Es herrschte eine rege und konstruktive Stimmung bei der
jüngsten Mitgliederversammlung des Bückeburger Stadtmarketing, zu
der sich 22 von insgesamt 127 Mitgliedern in einer kleinen aber
feinen Runde im Bückeburger Hotel Ambiente trafen. Der Einstieg
war, so wie bei derartigen Versammlungen notwendig, geprägt von
Berichten über das vergangene Jahr und die daraus abgeleiteten
Maßnahmen. Die Veranstaltung "Bückeburg schäumt über", die im
letzten Jahr als Ersatz für das organisatorisch nicht mehr
darstellbare Format "Bückeburg kocht über" geschaffen wurde, hat
sich laut Vorstandsbericht als erfolgreich herausgestellt. "Wir
werden daher eine Neuauflage in diesem Jahr durchführen. Im letzten
Jahr gab es zwar noch mehr Kosten als Erlöse", verriet Olaf Kruse,
jedoch machte er dafür die Einmalkosten für Werbung verantwortlich,
die notwendig waren, um das neue Veranstaltungsformat zu
etablieren. Von daher sei er zuversichtlich, dass die zukünftigen
Veranstaltungen auch finanziell positiv laufen werden. Geplant ist
die Veranstaltung übrigens in diesem Jahr vom 5. bis 6. August mit
einem jeweils um 60 Minuten in die Abendstunden verschobenen
Zeitfenster. Noch nicht ganz spruchreif ist es, ob eventuell
bereits am 4. August mit der Veranstaltung begonnen werden kann,
dazu fehlen noch die verbindlichen Aussagen einiger Aussteller. "Es
sieht aber gut aus", verriet Annika Fauth von der Stadtverwaltung
schon jetzt.
Stadtball findet nicht mehr statt
Eine vorerst generelle Absage erteilte Kruse in seinem Bericht
dagegen dem Stadtball, der im letzten Jahr erst verschoben und
schlussendlich aufgrund fehlender Resonanz komplett abgesagt werden
musste. Hier bestand ein wenig Ratlosigkeit, da der Stadtball bis
2019 immer sehr gut angenommen wurde. "Hier wird eine Neukonzeption
folgen", versprach der Vorsitzende.
Es folgte eine chronologische Auflistung der geplanten
Veranstaltungen des Jahres. Diese sind auf der Internetpräsenz des
BSM zu finden.
Vorstand entlastet
In dem darauf folgenden Kassenbericht führt BSM-Schatzmeister
Carsten Höbbel die relevanten Positionen aus dem letzten
Geschäftsjahr auf. 2022 hatte der Verein insgesamt 58.000 Euro
Einnahmen, die sich aus 47.000 Euro Beiträgen und aus 11.000 Euro
Erlösen aus Veranstaltungen zusammensetzen. Aktuell verfüge der
Verein über einen Kontostand in Höhe von rund 85.000 Euro. Nach dem
Bericht der Kassenprüfer wurde der Vorstand einstimmig bei
eigenerer Enthaltung entlastet.
Mitgliedersituation schwierig
Im Anschluss kam bei dem Thema "Mitglieder-Entwicklung" die
Diskussion in Fahrt. BSM-Vorsitzender Kruse beschrieb die aktuelle
Mitgliedersituation als "schwierig". Es sei schwierig, die Akteure
in der Innenstadt als Mitglieder zu gewinnen. Viele von denen
wissen nicht, wofür der Verein stehe. Der Verein werde nicht genug
wahrgenommen, so die einhellige Einschätzung der Anwesenden.
Bürgermeister Axel Wohlgemuth nutzte die aufkommende Diskussion, um
insgesamt für mehr Vernetzung zu werben und warb dafür
Entwicklungen anzugehen und diesen auch die notewendige Zeit zu
geben. Vor diesem Hintergrund wünscht sich Wohlgemuth mehr
Bürgerbeteiligung und offenen Austausch. Dabei erinnert er an die
harsche Kritik, die seitens der Gastronomie und Teilen des
Einzelhandels in Sachen "neue Baumquartiere" und "Kaiserlinden"
hagelte. Und jetzt, kurz vor Fertigstellung, sei eine durchweg
positive Stimmung wahrzunehmen. Die Quartiere wurden bereits von
Gästen des Braukellers als Sitzgelegenheit angenommen, so wie es
das ursprüngliche Konzept auch vorsah.
"Wir haben gerade erst angefangen", beendet Wohlgemuth sein Appell
an das Stadtmarketing, sich mehr für alle Bückeburger Akteure
einzusetzen. Den Ball nahm Claas Marienhagen, der als City-Manager
den Innenstadtprozess seitens der Stadtverwaltung begleitete, gern
auf. Er wies darauf hin, dass am 13. Juni die
Abschlussveranstaltung stattfinden wird. "Ich lade alle herzlich
dazu ein, sich an der Umsetzung der Ideensammlung, die dort
vorgestellt wird, zu beteiligen", so Marienhagen.
Mehr Aufenthaltsqualität
Aufgabe sei es, die Alleinstellungsmerkmale der Stadt
herausarbeiten und diese für die Konzeption weiterer Aktionen zu
nutzen, ergänzte BSM-Vorsitzender Olaf Kruse in diesem
Zusammenhang. Das erklärte Ziel hat er dabei deutlich definiert.
Gerade für Arbeitnehmer soll die Attraktivität der Stadt deutlicher
herausgearbeitet werden. Denn so käme der benötigte Effekt in
Fahrt: Mehr Aufenthaltsqualität bedeutet mehr Einwohner, mehr
Einwohner - mehr Arbeitskräfte, mehr Arbeitskräfte - mehr
Wirtschaftskraft. Für die Mitglieder des Bückeburger Stadtmarketing
und für die, die es zukünftig werden wollen, sind in naher Zukunft
von den Anwesenden Unternehmertreffen angeregt worden, bei denen
sich Mitgliedsunternehmen in Zeitfenstern von zehn bis 15 Minuten
präsentieren können. Annika Vauth wies in diesem Zusammenhang
darauf hin, dass es in der Zeit vor Corona die so genannte
"Unternehmer Matinee" gab, die im Grunde konzeptionell so gedacht
war. Dieses Format sei jedoch nach Corona nicht wieder aufgenommen
worden.
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Ruf nach mehr Bürgerbeteiligung
Mitgliederversammlung des BSM spricht sich für intensiveres Netzwerken aus
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