Lange hat es gedauert, bis endlich der neue B-Platz - nach
langwierigen Diskussionen erst Hybrid-, dann Kunstrasen- und heute
dann doch Naturrasenplatz - fertiggestellt wurde. Grün und saftig
ist er geworden, doch gibt es ein Problem: Die Zugänglichkeit. Die
ist nämlich derzeit jederzeit gegeben, sodass der Platz auch fernab
von Trainingszeiten und dortigen Veranstaltungen genutzt wird. So
viel, dass eine zu schnelle und große Abnutzung droht. Bereits im
vergangenen Jahr forderte der VfR Evesen daher die Stadt auf, auch
eine entsprechende Umzäunung herzustellen. Damals tagte sogar der
Sportausschuss im Eveser Sportzentrum und machte sich vor Ort ein
Bild von der Situation. Diverse Umzäunungsmöglichkeiten wurden
erörtert, beachtet werden muss unter anderem, dass zu den weiteren
Anlagen neben dem B-Platz eine Zugänglichkeit bestehen bleibt.
Generell habe schon zu diesem Zeitpunkt die Veraltung eine
Umzäunung unterstützt. Um die mehr als 600.000 Euro teure
Investition vor Vandalismus und unzweckmäßigem Gebrauch zu schützen
und diese per Schlüssel den Vereinen und Sporttreibenden zugänglich
zu machen. Nur über die Art und Weise konnten sich die Beteiligten
lange nicht einig werden, obwohl schon damals die Verwaltung eine
Umzäunung, auch in Gänze, befürwortete.
Auch im Ortsrat wurde über dieses Thema beraten, erneut. Denn in
der Sitzung davor hatte bereits eine Abstimmung für eine der
vorgeschlagenen Varianten - eine Vollumzäunung, auch dort, wo heute
die löchrige Hecke steht - ausgesprochen. In Protokoll dieser
Sitzung hatte die Verwaltung jedoch notiert, dass der Ortsrat diese
Variante "empfehle". Das wollten Ortsbürgermeister Reinhard Luhmann
und die Ortsratsmitglieder so nicht stehen lassen und beantragen
eine Protokolländerung zugunsten "beschließt". Dies sei auch
zulässig und korrekt, weil es sich beim Sportplatz um eine
größtenteils für die Gemeinde relevante Einrichtung handele, deren
Einfluss nicht über die Gemeinde hinaus gehe und dessen
Vereinsmitglieder zu großen Teilen aus der eigenen Gemeinde kommen,
und in diesem Falle der Ortsrat sehr wohl berechtigt sei, zu
beschließen, lenkt Bürgermeister Axel Wohlgemuth schnell ein. Der
Sport- und Partnerschaftsausschuss hingegen, der im November die
Entscheidung des Ortsrates "canceln" wollte, habe lediglich das
Recht, eine Empfehlung auszusprechen. Aufgrund dieser
"Unklarheiten" wurde eine Entscheidung durch den
Verwaltungsausschuss bisher zurückgestellt. Die von dem Ortsrat
beschlossene Variante dürfe nun auch nicht mehr vom
Verwaltungsausschuss gekippt werden, informieren Wohlgemuth und
Bernd Meier, Fachgebietsleitung Zentrale Dienste. Die nötigen
Mittel jedoch müssten überplanmäßig beschlossen werden, da sie
nicht im Haushalt enthalten seien. So konnte zumindest der
Protokolländerung zugestimmt werden. "Nun hoffen wir noch auf eine
pragmatische und gemeinschaftliche Lösung", fügt Luhmann hinzu.
Denn der offene Platz sei durchaus ein "Problemchen": "Ich bin
öfter da und jage die unrechtmäßigen Nutzer da runter. Inzwischen
spielen alle da - wir können das so lassen, aber dann kommen
zwangsläufig Folgekosten auf uns zu. Ich finde das unsinnig, das
nicht zu schützen". Die aktuelle Verwaltungs-Variante für die
Umzäunung weiche von den vorherigen ab, dabei "ist unsere Variante
doch nur etwa 2000 Euro teurer. Wenn wir das nicht machen, haben
wir bald Chaos dort", appelliert der Ortsbürgermeister an die
Verwaltung. Das diese mit ihrem Vorschlag dem Gremium mit
Ortskenntnis die Entscheidung abnehmen wolle, sei ebenso unsinnig.
Beide Vorschläge unterscheiden sich in einer einzigen Sache: Der
Ortsrat will den Zaun auch hinter der löchrigen Hecke weiterziehen,
die Verwaltung setzt lieber darauf, die Lücken mit Neuanpflanzungen
zu schließen. Der Bürgermeister versprach auf das Drängen des
Ortsrates, dieses Begehren und die nun erschlossenen Fakten dem
Verwaltungsausschuss vorzulegen - nach niedersächsischen
Kommunalgesetz müsste nun eh die Verwaltungsvorlage zugunsten der
Ortsratsvariante geändert und beschlossen werden. Auch Meier sagt
zum Ende der Diskussion: "Der Ortsratsbeschluss wird vom
Verwaltungsausschuss getragen, und der entscheidet letztendlich
darüber".
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Zaun oder doch nur eine Hecke?
Diskussion um Umzäunung des B-Platzes in Evesen geht weiter / Investition schützen
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