Fördertöpfe gibt es viele, vom Bund, dem Land und der EU
beispielsweise, und die Töpfe sind gut gefüllt. Das kommt Kommunen
und ihren Projekten zugute, die ansonsten viele Projekte nicht
umsetzen könnten - doch das alles funktioniert nur, wenn denn alle
Anträge fristgerecht gestellt werden, die entsprechenden
Vorplanungen abgeliefert werden und, und, und. Das ist
arbeitsaufwendig und bindet Personalkraft, jedoch essentiell für
die Verwirklichung zahlreicher Ideen. Bereits im Februar stellte
die Stadtratsgruppe SPD/LINKE einen Antrag, das städtische
Fördermittelmanagement auf professionelle Beine zu stellen. Nun
stellt der Landkreis den Kommunen kostenlos für ein Jahr den
externen Service der Beratungsfirma MCON zur Verfügung, die die
Fördermittelakquise künftig übernehmen werden. Fördermittel gibt es
viele, da die Übersicht zu behalten, ist nicht immer einfach. Ein
kurzes Beispiel aus der jüngsten städtischen Vergangenheit: Die
Stadt hat Fördergelder für die Ladeinfrastruktur, die Feuerwehr,
den Sportstättenbau (hier bekamen die Förderung eigentlich die
jeweiligen vereine), für Kindergärten und Schulen, für Brücken,
Baumquartiere und die Innenstadt - um nur einige Themenbereiche zu
nennen. Was viele nicht wissen: Jeder Förderantrag ist an ein
konkretes Projekt gebunden, ohne dieses können keine Mittel
beantragt werden, erläutert Annika Fauth, Fachgebiet
Wirtschaftsförderung, im jüngsten Wirtschaftsausschuss. In der
Ratsvorlage sind allein 30 geförderte Maßnahmen aufgeführt - zudem
steht ein weiteres Dutzend in der Warteschleife und für acht
weitere, unter anderem die Feuerwehrhäuser, einen integrativen
Spielplätze und die Baumquartiere, wird noch nach dem passenden
Förderprogramm gesucht. Macht in Summe rund 50 Fördermittelanträge.
Hinzu kommt noch eine gewisse Anzahl an Projekten, deren
Förderantrag nicht bewilligt wurde. Zwei Wege führen dabei zum
passenden Programm: Ein Projekt liegt an und die Verwaltung beginnt
nach der passenden Förderung zu suchen oder aber die Stadt wird auf
Programme aufmerksam gemacht, etwa von Landkreis oder dem
Städtetag, und schaut dann, ob diese auf ein vorhandenes Projekt
passt oder aber ein entsprechendes Projekt für die Stadt infrage
käme.
Insgesamt funktionieren diese Wege aktuell sehr gut, konstatiert
die Verwaltung. Nichts desto trotz kann die Fördermittelakquise
immer noch professioneller und intensiver gestaltet werden. Der
Landkreis Schaumburg bietet der Stadt nun an, kostenlos den Service
der Firma MCOM zu nutzen, die diese Arbeit dann übernehmen. "Wir
müssen sehen, wie lange der Landkreis das Angebot aufrechterhält.
Später wäre vielleicht eine eigenständige Zusammenarbeit mit der
oder einer anderen externen Firma denkbar oder die Schaffung einer
eigenen Stelle. Was das dann kosten würde wissen wir noch nicht,
aktuell können wir das Angebot kostenfrei nutzen", erläutert Vauth.
Ausschussmitglied Jens Bartling (SPD) begrüßte diesen Schritt: "Für
diese Sache sollte wir auch durchaus Geld in die Hand nehmen. Das
scheint ja offenbar viele Kapazitäten in der Verwaltung zu binden
und auch dieses personal muss bezahlt werden. Ich denke, das kommt
uns günstiger, wenn wir das auf professionelle Beine stellen, etwa
mit einem Fördermittelmanager". Generell können Förderprojekte nur
mit konkreter Planung und Kostenschätzung beantragt werden und
müssen in einem gewissen Zeitrahmen umgesetzt werden: "Das muss
auch zeitlich machbar sein. Wir haben uns da nichts vorzuwerfen,
sondern machen alles nach unserer Kraft", macht Reiner Wilharm,
städtischer Kämmerer, deutlich. "Die Verwaltung hat sich viele
Gedanken gemacht und gut abgewogen. Wir sind hier auf einem guten
Weg", konstatiert Ausschussvorsitzender Hermann Kempf (CDU). Der
Antrag der SPD/LINKE auf Schaffung einer Fördermittelmanager-Stelle
wurde daher abgelehnt, alternativ wurde beschlossen, dass externe
verfahren bis Ende des Jahres zu nutzen und anschließend zu prüfen,
ob einer Personalaufstockung in diesem Bereich sinnvoll wäre.
Foto:nh
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Fördermittel-Erwerb künftig optimieren
Stadt Bückeburg will Zuschuss-Management auf professionelle Beine stellen
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