisse zu ziehen und das Projekt kontinuierlich zu verbessern. "Wichtig ist, dass dies nach den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung erfolgt", so Krause. In diesem Sinne soll auch ein permanentes Kundenfeedback über die App möglich sein.