1. Mehr Wasser für Tüpfelsumpfhuhn und seltene Vogelarten

    Förderverein Bückeburger Niederung plant Blänke im Mittleren Bruch

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    Die Dürre und Trockenheit der vergangenen Jahre macht auch dem Naturschutzgebiet Bückeburger Niederung und seinen dortigen Bewohnern zu schaffen. Gerade in diesem Areal sind die Feuchtgebiete für die zum Teil sehr seltenen Arten von großer Bedeutung für die Nahrungssuche und Brut. Der Förderverein Bückeburger Niederung möchte im Mittleren Bruch eine Blänke anlegen, mit der die Feuchtzeiten in dem Gebiet deutlich verlängert werden könnten. Das freut die dort brütenden Vögel - und auch der Klima- und Umweltausschuss begrüßt das Vorhaben. "Die Niederung ist ein Highlight im norddeutschen Raum, alle Bückeburger nutzen und schätzen das Gebiet. Daher macht es auch Sinn, dieses zu erweitern", konstatiert Ausschussvorsitzende Cornelia Laasch die Bestrebungen des Fördervereins.
    Hans-Dieter Lichtner stellte dem Gremium die Planungen vor: Im Mittleren Bruch, Gemarkung Scheie, solle auf einer der dortigen Wiesen eine flache Blänke mit maximal 80 Zentimetern Tiefe angelegt werden. Diese Vertiefung würde dafür sorgen, dass die Feuchtzeiten in diesem Gebiet bis Anfang Juni verlängert werden könnten - üblicherweise fällt die Niederung schon Mitte Mai Juni trocken. "Das Mittlere Bruch ist mit dem Beobachtungsstand sehr gut für die Öffentlichkeit zugänglich. Die ausgemachte Stelle liegt im südlichen Teil des Bruchs und ist eine der ruhigsten Ecken des Naturschutzgebietes", erklärt Lichtner. Und gerade in die ruhigen Ecken ziehen sich viele der dort beheimateten Arten zurück. Das Bruch war einst zum Zwecke des Hochwasserschutzes in Evesen und für den Naturschutz eingepoldert worden. Aus Naturschutzsicht reduzieren sich die überfluteten Flächen jedoch viel zu schnell. Das ist ein Problem für in Feuchtland brütende Vögel wie den Kranich, die Bekassine und das Tüpfelsumpfhuhn.
    "Die seltenen Arten brauchen das. Besser wäre, wenn das Gebiet bis Angang oder Mitte Juni feucht bliebe", so Lichtner. Die geplante Senke solle einen rund 16 Meter breiten, flachen Uferbereich bekommen - das wirkt sich auf die dortige Vegetation aus und wäre von großer Bedeutung für die Vogelarten.
    Dabei stellt er jedoch klar, dass die Fläche auf keinen Fall den gesamten Juni "ein Sumpf" sein solle und weiter landwirtschaftlich genutzt werden könne. Die geringe Neigung der Senke von maximal fünf Grad würde gewährleisten, dass die Wiese trotzdem durchgehend gemäht werden könne. Mit dem betroffenen Landwirt sei die Platzierung der Senke daher im Vorfeld abgesprochen worden und sie auf der Mitte der Fläche, wo weniger gute Grasarten und überwiegend der abgeknickte Fuchsschwanz wächst, zu verorten. Der Abraum soll flach auf dem Damm gelagert werden. Da dies eine landkreiseigene Fläche ist, fanden diesbezüglich bereits Absprachen mit der Naturschutz- und Wasserbehörde statt. Da der Abraum auf einer Fläche von rund 150 Metern verteilt werden soll, würde sich mittelfristig auch keine Veränderung der Landschaft in diesem Bereich ergeben. "Die Maßnahme ist toll und alle profitieren davon. Die Fläche ist eine städtische Ausgleichsfläche und der Pächter ist auch einverstanden. Zudem kostet uns als Stadt die Maßnahme nichts, denn sie wird aus Bingo-Mitteln und vom Förderverein finanziert. Daher nochmal einen großen Dank an den Förderverein für sein Engagement der vergangenen Jahre", fasst Laasch zusammen. Dem konnte sich auch der gesamte Ausschussgremium anschließen und votierte einstimmig dafür, die Planungen zu unterstützen und das Einverständnis zur Nutzung der Fläche zu erteilen. Foto:nh