Das Thema Kinderbetreuung bedarf einer umfassenden
Bedarfsplanung - dieser kommt die Stadt regelmäßig nach, um den
vorhandenen Bedarf abzudecken. Anhand der städtischen
Meldestatistiken lassen sich so recht zuverlässige Voraussagen
machen - jedoch sind auch diese von gewissen Schwankungen und nicht
kalkulierbaren Variablen beeinflusst. Die Stadt Bückeburg kann hier
jedoch eine gute Bilanz vorweisen und deckt mehr als 100 Prozent
der Kindergartenbedarfes ab - 110 Prozent, um genau zu sein.
Insgesamt gibt es 654 Kindergartenplätze, davon entfallen 599
Plätze auf die Regelbetreuung, zehn auf Integrationsplätze, 30 auf
altersübergreifende Plätze und 15 Waldkindergartenplätze.
Im Krippenbereich, in dem es für die Eltern keinen Anspruch auf
einen Betreuungsplatz gibt, deckt die Stadt mit aktuell 189 Plätzen
rund 53 Prozent des Bedarfes ab. "Damit machen wir einen ganz guten
Schnitt im kommunalen Bereich, 45 bis 50 Prozent werden hier
empfohlen. Dennoch müssen wir die Entwicklung im Auge behalten, um
weiter den Anspruch abzudecken", erklärt Fachgebietsleiter Bernd
Meier im jüngsten Jugendausschuss der Stadt. Die Zahl der
zukünftigen Krippenkinder sei jedoch schwer einschätzbar. In diesem
und im nächsten Kindergartenjahr liegt die Zahl der möglichen
Kinder im Krippenalter bei 355. Zudem ist zu berücksichtigen, dass
immer mehr Eltern ihre Kinder im Krippenalter betreuen
lassen.
Generell gehe die Kinderentwicklung leicht nach oben - im
Kindergartenbereich hat die Stadt mit ihrem Angebot aktuell noch
eine notwendige Reserve - doch das kann sich schnell ändern, unter
anderem durch die vorher nicht absehbare Zahl an Flex-Kindern, die
noch ein Jahr länger im Kindergarten verbleiben, Zuzügen und
Flüchtlingskindern, die in Bückeburg untergebracht werden. "Vieles
kann nicht mit Gewissheit gesagt werden. Aber wir gehen davon aus,
dass die Reserve für eine absehbare Zeit ausreichend ist". Im
Hortbereich ist hingegen noch vieles unklar: Ab 2026 besteht der
Anspruch auf einen verpflichtenden Ganztag und einer durchgängigen
Betreuung. "Wie die Ausgestaltung am Ende aussieht, werden wir
sehen. Wir müssen abwarten, wir diese Thematik vom Bund auf die
Kommunen heruntergebrochen und gefördert wird und darauf dann
reagieren", erläutert Meier die Lage.
Weiter sei immer mehr eine Tendenz zur Ganztagsbetreuung auch im
Kita-Bereich ersichtlich - zahlreiche Halbtagsplätze wurden
inzwischen in Ganztagsplätze umgewandelt. "Gibt es einen Trend,
alle umzuwandeln", fragt daher Ausschussmitglied Sandra Schauer.
Auch hier könne noch nicht konkret gesagt werden, "wo es am Ende
hingeht", aber die Erhöhungen in den vergangenen Jahren hätten
deutlich gezeigt, dass die Nachfrage in diesem Bereich und auch in
der Randzeitenbetreuung weiter steigt.
Über große Betreuungsausfälle ganzer Gruppen aufgrund
Personalmangels konnte Meier nicht berichten - es habe lediglich
vereinzelt Fälle nach der Pandemie gegeben, in denen Gruppen
tageweise eingeschränkt geschlossen werden mussten, weil zu viele
Fachkräfte ausgefallen waren. "Wir versuchen das dann mit
Springerkräften abzudecken oder Kinder in andere Gruppen zu ziehen,
aber wir müssen auch unserem Betreuungsanspruch gerecht werden. Die
Rekrutierung von Fachkräften ist schwierig, aber wir haben aktuell
keine großen Probleme", informiert Meier. Aktuell werde der
Personalschlüssel für die Kinderbetreuung intern im Haus diskutiert
und gegebenenfalls nochmal in die Politik gegeben. "Wir rechnen das
gerade nochmal durch", jedoch ohne weitere Informationen zum Bund
sei es anhaltend schwierig, langfristig zu planen. "Wir werden erst
dann wirklich reagieren können", macht Meier dem Ausschuss
deutlich.
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Entwicklung im Auge behalten
110 Prozent des Kita-Bedarfes abgedeckt / Unklarheiten wegen Ganztag
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