Sind die Vorwürfe gegen die Deutsche Bahn berechtigt? Die
Diskussionen um den trassennahen oder den trassenfernen Ausbau der
Bahnstrecke zwischen Hannover und Bielefeld haben während der
Veranstaltung am vergangenen Dienstag im Bückeburger Rathaussaal
wieder einmal gezeigt, wie weit die weit verbreiteten Ansichten in
der Bevölkerung, zumindest teilweise, von der Realität abweichen.
In einem von allen Seiten sehr diszipliniert geführten Dialog
stellten sich Projektleiter und Mitarbeiter der Bahn dem
verunsicherten Publikum, beantworteten nach Ansicht des
Kommentators breitwillig und ehrlich alle Fragen und machten sich
fleißig Notizen. Die vorgestellte Präsentation sowie die
Darstellung der meines Erachtens zitierfähigen Podiumsredner lassen
zumindest Zweifel an der Aussage der Bürgerinitiative (BI) "BIGTAB"
auf ihrer Homepage aufkommen, wenn es dort heißt:"…wird immer
deutlicher, dass der angeblich ergebnisoffene Planungsdialog eine
reine Alibiveranstaltung ist und dass Bahn und
Bundesverkehrsministerium … Ziele ohne jegliche echte Beteiligung
der Bevölkerung verfolgen."
Dass gerade der Widerstand in Bückeburg besonders hoch ist, ist in
Anbetracht des geplanten "Bauerngut"-Neubaus im
Landschaftsschutzgebiet verständlich und nachvollziehbar. Dennoch
wurde am Dienstagabend der Eindruck vermittelt, dass die Planer der
DB mit einer Reihe von ernstzunehmenden Argumenten für einen
möglichst trassennahen Ausbau sowie den Belangen von Bewohnern,
Landwirtschaft und Naturschutz in den nächsten Planungsschritt
gehen. Im Mai oder Juni erfahren wir die ersten konkreten
Ergebnisse. Dann werden wir sehen, ob die pessimistische Aussage
der BI zutrifft - hoffentlich nicht - oder ob ein offener Dialog
möglich ist. Bückeburg, Schaumburg und Minden/Porta Westfalica
wollen den vierspurigen Ausbau - aber nicht um jeden
Preis!
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Der Kommentar
Der Dialog ist wichtig!
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