Es ist ein absoluter Albtraum, was Familie Nouri am Abend des
Ostersamstages erlebt hat. Plötzlich stand ihre Wohnung in der
Schulstraße lichterloh in Flammen - nicht die Rauchmelder, sondern
Nachbarn und Passanten haben die neunköpfige Familie noch
rechtzeitig warnen können, sodass niemand verletzt wurde. Dennoch
hat die Familie durch den Brand nahezu alles verloren und erlebt
seit drei Wochen eine wahre Odyssee, denn nirgendwo scheint es
ausreichend Platz für die Familie zu geben. Zunächst kamen die neun
Familienmitglieder - Mutter Zahra, Vater Abdul Kader sowie die
sieben Kinder zwischen zwei und 16 Jahren, ein einem Zimmer beim
Schwager in Stadthagen unter. Aufgrund äußerer Umstände und des
Platzmangels ein untragbarer Zustand, zwischenzeitlich hat die
Familie sogar im Auto geschlafen - das durch den Brand auch in
Mitleidenschaft gezogen wurde, jedoch glücklicherweise noch fährt.
Aktuell konnte die Mutter mit den sieben Kindern bei einer
Bekannten in Bückeburg unterkommen - in einem Zimmer, in dem abends
drei Matratzen zum Schlafen ausgelegt werden. Der Kofferraum dient
als Kleiderschrank - für die wenigen Dinge, die der Familie
geblieben sind. Zwar wurden durch den Kindergarten Unterwallweg
zahlreiche Spenden für die Familie gesammelt, aber für die meisten
Dinge hat sie gar keine Unterbringungsmöglichkeit. Die Situation
macht Nouri sichtlich zu schaffen, wenn sie den Tränen nahe über
die vergangenen Tage erzählt, denn sie weiß nicht, wie lange sie
noch bei der bekannten bleiben dürfen und wie es dann weitergehen
soll. Die Kinder gehen in Bückeburg und Obernkirchen zur Schule und
in den Kindergarten, Zahra Nouri arbeitet im Schaumburger Klinikum
und ihr Mann Abdul - beide mit deutscher Staatsangehörigkeit -
arbeitet in Stadthagen auf einem Schrottplatz. Seit 2005 hat die
gebürtige Ägypterin mit ihren Kindern in der Wohnung in der
Schulstraße gewohnt, der Schock über die Geschehnisse zu Ostern
sitzt noch immer tief. Beide Geschosse der Wohnung sind durch den
Brand und das Löschwasser unbewohnbar für unbestimmte Zeit, nun kam
auch die schriftliche Kündigung und die Aufforderung, die
verbleibenden Dinge bis zum 5. Mai aus der Wohnung zu schaffen.
Nouri weiß nicht so recht, wie sie dies alles schaffen soll, zudem
bleibt die Sorge, wo ihre Familie dauerhaft unterkommen kann.
Eine schwierige Situation, weiß auch Bürgermeister Axel Wohlgemuth.
Die Stadt habe derzeit keine passende Wohnung für die Familie und
bei drohender Obdachlosigkeit hält die Stadt die Container am
Bahnhof und in Evesen bereit - nichts für eine Familie mit kleinen
Kindern. Auch die Herderschule kam zur Sprache, doch aus dies ist
keine langfristige und geeignete Lösung. Daher hoffen alle
Beteiligten, dass sich nun jemand privat finden ließe, der eine
geeignete Wohnung zur Miete zur Verfügung stellen könne. Die Stadt
wäre bereit, der Familie, die Wohngeld-berechtigt ist,
organisatorisch zu helfen, beispielsweise bei finanziellen
Unterstützungsmöglichkeiten, auch durch den Landkreis. Eigentlich
müsste die Familie eine fünf Zimmer Wohnung beziehen, doch Zahra
Nouri und ihren Kindern ist aktuell alles recht, auch weniger
Zimmer würden erst einmal ausreichen. Wichtig sei eine gewisse Nähe
zum Stadtzentrum, da drei der Kinder in Bückeburg beschult werden.
"Vielleicht hat ja jemand eine passende Wohnung und zugleich das
Herz am rechten Fleck", hofft auch Bürgermeister Wohlgemuth. Wer
helfen möchte, kann sich direkt mit Familie Nouri in Verbindung
setzen unter 0176-23901271. Foto:nh
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Wohnraum dringend gesucht
Neunköpfige Familie hat bei Brand alles verloren / Obdachlosigkeit droht
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