1. "Müssen um jeden Euro betteln"

    Museumsverein zieht in Jahreshauptversammlung Bilanz / Vorstand wiedergewählt

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    Mit einer vorbildlichen Anwesenheit haben die Mitglieder und der Vorstand des Bückeburger Museumsvereins das vergangene Jahr Revue passieren lassen. "Das zeigt, wie sehr der Verein lebt", konstatiert Vorstand Reiner Brombach. Denn wenn auch die vergangene Jahren stark durch die Pandemie geprägt wurden, ist dennoch im und ums Museum eine Menge passiert. Mit überragend positiver Resonanz ist final vergangenen November die neue Dauerausstellung nach umfangreiche Neukonzipierung eröffnet worden - dafür richtete der Vorstand noch einmal großen Dank an all jene, die zum Gelingen beigetragen haben. Schlussendlich ist nun auch der Windfang vor dem Eingang fertiggestellt worden, "für die Atmosphäre im Museum ein absoluter Gewinn". Besonders stolz ist der Verein, dass die Kosten im gesteckten rahmen blieben und trotz alle widrigen Umstände der vergangenen Jahre lediglich eine Steigerung von weniger als zehn Prozent aufwiesen. "Das kann als absoluter Erfolg angesehen werden, das Team hat hervorragende Arbeit geleistet", so Brombach. Doch auch den Ehrenamtlichen gebühre Dank, denn ohne sie würde vieles im Museum nicht funktionieren. Mit der zusätzlichen Fassadenerneuerung erstrahle das Museum nun von innen und außen im neuwertigen Zustand. Besonders erfreulich sei auch die Entwicklung im Bereich der Museumspädagogik: "Die Jugend hat von dem Haus Besitz genommen, denn inzwischen haben fünf Schulen freiwillig Kurse bei Christiane Papassimos belegt und kommen mit Begeisterung hierher".
    Schatzmeister Udo Bokeloh flankierte das vergangene Jahr mit entsprechenden Zahlen; 86 Mitglieder kann der Verein aktuell vorweisen und peilt die Marke von 100 Mitgliedern an. Bei der Finanzierung der Fassadensanierung habe das Planungsbüro eine Punktlandung mit Kosten von insgesamt 192.000 Euro hingelegt. Die Einnahmen von rund 100.000 Euro generieren sich zum größten teil aus dem Zuschuss der Stadt Bückeburg , weitere Einnahmen kommen durch die Museumspädagogik, Kindergeburtstage und Spenden. Vor allen Dingen die neue Spendenbox im Eingangbereich habe sich bereits bezahlt gemacht - von der Ausstellung begeisterte Besucher haben in diesem Jahr bereits 9000 Euro gegeben. Zudem werden neue Führungen angeboten für einen kleinen Kostenbeitrag von vier Euro. "Aber dennoch müssen wir um jeden Euro betteln und leben eigentlich in ständiger Armut", konstatiert Bokeloh die Finanzlage. Für das laufende Jahr wird von Einnahmen über 116.000 Euro kalkuliert, "wir hoffen dass wir auf die schwarze Null kommen", so Bokeloh. Rund 86.000 Euro werden an Personalkosten eingeplant, weitere 7.000 für Miete und weitere Nebenkosten wie die Fahrstuhlwartung. "Ich hoffe wir haben uns im Plan nicht zu sehr geirrt", fügt Brombach hinzu. Zumindest ergab die Kassenprüfung für das vergangenen Jahr keine Beanstandungen und der Vorstand konnte einstimmig entlastet werden. Und nicht nur das: In absoluter Einstimmigkeit wurde der gesamte Vorstand - Reiner Brombach als Vorsitzender, Horst Tebbe als zweiter Vorsitzender, Dagmar Kostka als Schriftführerin und Udo Bokeloh als Schatzmeister - in der anschließenden Wahl wiedergewählt. "Danke für das Vertrauen, wir wollen die Arbeit im Team mit der Museumsleitung weiter fortführen", erklärt Brombach.
    Museumsleiterin Dr. Anke Twachtmann-Schlichter gab der Mitgliedern einen tieferen Einblick in die Geschehnisse im Museum: Bereits 2011 habe das Team angefangen, die neue Dauerausstellung zu forcieren. Bis die Finanzierung stand und die Arbeit losgehen konnte musste jedoch eine lange Durststrecke überstanden werden. "Es ist kaum vorstellbar, wie viel Arbeit dahinter steckt und das gesamte Team ist zu recht sehr stolz", fasst sie zusammen. Auch das neu entworfene Logo des Museums komme sehr gut an. Führungen durch das Museum werden gut gebucht und auch neue Ehrenamtliche für den Wochenenddienst konnten gefunden werden. Am 21. Mai, dem Internationalen Museumstag, werden zwei Führungen im Museum stattfinden um 14 und 15.30 Uhr. Am 2. Juni ist eine After-Work-Party ab 17 Uhr im Museum geplant mit Heiko Biermann am Saxophon. Foto:nh