Die vorgezogenen Sanierungen der Grundschulen in Evesen und
Meinsen samt Herstellung von Interimsschulen für die Bauzeit
schlagen erwartungsgemäß schwer im städtischen Haushalt zu Buche.
Eine Untersuchung des beauftragten Planungsbüros hat nun ergeben,
dass in Evesen bis zu drei Millionen Euro eingespart werden
könnten, wenn der sogenannte westliche Schustertrakt erhalten,
saniert und erweitert, anstatt abgerissen und neugebaut, werde.
Bürgermeister Axel Wohlgemuth informierte bereits den Eveser
Ortsrat vorab über den aktuellen Sachstand. Die Planungen der
Interimsschulen seien "ein aufwendiger Prozess, aber die Container
sind nun ausgeschrieben", so Wohlgemuth. Nach aktuellem Bauplan
könne eine Aufstellung der Module ab dem 24. August erfolgen,
anschließend folge der Innenausbau, sodass eine Übergabe bis zum
13. Oktober möglich wäre.
Abreißen oder sanieren?
Daneben werde die notwendige Bestandssanierung geplant - hierfür
ist eine Grundsatzentscheidung nötig, ob der Schuster Trakt, der
Westflügel der Eveser Grundschule, abgerissen und neugebaut oder
aber saniert und um eine Aula und weitere Räumlichkeiten erweitert
werden soll. Letztere Variante könnte der Stadt bis zu drei
Millionen Euro einsparen. Darüber hat nun am Donnerstagabend der
Bauausschuss in einer Sondersitzung beraten. Zwar habe der
Schustertrakt, ein zweigeschossiger Stahlbetonskelettbau aus den
1960er Jahren, "seine Macken", dennoch sei das Planungsbüro zu dem
Schluss gekommen, dass ein Erhalt die wirtschaftlichere und
nachhaltigere Lösung wäre (rund 6,7 Millionen Euro Kosten gegenüber
9,7 Millionen ). Zwar gebe es nach dem erarbeiteten Raumkonzept
weiteren Raumbedarf, dieser könne jedoch mit dem geplanten Anbau
samt Aula realisiert werden. Denn der mittlere Teil des
Gebäudeensembles, welcher aktuell den Eingang, Flure, Toiletten und
das Lehrerzimmer beheimatet, "wird wohl in dieser Form nicht
stehenbleiben", so Sassenbergs Einschätzung. "Aber die Details
werden wir den Planern überlassen".
Auch Bestand energetisch sanierbar
Denkbar wäre bei einem Abriss des mittleren Gebäudeteiles, dem wohl
baufälligsten Teil der gesamten Grundschule, einen notwendigen
Neubau als Zwischentrakt mit Erschließungsmöglichkeiten zu allen
weiteren Gebäudeteilen zu errichten. Der Schustertrakt selber sei
in seiner Rohsubstanz noch gut erhalten, auch die Raumgrößen und
-Schnitte seien laut Schulleitung so in Ordnung, berichtet
Sassenberg. Ausschussmitglied Dieter Everding (SPD) merkte an, dass
bei einer so immensen Investition wie dieser und in Anbetracht
dessen, was an energetischen Sanierungen auf den Haushalt zukomme,
es vielleicht nicht doch sinnvoller sei, "drei Millionen Euro mehr
auszugeben, um dann auch energetisch sinnvoll da herauszugehen".
Dieses Ziel könne jedoch auch bei Erhalt erreicht werden, denn das
zu erhaltene Betonskellett könne dann mit einer entsprechenden
Wärmehülle und notwendigen energetischen Maßnahmen versehen werden.
Das spare neben den Kosten auch Rohstoffe, erläutert Sassenberg
weiter.
Gremium für den Erhalt
Ausschussmitglied Michael Pohl (CDU), zugleich Vorsitzender des
Schulausschusses, befürwortete die Planungen, schließlich wünsche
und brauche die Grundschule bereits seit langem eine Aula. Auch
Wilhelm Klusmeier (DIE GRÜNEN) und Cord Siekmeier (CDU) konnten
sich den Ausführungen anschließen. "Das ist ein guter Ansatz wenn
die Substanz gut ist, sollten wir sie nicht wegschmeißen", so
Klusmeier. Da die Interimsschule die gesamte Schülerschaft während
der Sanierung aufnehmen werde, könne zudem ohne Einschränkungen im
Bestand gearbeitet werden. Auf Nachfrage von Meike Schatz,
Stadtelternrat, erklärte Sassenberg weiter, dass die Grundschule
nun auch einen Fahrstuhl erhalten werde und damit die erforderliche
Barrierefreieheit erlangt. Dafür könnte der Erschließungsturm
gebaut werden, "um nach links und rechts zu kommen". Bei der
Sanierung der Grundschule am Harrl sei dies ähnlich gebaut worden
und sehr gut gelungen, so der Bauamtsleiter. Doch nun müsse, damit
es zügig mit den Ausschreibungen weitergehen könne, eine
Grundsatzentscheidung für oder gegen den Erhalt her.
Ausschussvorsitzende Sandra Schauer (SPD) fasste den Sachstand
passend zusammen: "Wenn wir den Bau an neue Standards anpassen
können, sollten wir das machen". Dementsprechend votierte das
Gremium auch einstimmig für den Erhalt des Schustertraktes.
Wie geht es weiter
Zu den Containerschulen betreffenden Ausschreibungen seien sieben
Angebote eingegangen, die aktuell ausgewertet würden. "Wir wollen
dies schnellstmöglich beauftragen, da geht es nun in die Vollen",
verspricht Sassenberg. Die Module in Evesen werden auf der
Spielfläche und auf Teilen des Schulhof aufgestellt. Die Container
sollen über die Straße "Am Sportfeld" angeliefert werden - hier
sorgt sich Siekmeier, dass die Straße doch für die rangierenden
LKWS zu eng sein könnte. Das Bauamt versprach, hier ein genaues
Auge darauf zu werfen. Die Baumaterialien hingegen könnten über die
Kreisstraße angeliefert werden. Ansonsten würde dieser Durchgang
für Schüler und Eltern verschlossen, ein Zugang zum Gelände erfolge
ab dann vom der Seite des Schulzentrums. Foto:nh
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Schustertrakt-Erhalt spart drei Millionen Euro ein
Grundschulsanierungen in Bückeburg: Erste Planungen für Evesen
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