Der Rat der Stadt Bückeburg hat eine Resolution verabschiedet,
mit der die Landesregierung dazu aufgefordert wird, gegen den
Personalmangel an den Grundschulen vorzugehen. Auslöser für diese
Erklärung ist die Situation an der Grundschule am Harrl, die im
Frühjahr die Erteilung von Hausaufgaben aussetzte. Einstimmig
sprach sich der Rat für die "Resolution für die Zukunft der Schule
- Bildung nachhaltig sichern" aus, welche die Gruppe CDU/Grüne/FDP
in einem Antrag eingebracht hatte. Inga Siemann (Grüne) wies in
ihrer Begründung darauf hin, dass die Situation an der Grundschule
nach wie vor kritisch sei, die "Personaldecke weiterhin dünn". Die
Ratsfrau erklärte, dass die Diskussionen im Frühjahr den Anstoß zur
Formulierung des Resolution gegeben hätten. Drei Wochen vor den
Osterferien habe die größte der Bückeburger Grundschulen die
Hausaufgaben ausgesetzt. Wegen des Personalmangels am
Bildungsinstitut war weder die Abarbeitung der Aufgaben durch die
Schüler im Ganztag möglich, noch die verlässliche Überprüfung im
Unterricht, so die Begründung der Schule für diesen Schritt. "Diese
Maßnahme deutet zum einen auf einen untragbaren Personalmangel hin,
zum anderen weckt sie die Sorge, die Kinder könnten schwer
einholbare Bildungsdefizite erleiden", so die Formulierung in der
Resolution. Verbunden ist dies mit konkreten Forderungen an das
Land Niedersachsen wie der Schaffung der finanziellen
Voraussetzungen für die kurzfristige Einstellung von weiteren
pädagogischen Mitarbeitern und Maßnahmen zur Steigerung der
Attraktivität des Lehramtes und der Stärkung der Schulsozialarbeit.
"Die Sorgen der Eltern und Lehrkräfte sind spürbar", so Siemann in
ihrer Begründung, auch wenn die Stadt auf die Personalsituation an
den Schulen keinen direkten Einfluss nehmen könne, sei es wichtig,
die Problematik über die Resolution an die zuständige
Landesregierung zu adressieren.
Jens Bartling (SPD), stellvertretender Vorsitzender der Gruppe
SPD/Linke, erklärte, dass seine Gruppe den Inhalten der Resolution
folgen könne und diese befürworten werde. Um gleichzeitig an den
von seiner Gruppe kritisierten Beschluss zu erinnern, den
freiwilligen Zuschuss der Stadt Bückeburg für den Ganztag auf
60.000 Euro zu deckeln. Ob die Mehrheitsgruppe bereit sei, hier
höhere Beträge zu befürworten, sollte sich die Situation nicht
bessern?
Bürgermeister Axel Wohlgemuth (CDU) entgegnete hierzu, er könne nur
vor der damit verbundenen weiteren Übernahme von Landesaufgaben
durch die Stadt warnen. Durch die Beschlusse der Landesebene in
Bezug auf die Kindergartenbetreuung würden der Kommune bereits
Kosten aufgebürdet, welche die Haushaltsspielräume ganz erheblich
einschränken würden.
Foto: bb
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„Gefahr schwer einholbarer Bildungsdefizite“
Ratsresolution zur Verbesserung der Personalsituation an Grundschulen
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