Bereits im vorherigen Jahr war eine Delegation aus Elvas zu
Besuch in Bückeburg, und auch Bürgermeister Axel Wohlgemuth hat die
Stadt in Portugal, die historische Gemeinsamkeit mit Schaumburg
über das Fürstenhaus aufweist, auf eine Stippvisite besucht. Nun
hat sich auch der Kultur- und Tourismusausschuss für die
Etablierung einer Städtepartnerschaf ausgesprochen - jedoch wird
diese etwas anders geartet sein als die bisherigen, bestehenden
Partnerschaft mit Sablé und Zuidplas. Lu Seegers, Geschäftsführerin
der Schaumburger Landschaft, führte die Ausschussmitglieder in den
Staus quo ein. Erste Gespräche würde bereits seit 2021 geführt, da
durch kulturelle und historische Gemeinsamkeiten bestehen und
Synergien denkbar wären.
Eine Städtepartnerschaft böte dabei enorm viele Vorteile. Vor allem
eine moderne Kooperation in Form von gemeinsamen Projekten sei hier
sinnvoll und auch in diversen Förderprogrammen gewünscht - mehr als
87 Millionen Euro sollen in diversen Fördertöpfen auf Abruf warten.
So könnten gemeinsame Projekte im Bereich Bildung, Sport, Tourismus
und vielen mehr mit entsprechenden Förderungen, sehr wohl aber auch
Eigenanteilen der Stadt, realisiert werden. Dafür sollen bereits
vorausschauenderweise 10.000 Euro für den kommende Haushalt
hinterlegt werden, um eine Beteiligung am Graf-Wilhelm-Jahr zum
300. Geburtstag des heimischen Adligen zu sichern.
Da diese Partnerschaft in erster Linie auf den kulturhistorischen
Gemeinsamkeiten bestehe, sei eine Ansiedelung im Kultur- und
Tourismus-Ausschuss begründet. Es geht aufgrund der weiten Strecke
in erste Linie darum, gegenseitige kulturhistorische und
kulturtouristische Projekte (s. Anlage 2) zu entwickeln,
Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und eine inhaltliche
Zusammengehörigkeit auf historischer Basis zu schaffen. Ein
regelmäßiger Austausch von Schüler- und Sportgruppen oder z.B.
Feuerwehren wird aktuell nicht priorisiert, ist im Einzelfall aber
natürlich denkbar.
Zur Umsetzung gemeinsamer Projekte sind finanzielle Mittel
notwendig, die in vielen Fällen voraussichtlich über
Förderprogramme generiert werden können, dennoch sind auch eigene
finanzielle Mittel der Stadt Bückeburg notwendig, um die
Partnerschaft nicht nur auf dem Papier existieren zu lassen,
sondern leben zu können. Es wird daher vorgeschlagen, 10.000 Euro
im Haushalt 2024 für den Aufbau der Partnerschaft, sowie eine
Beteiligung am "Graf-Wilhelm-Jahr" einzuplanen. Zudem sei dieses
Event ein idealer und konkreter Anlass für die Bekanntmachung der
Partnerschaft, konstatiert Seegers. Zudem gebe es schon weitere
Ideen für Veranstaltungen und Projekte in diesem Kontext, unter
anderem neben den Festivitäten zum Graf-Wilhelm-Jahr ein
Festvortrag von Stefan Brüdermann, ein historisches Reenactment im
Frühling und herbat kommenden Jahres in denen sowohl Bückeburg als
auch Elvas eine Rolle spielen sollen, und ein Vortrag der
Herderpreis-Stipendiatin. "2024 ist dann der Auftakt für viele
kulturhistorische Projekte, die umgesetzt werden können", so
Seegers. Auch Tagungen, Kulturtourismus-Projekte, individuelle
Führungen und "Spurensuchen" und viele mehr seien denkbar. "So
könnte ein Partnerschaft entstehen, die den Menschen und dem
historischen Erbe zugute kommt und bilateral und bundesweit
bedeutsam werden wird. Die Schaumburger Landschaft freut sich sehr,
dieses Prozess aktiv zu begleiten", verspricht Seegers.
Bürgermeister Wohlgemuth merkte jedoch an, dass diese Partnerschaft
sich deutlich zu den anderen Städtepartnerschaften Bückeburgs
unterscheide: Da sein zum einen die nicht unerhebliche Entfernung -
mal eben herüberfahren wie in Zuidplas oder Sablé funktioniert hier
nicht - und der Hintergrund sei ein anderer. Die alten
Städtepartnerschaften wurden aus dem Versöhnungsgedanken heraus
gegründet, diese erleben gerade jedoch einen Generationenwechsel.
Bei der Partnerschaft mit Elvas seht der kulturtouristische Aspekt
im Vordergrund, "dennoch ist es eine große Aufgabe, für die wir uns
jetzt auf den Weg machen", so Wohlgemuth. So sollen auch
Kooperationspartner - Vereine, hiesige Institutionen und vielleicht
die Bundeswehr - mit ins Boot geholt werden, um die Partnerschaft
mit Leben zu füllen. Mit einer Enthaltung konnte sich das Gremium
für den Aufbau der Partnerschaft aussprechen. Kommende Schritte
werden nun der Besuch einer Delegation aus Bückeburg in Elvas zur
Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde im Herbst 2023 sowie ein
Gegenbesuch der portugiesischen Delegation in Bückeburg in 2024 im
Rahmen des "Graf-Wilhelm-Jahres". Foto:nh
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Partnerschaft mit kulturellem und touristischem Potential
Bückeburg wird Städtepartnerschaft mit portugiesischem Elvas forcieren
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