Verfahren für Bauerngut-Erweiterung schreitet voran

Kaum ein geplantes Bauvorhaben hat in den vergangenen drei Jahren die Gemüter so bewegt und gespalten wie die geplanten Erweiterung des Unternehmens Bauerngut nahe des Hauptstandortes am Hasengarten. Im notwendigen Bauleitverfahren für den Erweiterungsbau geht es nun weiter: Kommende Woche wird im Rathaus öffentlich über den Bebauungsplan und die notwendige Änderung des Flächennutzungsplanes beraten werden. Die Firma Bauerngut hatte in der Vergangenheit mehrfach betont, dass dringender Erweiterungsbedarf besteht und mit dem Neubau eines neuen Logistikzentrums eine dauerhafte und vor allem wirtschaftliche Lösung am Standort Bückeburg geschaffen werden muss. Für das Unternehmen sind die Kapazitäten am bestehenden Produktionsstandort in Bückeburg mehr als ausgeschöpft. In der Zwischenzeit hatte Bauerngut die Stadt und die Öffentlichkeit darüber informiert, dass es für die Übergangszeit bis zur Fertigstellung und Inbetriebnahme des Neubaus mit der Anmietung eines Kühllagers in Barsinghausen eine entsprechende Übergangslösung geschaffen hat.

Was bisher geschah
Ein kurzer Rückblick: Die Planungen um die notwendige Erweiterung des Unternehmens gehen bereits einige Jahre zurück und waren zunächst an anderer Stelle in unmittelbarer Nähe zum Werk, auf einer bunderwehreigenen Fläche, angedacht, konnte jedoch nicht realisiert werden. Eine Alternativplanung musste her, die sich nach längerer Suche auf die Fläche am Rande des Landschaftsschutzgebietes Sandfurt West, gegenüber des Tierheims und angrenzend zur B83, konzentrierte. 2020 erfolgte der Aufstellungsbeschluss für den vorhabenbezogenen B-Plan "Erweiterung Bauerngut", im September 2020 startete die erste Beratung über den damaligen Vorentwurf, im folgenden Oktober/November wurden frühzeitig Öffentlichkeit und Behörden beteiligt, zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern sowie Behörden gaben ihre Stellungnahmen ab. Im Juli 2021 fand zudem eine große Bürgerinformationsveranstaltung im Bückeburger Rathaus statt. Im November 2022 erfolgte der Auslegungsbeschluss, im Dezember 2022/Januar 2023 die erneute öffentliche Auslegung mit weiteren zahlreichen Stellungnahmen von Bürgern und Behörden.

Verfahren geht nächsten Schritt
Diese wurden nun gesichtet, sortiert und bewertet, sodass nun die politischen Gremien am Zug sind: Am Donnerstag, 17. August findet im Neuen Ratssaal der Stadt Bückeburg ab 17 Uhr eine öffentliche Sitzung des Bau- und Mobilitätsausschusses statt. In dieser Sitzung soll über den Satzungsbeschluss zum vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 93 "Erweiterung Bauerngut" sowie über die parallele 4. Änderung des Flächennutzungsplanes beraten werden. In der zuletzt erfolgten öffentlichen Auslegung der Planungen im Ende 2022/Anfang 2023 seien diverse Stellungnahmen von Behörden und der Öffentlichkeit eingegangen, über die zu beraten sei, wie die Stadt erläutert. Die Sitzung des Bauausschusses stellt eine erste Beratung in den politischen Gremien der Stadt dar. Anschließend wird der Verwaltungsausschuss in einer nichtöffentlichen Sitzung über die Planungen erneut beraten und abschließend der Stadtrat in einer erneut öffentlichen Sitzuzng am 28. September um 19 Uhr im Hubschraubermuseum. "Bürgerinnen und Bürger haben die Gelegenheit, an den öffentlichen Sitzungen des Bau- und Mobilitätsausschusses sowie des Rates teilzunehmen", lädt die Verwaltung alle Interessierten ein. Parallel wird derzeit beim Landkreis Schaumburg das Verfahren zur Teilaufhebung des Landschaftsschutzgebiets geführt. Die Teilaufhebung ist eine Bedingung, um das Verfahren zur Bauerngut-Erweiterung fortführen zu können. In den Gremien des Landkreises werden Sitzungen im September anberaumt, in denen über die Teilaufhebung beraten und abschließend im Kreistag beschlossen wird. Foto:nh