1. Partnerschaft mit kulturellem und touristischem Potential

    Bückeburg wird Städtepartnerschaft mit portugiesischem Elvas forcieren

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    Bereits im vorherigen Jahr war eine Delegation aus Elvas zu Besuch in Bückeburg, und auch Bürgermeister Axel Wohlgemuth hat die Stadt in Portugal, die historische Gemeinsamkeit mit Schaumburg über das Fürstenhaus aufweist, auf eine Stippvisite besucht. Nun hat sich auch der Kultur- und Tourismusausschuss für die Etablierung einer Städtepartnerschaf ausgesprochen - jedoch wird diese etwas anders geartet sein als die bisherigen, bestehenden Partnerschaft mit Sablé und Zuidplas. Lu Seegers, Geschäftsführerin der Schaumburger Landschaft, führte die Ausschussmitglieder in den Staus quo ein. Erste Gespräche würde bereits seit 2021 geführt, da durch kulturelle und historische Gemeinsamkeiten bestehen und Synergien denkbar wären.
    Eine Städtepartnerschaft böte dabei enorm viele Vorteile. Vor allem eine moderne Kooperation in Form von gemeinsamen Projekten sei hier sinnvoll und auch in diversen Förderprogrammen gewünscht - mehr als 87 Millionen Euro sollen in diversen Fördertöpfen auf Abruf warten. So könnten gemeinsame Projekte im Bereich Bildung, Sport, Tourismus und vielen mehr mit entsprechenden Förderungen, sehr wohl aber auch Eigenanteilen der Stadt, realisiert werden. Dafür sollen bereits vorausschauenderweise 10.000 Euro für den kommende Haushalt hinterlegt werden, um eine Beteiligung am Graf-Wilhelm-Jahr zum 300. Geburtstag des heimischen Adligen zu sichern.
    Da diese Partnerschaft in erster Linie auf den kulturhistorischen Gemeinsamkeiten bestehe, sei eine Ansiedelung im Kultur- und Tourismus-Ausschuss begründet. Es geht aufgrund der weiten Strecke in erste Linie darum, gegenseitige kulturhistorische und kulturtouristische Projekte (s. Anlage 2) zu entwickeln, Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und eine inhaltliche Zusammengehörigkeit auf historischer Basis zu schaffen. Ein regelmäßiger Austausch von Schüler- und Sportgruppen oder z.B. Feuerwehren wird aktuell nicht priorisiert, ist im Einzelfall aber natürlich denkbar.
    Zur Umsetzung gemeinsamer Projekte sind finanzielle Mittel notwendig, die in vielen Fällen voraussichtlich über Förderprogramme generiert werden können, dennoch sind auch eigene finanzielle Mittel der Stadt Bückeburg notwendig, um die Partnerschaft nicht nur auf dem Papier existieren zu lassen, sondern leben zu können. Es wird daher vorgeschlagen, 10.000 Euro im Haushalt 2024 für den Aufbau der Partnerschaft, sowie eine Beteiligung am "Graf-Wilhelm-Jahr" einzuplanen. Zudem sei dieses Event ein idealer und konkreter Anlass für die Bekanntmachung der Partnerschaft, konstatiert Seegers. Zudem gebe es schon weitere Ideen für Veranstaltungen und Projekte in diesem Kontext, unter anderem neben den Festivitäten zum Graf-Wilhelm-Jahr ein Festvortrag von Stefan Brüdermann, ein historisches Reenactment im Frühling und herbat kommenden Jahres in denen sowohl Bückeburg als auch Elvas eine Rolle spielen sollen, und ein Vortrag der Herderpreis-Stipendiatin. "2024 ist dann der Auftakt für viele kulturhistorische Projekte, die umgesetzt werden können", so Seegers. Auch Tagungen, Kulturtourismus-Projekte, individuelle Führungen und "Spurensuchen" und viele mehr seien denkbar. "So könnte ein Partnerschaft entstehen, die den Menschen und dem historischen Erbe zugute kommt und bilateral und bundesweit bedeutsam werden wird. Die Schaumburger Landschaft freut sich sehr, dieses Prozess aktiv zu begleiten", verspricht Seegers.
    Bürgermeister Wohlgemuth merkte jedoch an, dass diese Partnerschaft sich deutlich zu den anderen Städtepartnerschaften Bückeburgs unterscheide: Da sein zum einen die nicht unerhebliche Entfernung - mal eben herüberfahren wie in Zuidplas oder Sablé funktioniert hier nicht - und der Hintergrund sei ein anderer. Die alten Städtepartnerschaften wurden aus dem Versöhnungsgedanken heraus gegründet, diese erleben gerade jedoch einen Generationenwechsel. Bei der Partnerschaft mit Elvas seht der kulturtouristische Aspekt im Vordergrund, "dennoch ist es eine große Aufgabe, für die wir uns jetzt auf den Weg machen", so Wohlgemuth. So sollen auch Kooperationspartner - Vereine, hiesige Institutionen und vielleicht die Bundeswehr - mit ins Boot geholt werden, um die Partnerschaft mit Leben zu füllen. Mit einer Enthaltung konnte sich das Gremium für den Aufbau der Partnerschaft aussprechen. Kommende Schritte werden nun der Besuch einer Delegation aus Bückeburg in Elvas zur Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde im Herbst 2023 sowie ein Gegenbesuch der portugiesischen Delegation in Bückeburg in 2024 im Rahmen des "Graf-Wilhelm-Jahres". Foto:nh