Es ist eine riesige Aufgabe, die die Stadtwerke in den kommenden
2,5 Jahren zu bewältigen hat: 24.000 Gasgeräte im Netzgebiet der
Stadtwerke Schaumburg-Lippe werden sukzessive von L- auf H-Gas
umgestellt. Kunden müssen dafür nicht selbst aktiv werden, sondern
erhalten zum gegebenen Zeitpunkt Post mit allen notwendigen
Informationen von den Stadtwerken.
In Stadthagen sind derartigen Schreiben bereits versandt worden.
Diese enthalten sowohl den zeitlichen Ablauf, die notwendigen
Hintergrundinformationen und einen Pin-Code, mit denen sich die
Monteure des mit den Stadtwerken zusammenarbeitenden
Dienstleisterfirmen ausweisen und legitimieren können - denn alle
Erdgaskunden werden früher oder später Besuch von einem bekommen,
wie Stadtwerke Schaumburg-Lippe Geschäftsführer Dirk Rabeneck, Axel
Wohlgemuth, Vorsitzender Gesellschafterversammlung, sowie
Projektleiter Jens Trummer im neue eingerichteten Erdgasbüro
berichten.
Erfassung der Geräte
Denn für die umfangreiche Umstellung, die in großen Teilen
Deutschland bereits seit 2015 gestartet und bis 20230 umgesetzt
sein muss, ist sowohl eine Erfassung der Geräte, eine Analyse und
später die eigentliche Umstellung am Gerät notwendig. Kunden müssen
hierfür nichts bezahlen - die Kosten dieser Umstellung werden in
einem sozialisierten Umwälzungsmechanismus auf die Gaszahlungen
verteilt. In einigen wenigen Fällen kann es vorkommen, dass die
Techniker im Zuge der Erhebung einen Wartungsbedarf feststellen -
hier müsste der Besitzer zunächst tätig werden, bevor eine
Umstellung erfolgen kann. In ganz wenigen Fällen, "ein bis drei
Prozent maximal", wie Rabeneck aus Erfahrungswerten schätzt, kann
es notwendig sein, dass das Gasgerät, beispielsweise aufgrund des
Altern oder einer fehlenden Eignung für eine Umstellung, ersetzt
werden muss. "Das werden aber nur wirklich wenige Einzelfälle sein,
denn im Regelfalle sind die Geräte umstellbar", versichert
Rabeneck. Bei einem notwendigen Austausch wird es gerade im Kontext
des neuen Heizgesetzes "spannend", wie Rabeneck feststellt. "Wir
müssen sehen, wie diese Fälle gelöst werden. Dafür muss es
Förderungen geben oder auch Übergangslösungen, etwa mit einem
Havariekessel".
Umstellung für Schaumburg in 2025
Fakt ist: Die Umstellung wird bis zum Herbst 2025 in Schaumburg
erfolgen - einfach aus der Notwendigkeit heraus, dass die Vorkommen
als L-Gas (Low-Calorie-Gas) endlich sind und die Niederlande, aus
denen hauptsächlich dieses Gas bezogen wurde, es künftig nicht mehr
fördern wird. Spätestens ab 2030 wird keinerlei L-Gas mehr
verfügbar sein. Das H-Gas (High-Calorie-Gas) enthält mehr Energie
und unterscheidet sich in seiner chemischen Zusammensetzung zum
L-Gas, sodass eine Anpassung aller Gasgeräte, im Privaten wie im
industriellen Bereich, unabdingbar ist. Die Umstellung selbst, die
bei einem zweiten Termin durch die von den Stadtwerken beauftragten
Dienstleistern umgesetzt wird, ist dabei meist nicht wirklich
umfangreich: Meist werden nur einzelne Teile ausgetauscht,
beispielsweise die Düsen. "Wir minimieren dann den Düsendurchmesser
und regulieren den Durchfluss", erklärt Projektleiter Trummer. Ab
diesen Zeitpunkt sind die Geräte soweit, mit H-Gas weiterzulaufen -
das ist in diesem Sinne enorm wichtig, weil ab dem Stichtag der
Umstellung Geräte, die nicht angepasst worden, nicht mehr
funktionieren werden, daher werden die Stadtwerke alle Geräte und
Haushalte, die nicht umgestellt wurden, bis dahin zwangsweise vom
Netz nehmen müssen, erklärt Rabeneck. Doch das passiere nur im
äußersten Falle, wenn in dem bis 2025 dauernden Prozess eine
Umstellung nicht möglich war, etwa weil die Monteure nicht ins Haus
kamen.
Zeitlicher Ablauf
Aufgrund der Größe des Netzgebietes der Stadtwerke Schaumburg-Lippe
war eine Aufteilung in vier Umstellungsgebiet mit gestaffelten
Schaltterminen notwendig: Die Erhebung beginnt in Stadthagen im
Juli dieses Jahres, die betroffenen Haushalte wurden bereits
informierte. In Bückeburg erfolgt die Erhebung ab September, in
Lindhorst, Cammer und Nienstädt ab Oktober 2023. Alle Kunden werden
rechtzeitig durch die Stadtwerke informiert. Die Schalttermine für
die tatsächliche Umstellung liegen jedoch weitaus später: Am dem
13. Mai 2025 wird das erste H-Gas durch die Stadthäger Leitungen
fließen. In Lindhorst erfolgt die Umstellung am 22. Juli 2025, in
Cammer und Nienstädt am 12. Augst 2025 und schlussendlich in
Bückeburg am 23. September 2025.
Ansprechpartner
Ab sofort wird das nahe der Bückeburger Geschäftsstelle auf der
P+R-Anlage am Bahnhof das Erdgasbüro als Koordinierungs- und
Anlaufastelle fungieren. Bei allen Fragen rund um die Umstellung
helfen die Mitarbeiter werktags von 8 bis 18 Uhr gerne weiter,
telefonisch unter 05722- 2807345 sowie unter
erdgasumstellung@swsl.de. Auch eine persönliche Beratung ist nach
vorheriger Terminabsprache möglich. Weitere Informationen stellen
die Stadtwerke Schaumburg-Lippe ebenfalls bereit unter
www.swsl-erdgasumstellung.de.
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Erdgasumstellung in Schaumburg wird auf den Weg gebracht
24.000 Gasgeräte müssen erfasst und angepasst werden / Koordinierungsstelle in Bückeburg
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