Es war eine bittere Pille für die engagierten Menschen hinter
dem Modell "Anrufbus für Bückeburg". Rund zwölf Fahrer waren ein
Jahr lang ehrenamtlich im Einsatz, um das Anrufbusmodell in
Kooperation mit dem Nienstädter Anrufbusverein auch in Bückeburg zu
etablieren und die Menschen einfach und günstig mobil zu machen -
doch dann drohte dem Angebot Ende Juni das Aus. Doch als alles
schon verloren geglaubt war, gab es doch noch die sogenannte
Rettung in letzter Sekunde. Doch auch die stellt zunächst nur einen
Aufschub dar. Was war passiert? Zum einen lief die Nutzung etwas
verhalten an, zum anderen lief mit dem Kooperationsvertrag auch die
Finanzierung aus, sodass das Modell nach Ablauf der Pilotphase Ende
Juni zunächst nicht weitergeführt werden konnte. Diese
Informationen teilten die Verantwortlichen mit der Öffentlichkeit
und bedankten sich für ein Jahr Vertrauen in ihre Fahrer. Gerne
wollte die Beteiligten, obgleich der verhaltenen Nutzerzahlen, das
Modell weiterhin für Bückeburg anbieten. Doch das entsprechende
Förderbudget, das der Landkreis aus Fördergeldern des Landes
Niedersachsen bereitgestellt hatte, war leer. Wenn der Anrufbus nun
weitergeführt werden sollte, müsste dies gemeinsam mit einem
anderen Anrufbusverein in Kooperation geschehen. In den foglenden
Wochen wurden intensive Gespräche mit der Stadt, dem Landkreis und
allen beteiligten Akteuren geführt, um irgendwie weiterhin die
Finanzierung des Anrufbusses gewährleisten zu können. Denn nur über
die Fahrtpreise trägt sich das System nicht, auch wenn die Fahrer
alle ehrenamtlich arbeiten. "Wir haben festgestellt: Ok, es reicht
nicht aus. Aber das ist nicht das Ende und wir werden versuchen,
das Modell trotzdem in Bückeburg zu installieren. Dafür bedarf es
aber zum einen den Willen des Anrufbusvereins Nienstädt, den
Betrieb des Bückeburger Vereins unter ihrer Fahne weiterzuführen,
und die Bestrebungen der Stadt, mit dem Verein zusammenzuarbeiten",
erläuterte Andreas Paul Schöniger aus dem Vorstand des Bückeburger
Anrufbusvereins die etwas vertrackte Lage. Dafür bedarf es weiter
auch einer Genehmigung des Landkreises nach vorherigem Antrag, dass
der Nienstädter Anrufbusverein Bückeburg und Umgebung überhaupt
anfahren dürfte. So könnte das System auch weiterhin für Bückeburg
bestehen - "wenn denn alle Verantwortlichen wollen", verdeutlichte
Schöniger. "Wir können diesen Antrag nicht stellen, auch die Stadt
nicht. Die Verwaltung kann lediglich signalisieren, dass sie das
gerne so fortführen würde", so der damalige Wunsch. Festzuhalten
blieb seinerzeit: "Stadt und Landkreis haben alles gemacht und sich
sehr bemüht", bestätigt Schöniger. Generell sei die Finanzierung
von Anrufbussen ein "höheres Problem: "In Berlin verstehen sie
nicht, warum in ländlichen Gebieten wie Schaumburg solche Angebote
notwendig sind", ärgert er sich. "Der Bund müsste das entsprechende
Gesetz novellieren, damit eine generelle Finanzierung von
Anrufbusmodellen gesichert ist und das Land diese unterstützen
kann. Anruf- und Bürgerbusse sind aber von dieser Gesetzesregelung
bisher ausgenommen".
Da aber vom Bund keine, erst recht keine schnelle, Reaktion zu
erwarten war, hat die Stadt Bückeburg schlussendlich, schnell und
unbürokratisch reagiert und stellt eine vierstellige Summe aus den
Haushaltsmitteln bereit, um den Betrieb des Anrufbusses zumindest
bis zum ende des Jahres weiter aufrechtzuerhalten, berichtet
Schöniger Ende Juli. Diese Gnadenfrist sei ein Segen und viele der
Nutzer und Fahrer freuen sich sehr, dass es nun doch noch
weitergehen kann. Im Herbst will der Verein dann beim Landkreis und
der Stadt beantragen, weitere Mittel für das Jahr 2024
bereitzustellen. "Noch ist beim Land keine weitere Entscheidung
dazu gefallen, erst dann können wir von dieser Seite aus sehen, wie
es weitergehen könnte", erläutert Schöniger die weiter unsichere
Lage. So möchte der Verein auch weiterhin an der Kooperation mit
dem Anrufbusverein Nienstädt festhalten. Foto:nh
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Anrufbus fährt zunächst weiter
Stadt verschafft dem Verein einen zeitlichen Aufschub bis Ende des Jahres
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